Pflanzengesellschaften im Wartestand

 
Regen als Ursache für Feuer
Die hohe Ansammlung von vertrockneter Phytomasse ermöglicht in der folgenden Trockenzeit Brände, in deren Folge eine weitere charakteristische Krautgesellschaft aufkommt - eine zweite "Gesellschaft im Wartestand". Post-Niño-Feuer müssen also als systemimmanente Störung angesehen werden. Einem regenbringenden Niño-Jahr folgt häufig ein Jahr mit ungewöhnlich kühlem Winter: La Niña. Arten, die im Oktober 1999 erstmals auftreten, scheinen auf diese Kälte zu reagieren und können als Fragmente einer dritten Gesellschaft im Wartestand gesehen werden.
 
Als Fazit ist herauszustellen, daß El Nino nicht nur einen Boom-Effekt schafft, sondern die Folgegemeinschaften auch ein Störungs-Regime bilden können. Offen ist noch, ob der Vegetationszustand letztendlich wieder das Ausgangsstadium erreicht. Es ist jedoch davon auszugehen, da sich an dem Wüstenklima, das in Normaljahren das Pflanzenwachstum begrenzt, wahrscheinlich nicht so schnell etwas ändern wird. Verschiedene Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, daß die extrem starken "Hyper"-Niños in zunehmend kürzeren Abständen auftreten. Ist das der Fall, so tritt auch diese ungewöhnlich dichte Vegetationsbedeckung häufiger auf. Langfristig führt das zu einer Veränderung des Arteninventars, da neue Ruderale hinzukommen, die sich auf neue Niño-Intensitäten einstellen.
     
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Michaela Block, Prof. Dr. Michael Richter
Institut für Geographie, Kochstraße 4/4, 91054 Erlangen
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    Mediendienst FORSCHUNG Nr. 579 vom 12.9.2000


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Stand 12.9.2000