Internationales Symposium an der Universität Erlangen-Nürnberg
Asiatische Selbstbehauptungsdiskurse

In Zusammenarbeit mit der Sektion Asien-Pazifik des Zentralinstituts für Regionalforschung veranstaltet der Lehrstuhl für Sinologie vom 12. bis 14. Dezember 2002 das dritte Treffen der internationalen Symposiumreihe “Asiatische Selbstbehauptungsdiskurse” zum Thema: “Die Allgegenwart von Selbstbehauptungsdiskursen in Ostasien: Chinesische, japanische und koreanische Perspektiven”.


Tendenzen zur Behauptung eigener Identität haben in den letzten Jahrzehnten in Ostasien und anderen Regionen der Welt an Bedeutung gewonnen. Eigene "Werte", Denk- und Handlungsweisen sollen, so wird gegenüber dem "Westen" gefordert, wieder stärker zu prägenden Faktoren von Lebensstil und Lebensformen werden. Besonders in Politik, Wirtschaft, Kultur und Erziehung sollen eigene Vorstellungen vermehrt zum Ausdruck kommen.

Die Überzeugungen, aus denen solche Forderungen hervorgehen, sind vielfältig. Wie ihre Vertreter, sind sie weder politisch "unschuldig", noch lassen sie sich pauschal als "fundamentalistisch" abqualifizieren. Ebenso wenig kann man sie als Ausdruck einer Geisteshaltung abtun, die sich den Zwängen von Modernisierung und Globalisierung aus Mangel an Einsicht oder wider besseres Wissen verweigert. Gerade in den wirtschaftlich und politisch vergleichsweise stabilen Ländern Ostasiens zeichnen sich neuere Identitätsdiskurse durch eine Verflechtung von politischen, sozialen und persönlichen Motiven aus. Diese zu entwirren, ist zum Verständnis der Diskussion innerhalb der einzelnen Staaten genauso wichtig wie zur Einschätzung ihres Verhaltens in internationalen Zusammenhängen.

Die Symoposiumreihe “Asiatische Selbstbehauptungsdiskurse” nähert sich diesem Phänomen im kritischen Dialog mit Wissenschaftlern aus der Region. Aufbauend auf Symposien in Tokyo (2000) und Seoul (2001), soll die Erlanger Tagung die Allgegenwart von Motiven der Selbstbehauptung in Gebieten belegen, die für ideologische Vereinnahmungen vermeintlich weniger anfällig sind. Untersucht werden sollen u.a. Diskussionen über Musik, Malerei, Ästhetik, Dichtkunst, Sprache, Schrift und Sport, denen in Ostasien eine unverhältnismäßig große Bedeutung für die Definition der eingenen Identität zukommt. Daneben werden auch Versuche ostasiatischer Frauen thematisiert, ihre Interessen vor dem Hintergrund des erstarkenden Nationalismus in der Region zu behaupten.

Die Erlanger Tagung steht allen Interessierten offen.

Weitere Informationen

Zentralinstitut für Regionalforschung
Dr. Petra Bendel
Tel.: 09131/85-22368
www.lssin.uni-erlangen.de/sbd.htm

Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 3029 vom 10.12.2002


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