Hochkarätiges Arbeitstreffen zum Synchrotron-Projekt der Universität
Es werde Licht

Vom 27. bis 29. September 2002 findet an der Universität Erlangen-Nürnberg ein internationales Arbeitstreffen zum Thema "Wissenschaftliche Anwendungen von Synchrotron Lichtquellen mit supraleitenden Linearbeschleunigern" statt. Der Workshop bettet sich in die Initiative der Universität ein, ein interdisziplinäres Großforschungsgerät im Kostenrahmen von 200 Millionen Euro in ihrem Umfeld anzusiedeln. Organisator des Treffens ist der Sprecher des Synchrotronprojektes Prof. Dr. Andreas Magerl, Lehrstuhl für Kristallographie und Strukturphysik, Institut für Angewandte Physik. Die Veranstaltung findet im Kollegienhaus, Universitätsstraße 15, in Erlangen statt.

Im Synchrotron-Projekt der Universität zielt das Erlanger Design darauf ab, in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen eine neuartige Synchrotronlichtquelle der so genannten vierten Generation für den härteren Röntgenbereich in einem zweistufigen Ausbauplan zu bauen und zu betreiben. Während die erste Ausbaustufe dem heutigen Stand der Technik entspricht, werden in der zweiten Ausbaustufe erwartete zukünftige Entwicklungen berücksichtigt. Durch dieses einmalige Konzept kann heute eine Lichtquelle verwirklicht werden, die trotz einer rasanten technologischen Entwicklung auf diesem Gebiet auch in zukünftigen Jahren weltweit konkurrenzfähig sein wird.

Internationales Interesse
Für den Workshop werden nahezu 100 Teilnehmer erwartetet. Neben Interessenten aus der Friedrich-Alexander-Universität werden auch alle Bayerischen Landesuniversitäten vertreten sein. Darüber hinaus sind Beiträge von Wissenschaftlern weiterer Universitäten und von Forschungszentren aus dem Inland und Ausland einschließlich der führenden amerikanischen und russischen Forschungslabors angekündigt. Ziel des Treffens ist es, die neuartigen Möglichkeiten, die sich mit der Synchrotronlichtquelle hier in Erlangen für die Naturwissenschaften, für die Materialforschung, in den Geowissenschaften und in den Lebenswissenschaften einschließlich der Medizin eröffnen werden, in einer breiten wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu diskutieren.

Das Projekt
Die Palette der Forschungsgebiete für die Nutzung von Synchrotronlicht reicht von der physikalischen, chemischen und molekularbiologischen Grundlagenforschung über Werkstoff- und Geowissenschaften, Umweltanalytik und medizinische Diagnostik bis hin zur therapeutischen medizinischen Anwendung und zur Fertigung von Mikro- und Nanostrukturen. Für den Bau der hochmodernen und in ihrer Qualität weltweit konkurrenzfähigen Synchrotronlichtquelle hat die Universität Erlangen-Nürnberg im vergangenen Jahr die Synchrotron-Projektinitiative gestartet. Die Projektinitiative der Universität wird von den bayerischen Landesuniversitäten mitgetragen und von der bayerischen Landesregierung unterstützt. Das erste Synchrotronlicht in Erlangen soll 2008 erstrahlen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Andreas Magerl
Lehrstuhl für Kristallographie und Strukturphysik
Tel.: 09131/85-22700
E-Mail: Andreas.Magerl@Physik.uni-erlangen.de


Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2931 vom 26.9.2002


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