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- Neue Forschungsergebnisse zur Kundenbindung im Großhandel
Gute Bindung sichert Überleben
Großhandelsbetriebe stehen in den letzten Jahren vor immer größeren
wirtschaftlichen Herausforderungen: zunehmender Wettbewerbs- und Preisdruck,
Ausschaltungs- oder Umgehungsgefahren und steigende Mobilität weiter
Kundenkreise. Aus diesen Veränderungen stellt sich für die Unternehmen fast
zwangsläufig die Frage, inwieweit Großhandelsunternehmen durch eine
Ausrichtung auf das Beziehungsmarketing und eine Fokussierung auf die
Bindung ausgewählter Kunden das eigene Überleben am Markt langfristig
sicherstellen können. Die Beantwortung dieser Fragen hat Wilfried Tietz in
den Mittelpunkt seiner Dissertation am Lehrstuhl für Marketing der
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität
Erlangen-Nürnberg gestellt. Unter dem Titel “Kundenbindung im Großhandel –
Theoretische Diskussion und empirische Analysen dargestellt am Beispiel des
Handwerks als Großhandelskunde” ist die Arbeit jetzt im GIM-Verlag Nürnberg
erschienen.
Während das Thema Kundenbindung von Theorie und Praxis seit Jahren intensiv
diskutiert wird, ist die Anzahl an wissenschaftlichen Publikationen zum
Großhandelsmarketing gering, was einen Gegensatz zur volkswirtschaftlichen
Bedeutung des Großhandels darstellt. Die unter Betreuung von Prof. Dr.
Hermann Diller verfasste Arbeit befasst sich jedoch eingehend mit der
generellen Eignung und den Möglichkeiten einer konkreten Übertragung des
Beziehungsmarketing auf den Großhandelsbereich. Im Mittelpunkt steht, ob und
wie sich das Konzept des Beziehungsmarketing im Großhandel realisieren
lässt, welche kundenpolitischen Instrumente existieren und welche dieser
Instrumente sich in besonderem Maße zur Erhöhung der Kundenbindung im
Großhandel eignen.
Kundenseitiger Untersuchungsschwerpunkt der Arbeit ist das Handwerk, dem
eine besondere Umsatzbedeutung für den Großhandel zukommt. Die mit
zahlreichen Daten aus empirischen Untersuchungen über verschiedene
Großhandels- und Handwerksbranchen fundierte Arbeit kommt dabei für die
Großhandelspraxis zu der Schlussfolgerung, dass ein konsequent betriebenes
Beziehungsmarketing vielfältige Möglichkeiten zu einer erfolgreichen Bindung
von Handwerksbetrieben an ein Großhandelsunternehmen bietet. En Detail legen
die empirischen Ergebnisse der Arbeit offen, dass dem Außendienst auch
zukünftig ein überaus hoher Stellenwert in seiner Eigenschaft als Manager
der Schnittstelle Großhandelsunternehmen/Handwerker beigemessen wird. In
diesem Zusammenhang wird deutlich, dass besonders Beratungsleistungen im
Angebot der Großhändler an Bedeutung gewinnen werden. Ferner konnte Tietz
belegen, dass Kunden, welche die Geschäftsbeziehung als qualitativ gut
empfinden, eher bzw. stärker an das Großhandelsunternehmen gebunden sind.
Dies spricht für die aktivere Pflege von Kunden, die – finanziell – von
größerer Bedeutung sind. Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Qualität von
Geschäftsbeziehungen liegt in der gezielten Interaktion mit dem Kunden.
Ansatzpunkte dieser Art reichen von Besuchen des Außendienstes über
Einladungen zu Hausmessen und zu “Tagen der offenen Tür” bis hin zu
speziellen Events. Darüber hinaus eröffnen Database-Marketing,
zielgruppen-gerechte Mailings und Telefonmarketing hier gute Möglichkeiten
der Intensivierung des direkten Kontakts mit den Kunden. Auch ein
professioneller Umgang mit Kunden-Beschwerden (Stichwort
Beschwerdemanagement) ist wichtig für die Zufriedenheit der
Handwerker-Kunden und damit auch für ihre Bindungswilligkeit an den
entsprechenden Großhändler.
Weitere
Informationen
Gabriele Brambach
Tel. 0911-5302-303
Gabriele.Brambach@wiso.uni-erlangen.de
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- Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2881 vom
31.7.2002
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
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