Feier für die Promovierten


Medizinische Fakultät verleiht Ehrendoktorwürde an Prof. Micha Levy


Die Medizinische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg verleiht die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Micha Levy, ordentlicher Professor für Klinische Pharmakologie und Innere Medizin der Hadassah Universität Jerusalem, in Anerkennung seiner bahnbrechenden Verdienste auf dem Gebiet der klinischen Pharmakoepidemiologie und Pharmakologie. Die Urkunde über die Ehrenpromotion wird im Rahmen der Promotionsfeier überreicht, welche die Fakultät am Samstag,13. Juli 2002, ab 11.15 Uhr im Auditorium maximum, Bismarckstraße 1 in Erlangen veranstaltet.


Poster der Promotionsarbeiten sind bereits ab 8.30 Uhr zu besichtigen; die Promovenden und ihre Betreuer stehen zu Gesprächen bereit. Die offiziellen Feierlichkeiten werden durch den Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Martin Röllinghoff, eröffnet, der außerdem den Festvortrag zum Thema "Impfungen gestern, heute und morgen" hält. Die besten Promotionsarbeiten aus der klinischen, experimentellen und theoretischen Forschung werden ausgezeichnet.
Zur Person

Micha Levy wurde 1938 auf dem Weg in die Emigration in Wien geboren und wuchs in Israel auf. Er studierte Medizin an der Hebrew University - Hadassah Medical School in Jerusalem und spezialisierte sich auf Epidemiologie an der Harvard University in Boston. Von 1966 bis 1971 war er als Internist im Hassadah University Hospital tätig. 1975 wurde er Leiter des klinischen pharmakologischen Dienstes in dieser Klinik. Von 1988 bis 2000 war er Chairman des Department of Medicin. Seit dem Jahr 2000 ist er Leiter der Abteilung für Klinische Pharmakologie. An der Hebrew University lehrt er seit 1970; 1984 wurde er zum Ordentlichen Professor ernannt.
 
Professor Levy gilt als einer der Gründer der Pharmakoepidemiologie. In einer langjährigen, multizentrischen, multinationalen Studie über analgetische Wirkstoffe (IAAAS) gelang es ihm beispielsweise, das Risiko, an aplastischer Anämie und Agranulocytosis zu erkranken, quantitativ zu definieren. Zu seinen Verdiensten zählt es außerdem, die beiden Disziplinen Pharmakologie und Interne Medizin auf vielen Ebenen vernetzt und die Forschung vorangebracht zu haben. Seit 1995 ist er Ehrenpräsident der Europäischen Gesellschaft für Klinische Pharmakologie und Therapie.
 
Mit zahlreichen Kollegen an der Medizinischen Fakultät der FAU arbeitet Prof. Levy seit vielen Jahren zusammen, woraus eine Reihe von Publikationen entstand. Der Humboldt-Meitner-Preis führte ihn für fast eineinhalb Jahre als Gast nach Erlangen. In einem Gemeinschaftsprojekt, in dem unerwünschte Arzneimittelwirkungen erfasst und aufgearbeitet werden, ist er seit 1. Januar dieses Jahres Partner des Lehrstuhls für Pharmakologie und Toxikologie, der Medizinischen Klinik I und des Instituts für Medizininformatik, Biometrie und Epidemiologie der Universität Erlangen-Nürnberg.
 
Prof. Levy entstammt einer alten jüdischen Familie des Rheinlandes. Trotz des Verlustes seiner Grosseltern im nationalsozialistischen Deutschland und der Notwendigkeit der Emigration kurz nach seiner Geburt sind seine Beziehungen zu Deutschland nie abgerissen. Während seines Aufenthaltes in Erlangen hat er sich unter anderem intensiv mit dem Beitrag jüdischer Wissenschaftler zur Entwicklung der Medizinischen Fakultät der FAU und des Wirtschaftsgroßraumes Erlangen-Nürnberg-Fürth beschäftigt.
 
Weitere Informationen
Prof. Dr. Martin Röllinghoff
Dekan der Medizinischen Fakultät
Tel.: 09131/85 -22551
dekanat@uni-erlangen.de
Prof. Dr. Kay Brune
Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie
Tel.: 09131/85 -22292
brune@pharmakologie.uni-erlangen.de

 
Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2858vom 8.7.2002

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