Preise für gelungene Facharbeiten


Wer Mathe liebt, hat den Gewinn


Schülerinnen und Schülern aus Mittelfranken, die Begeisterung für Mathematik erkennen lassen, ein originelles mathematisches Thema eigenständig bearbeiten können, dabei fachkundig und kritisch mit Literatur umgehen und vor Schwierigkeiten nicht zurückschrecken, können sich über eine besondere Anerkennung freuen. Der Verein zur Förderung der Mathematik prämiert in diesem Jahr drei außergewöhnlich gut gelungene Facharbeiten mit jeweils 60 Euro und verteilt außerdem Buchpreise an alle, die Arbeiten eingereicht haben. Die Preise werden am Donnerstag, 27. Juni 2002, im Kleinen Hörsaal des Mathematischen Instituts der Universität Erlangen-Nürnberg, Bismarckstraße 1 1/2, ab 17.15 Uhr während einer Feier vergeben, die allen Interessierten offen steht.
 
"Die eingereichten Arbeiten waren diesmal generell von hohem Niveau", gibt Karel Tschacher, Akademischer Direktor am Mathematischen Institut, das Urteil des Gutachterausschusses wieder. Deshalb wurde beschlossen, das Lob für alle 19 Facharbeiten, die dem Ausschuss vorlagen, mit einer handfesten Prämie zu verbinden. Eine Schülerin und zwei Schüler werden außerdem speziell ausgezeichnet. Preise für mathematische Facharbeiten gibt es 2002 zum zweiten Mal. Das Vorschlagsrecht liegt bei den Mathematiklehrerinnen und -lehrern an mittelfränkischen Schulen, die Arbeiten aus den Abiturklassen zur Begutachtung einsenden können.
 
Die Preisträger im Jahr 2002
 
Johannes Mittmann, Christoph-Jakob-Treu-Gymnasium, Lauf
"Modellierung fraktaler Landschaften durch gebrochene Brownsche
Bewegung"

Das Wort Fraktal wird aus einer Eigenschaft der angesprochenen Formen abgeleitet, nämlich der im Gegensatz zur topologischen Dimension gebrochenen Zahl, die den Zusammenhang zwischen linearer Ausdehnung und Flächeninhalt oder Volumen eines Gebildes beschreibt (fractus = zerbrochen). Der Begriff Fraktal trifft aber auch das Erscheinungsbild der Fraktale, die oft zerbrochen und stark zergliedert aussehen. Eine weitere auffällige Eigenschaft fraktaler Formen, die den Betrachter besonders anspricht und berührt, ist ihre Selbstähnlichkeit: die Gesamtstruktur eines Fraktals ist aus kleineren Strukturen zusammengesetzt, die die gleiche Form aufweisen. Der Schüler versucht ,die Hintergründe von Fraktalen zu beleuchten, die dazu dienen, dreidimensionale Welten - also Landschaften - ähnlich wie in modernen Spielfilmen zu erzeugen.
 
Veronika Hartmannsgruber, Gymnasium Englische Fräulein, Bamberg
"Die Platonischen Körper: Beschreibung, Eigenschaften, Darstellung"

Als Platonische Körper werden diejenigen Polyeder ("Vielflache") bezeichnet, bei denen alle Flächen kongruente regelmäßige Vielecke sind. Es gibt genau fünf Platonische Körper: das von vier gleichseitigen Dreiecke gebildete Tetraeder; den Würfel, in der Mathematik als regelmäßiges Hexaeder bezeichnet, mit sechs Quadraten als Flächen; das von acht gleichseitigen Dreiecken begrenzte Oktaeder; das Dodekaeder, das aus zwölf regelmäßigen Fünfecken zusammengesetzt is; und das Ikosaeder mit zwanzig gleichseitigen Dreiecken als Flächen. Diese einzigartigen Körper können dem Betrachter durch ihre Ausgewogenheit und Symmetrie ein Gefühl von Harmonie vermitteln.
 
Christoph Gebald, Gymnasium Fränkische Schweiz, Ebermannstadt
"Finite-Elemente-Methode"

Die Finite-Elemente-Methode ist ein Prozess, der vom Aufstellen des mathematischen Modells einer physikalischen Erscheinung bzw. eines technischen Prozesses bis zur Realisierung auf dem Computer reicht. Die Facharbeit stellt diese Methode, die bei Anwendungen am häufigsten eingesetzt wird und für Ingenieure unverzichtbar geworden ist, hinsichtlich Theorie und rechentechnischer Realisierung vor.
 
Weitere Informationen
Karel Tschacher
Didaktik der Mathematik
Tel.: 09131/85 -22406
tschacher@mi.uni-erlangen.de


Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2828 vom 21.06.2002

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