- 20 Jahre Physikdidaktik in Erlangen
Physik lehren lernen
Die deutsche Physik genießt international einen hervorragenden
Ruf. In den letzten vier Jahren kamen allein drei Physiknobelpreisträger
- Wolfgang Ketterle, Herbert Kroemer, Horst L. Störmer -
aus Deutschland. Dennoch kämpft das Fach hier zu Lande sowohl
in der Schule als auch an der Universität mit verschiedenen
Problemen. An der Schnittstelle steht die Physikdidaktik, die
mit einem Festakt am Dienstag, 4. Juni 2002, 16.30 Uhr (Physikum,
Hörsaal H, Staudtstr. 5, Erlangen) ihr 20jähriges Bestehen
in Erlangen feiert. Den Festvortrag hält Prof. em. Dr. Max
Liedtke über "Fachdidaktik - Visionen und Realität".
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- Als relativ junges Fach wurde die Fachdidaktik
Physik im Rahmen einer Neustrukturierung der verschiedenen Lehramtsstudiengänge
Anfang der 80er Jahre eingeführt. In ihrer Mittlerfunktion
zwischen Schule und Universität sucht das Fach nach einer
wissenschaftlich fundierten Umsetzung des physikalischen Lehrstoffes
in der Schule. Wie wichtig eine entsprechende wissenschaftliche
didaktische Begleitung ist, macht Prof. Dr. Werner Schneider,
Professor für Didaktik der Physik in Erlangen, deutlich:
"Die eigenen schulischen Erfahrungen prägen maßgeblich
die lebenslange Einstellung zur Physik. Aus ökonomischen,
ökologischen und kulturellen Gründen können wir
es uns eigentlich nicht leisten, die Leitwissenschaft Physik
in der Schule nicht adäquat zu präsentieren und Frustration
hervorzurufen."
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- In diesem Bereich setzen die Forschungsaktivitäten
der Physikdidaktik an. "Der Physikunterricht darf nicht
von der Nabelschnur der Wissenschaft abgeschnitten sein",
mahnt Schneider. In Erlangen liegt der Schwerpunkt der Forschungs-tätigkeit
daher zum Beispiel auf der Entwicklung von interessanten und
einprägsamen Experimenten und Computerprogrammen ebenso
wie auf der Untersuchung typischer Lernschwierigkeiten im Physikunterricht
oder dem Einfluss von Schülervorwissen. Die Angliederung
an die Universität ist für den Erlanger Professor eine
wichtige Voraussetzung: "Gerade der universitäre Freiraum
ist notwendig, um neue Ideen und Konzepte zu entwickeln und Unterricht
neu zu denken." Im Gespräch mit den Praktikern in den
Schulen, zum Beispiel in Fortbildungsseminaren und öffentlichen
Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, werden die Forschungsergebnisse
dann vorgestellt, weiterentwickelt und verbessert.
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- Dass gerade im Bereich des naturwissenschaftlichen
Unterrichts Handlungsbedarf besteht, zeigen nach der Überzeugung
von Schneider die Ergebnisse von TIMSS und PISA. Er fordert von
der Universität, die Ausbildung von Lehramtsstudenten als
wichtige Aufgabe zu begreifen. Nach seinen Vorstellungen sollte
die pädagogische Dimension der Physik stärker als bisher
neben die theoretische und experimentelle Säule treten.
- Ausführliche Informationen zur Jubiläumsveranstaltung
finden sich unter www.physik.uni-erlangen.de/Didaktik.
- Weitere
Informationen
- Prof. Dr. Werner Schneider
Didaktik der Physik
- Tel.: 09131/ 85 -28361
werner.schneider@physik.uni-erlangen.de
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- Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2800 vom
31.5.2002
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
pressestelle@zuv.uni-erlangen.de