Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät


Mehr Stress durch E-Mails


Elektronische Post, Intranet und Internet bieten schnelle, vielfältige und gezielte Information und Kommunikation, die arbeitserleichternd und arbeitsbereichernd wirken können. Die wachsende Menge an Informationen kann jedoch zu erhöhten psychischen Anforderungen bis hin zur Überforderung führen, da die Vielzahl an Informationen gefiltert, verdichtet und abgearbeitet werden müssen. Zu dieser Thematik wurde von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Standort Dresden, ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Psychologie, insbesondere Wirtschafts- und Sozialpsychologie, unter Prof. Dr. Klaus Moser initiiert und abgeschlossen. Im Workshop "Informationsflut am Arbeitsplatz" am Mittwoch, 20. März 2002, werden die Ergebnisse in Dresden vorgestellt, diskutiert und durch betriebliche Erfahrungsberichte bereichert.
 
Während der gewöhnliche Stress durch Über- und Unterforderungen am Arbeitsplatz schon lange untersucht wird, widmet sich dieses Projekt den so genannten Neuen Medien. Diese erleichtern zwar auf der einen Seite schnellere Kommunikation, Informationssuche und -verarbeitung, führen jedoch gleichzeitig zu Überforderung der Mitarbeiter aufgrund der Zunahme der Informationsmenge. Der Mitarbeiter muss oft erst die E-Mail lesen, das Attachment öffnen und durchlesen, um dann erst festzustellen, ob ihn der Inhalt überhaupt betrifft. Ein enormer Zeitaufwand, der mit einem Blick auf ein Blatt Papier innerhalb von Zehntelsekunden zu erledigen wäre. Darüber hinaus hat sich die Qualität der Informationen seit der Einführung der Neuen Medien verschlechtert.
 
Ein Ergebnis der bisherigen Forschungsarbeit steht bereits fest: Die eingehende Analyse von zehn Mailprogrammen anhand von 19 Kriterien hat gezeigt, dass weit verbreitete Programme wie t-online oder AOL zur Bewältigung des Phänomens Informationsüberflutung nur rudimentär ausgestattet und hierfür nicht geeignet sind. Auf der anderen Seite konnte festgestellt werden, dass die Mehrzahl der Nutzer kaum mit den Möglichkeiten des Internet und den Funktionen ihrer E-Mail-Programme vertraut ist. In die Analyse einbezogen wurden die im jeweiligen Mail-Programm angebotenen Funktionen für den Umgang mit der Informationsüberflutung wie etwa Filterfunktionen und Ordnungsmöglichkeiten der E-Mail-Systeme. Auf Grundlage dieser Untersuchungsergebnisse entstanden Empfehlungen der Fachleute, welche Programme in Abhängigkeit von individuellem Vorwissen und E-Mail-Aufkommen profitabel genutzt werden können.
Für den Workshop wird keine Teilnehmergebühr erhoben. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, können die Anmeldungen nur in der Reihenfolge des Einganges berücksichtigt werden. Die Anmeldung ist möglich unter der Adresse:
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Standort Dresden, Frau Regina Thorke, Proschhübelstraße 8, 01099 Dresden
 
Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung unter www.baua.de.
 
Weitere Informationen
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Frau Regina Thorke
Tel. 0351/80 62 464
E-Mail:
thorke.regina@baua.bund.de


Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 2727 vom 13.03.2002

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