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- Lehrstuhl fürUmweltverfahrenstechnik
und Recycling
Umweltforschung für
eine nachhaltige Entwicklung
Der 1992 gegründete Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik
und Recycling war bisher nur provisorisch im Südgelände
der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg
untergebracht. Nun verfügt der Lehrstuhl im Röthelheimcampus
über großzügig eingerichtete Büro- und Laborräume
sowie ein Technikum. Bei der offiziellen Eröffnung am Samstag,
7. Juli 2001, können sich Interessierte von 11 bis 17 Uhr
im Rahmen der Tage der Forschung die neuen Räume besichtigen
und sich über die dortigen Forschungsaktivitäten informieren.
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- "Die Unterbringung unsere Lehrstuhlräume
in den ehemaligen Kasernen ist so gut gelungen, dass man die
bis vor kurzer Zeit noch völlig andersartige, nämlich
militärische Nutzung heute kaum mehr glauben kann,"
freut sich Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Thomas Neeße. "Hier
ist eine Stätte geschaffen worden, an der wir uns mit Fragen
der nachhaltigen Entwicklung und der Umwelt befassen." Für
die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude, denen man äußerlich
durchaus noch ihren strengen Kasernenstil ansieht, haben die
Architekten bemerkenswerte Lösungen gefunden. Im Inneren
präsentieren sich alle Räume als Forschungs- und Lehreinrichtungen
mit einer angenehmen Arbeitsatmosphäre.
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- Das Lehrgebiet der Umweltverfahrenstechnik
konzentriert sich auf Prozesse zur Reinhaltung von Wasser, Luft
und Boden sowie die Abfallaufbereitung. Lehrveranstaltungen werden
heute in deutscher und englischer Sprache im Rahmen des Diplomstudienganges
Chemie- und Bioingenieurwesen sowie für den Master-Studiengang
Chemical Engineering abgehalten. Vorlesungen zur Umweltverfahrenstechnik
werden im Rahmen von Postgradualkursen in deutscher, englischer
und portugiesischer Sprache in Afrika und Südamerika gehalten.
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- Die Umweltverfahrenstechnik benötigt
als integrierende Wissenschaft Laborräume für phyikalische,
chemische und biologische Arbeiten. Hier können sich die
Studierenden des In- und Auslandes mit den Grundlagen der Umweltverfahrenstechnik
vertraut machen, aber ebenso mit den Forschungsarbeiten des Lehrstuhls,
die sich ganz besonders auf die Reinigung kontaminierter Böden
konzentrieren.
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- Umweltforschung für Bayern
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des neuen Campus präsentiert
der Lehrstuhl seine Forschungsarbeiten mit dem besonderen Schwerpunkt
der Umweltforschung für Bayern. In der Technischen Versuchshalle
des Lehrstuhls können Versuchseinrichtungen zur Umweltverfahrenstechnik,
insbesondere zur Bodenreinigung besichtigt werden. Die Halle
ist ausgerüstet mit großzügig ausgelegten Versorgungs-
und Entsorgungsanlagen für Abwasser und Abluft sowie Abfall.
Der Auf- und Abbau von Versuchseinrichtungen kann mittels einer
Krananlage sehr effektiv bewerkstelligt werden. Eine modern eingerichtete
Werkstatt komplettiert die Ausrüstung der Versuchshalle.
Zu nennen ist hier die Technologieentwicklung des Lehrstuhls
für eine Bodenwaschanlage auf dem Truppenübungsgelände
Hohenfels bei Regensburg in Zusammenarbeit mit der bayerischen
mittelständischen Industrie. Auf dem Panzerwaschplatz fallen
jährlich etwa 10.000 Tonnen ölkontaminierter Schlamm
an, der einem Reinigungsprozeß unterzogen wird. Die entwickelte
Reinigungsanlage dürfte bisher einmalig in der Welt und
Beispiel für weitere derartige Anlagen sein.
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- Bemerkenswert ist die Zusammenarbeit
des Lehrstuhls mit der AKW Apparate und Verfahren GmbH &
Co. KG in Hirschau, Oberpfalz. Dabei handelt es sich um ein bayerisches
mittelständisches Unternehmen, das weltweit innovative Umwelttechnik
anbietet. Gemeinsame Entwicklungen zwischen Universität
und Industrie sind hier eine computergesteuerte Trennanlage mit
Hydrozyklonen sowie ein neuartiges Wirkprinzip der mechanischen
Bodenreinigung, die sogenannte "Mahlattrition". Diese
Forschungsvorhaben werden großzügig unterstützt
durch die Bayerische Forschungsstiftung sowie durch den Forschungsverbund
BayFORREST.
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- Ein aktuelles Umweltprojekt ist die
Altlast Reis im Holz in Lauf an der Pegnitz. Hierbei handelt
es sich um eine Altdeponie mit erheblichen Emissionen von chlorierten
Kohlenwasserstoffen. An diesem Standort untersucht der Lehrstuhl
in einem interdisziplinären Forschungsvorhaben gemeinsam
mit dem Institut für Angewandte Mathematik sowie dem Lehrstuhl
für Angewandte Geologie der Universität Erlangen-Nürnberg
das natürliche Selbstreinigungsvermögen kontaminierter
Böden. Diese sehr moderne Variante der Bodenreinigung wird
im Rahmen eines Verbundprojektes, das vom Bayerischen Umweltministerium
gefördert wird, untersucht.
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- Bayerisch-Brasilianisches Umweltprojekt
BABITONGA 2002
Schließlich trägt der Umweltlehrstuhl auch der Tatsache
Rechnung, daß Umweltprobleme heute zunehmend im internationalen
Zusammenhang gesehen werden müssen. Er stellt daa interdisziplinäre
bayerisch-brasilianische Umweltprojekt "Babitonga 2000"
vor. Dabei handelt es sich um eine landschaftsökologische
Analyse in einer Meeresbucht des Atlantischen Ozeans und angrenzendem
atlantischen Regenwald. Diese Region ist gefährdet infolge
Abwasserverunreinigungen, die von einer rasch wachsenden Industrie
sowie intensiver Landwirtschaft in dieser Region verursacht werden.
Aufgabe dieses Projektes ist es, die Umweltprognose und darauf
aufbauend dann die Aufarbeitung von sehr erforderlichen Umweltmaßnahmen.
Dabei handelt es sich um ein interdisziplinäres Vorhaben,
in das sieben verschiedene Lehrstühle aus technischen, naturwissenschaftlichen
und geisteswissenschaftlichen Fakultäten beteiligt sind.
Die Vorstellung dieser Projekte anhand von Postern und Versuchseinrichtungen
in der Versuchshalle des Lehrstuhls wird begleitet von Kurzvorträgen,
die am Eröffnungstag gehalten werden.
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- Umweltkunst - Vernissage mit Bildern
von Andreas Albert
Der Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik und Recycling
widmet seine Forschung der Reinhaltung von Böden, einer
wichtigen Existenzgrundlage allen Lebens. Dieses Anliegen wird
auch nachdrücklich unterstützt von regelmäßigen
Ausstellungen zur Umweltkunst, die der Lehrstuhl veranstaltet.
Im Rahmen der Eröffnung des neuen Campus Röthelheimpark
zeigt der Dresdener Maler Andreas Albert seine Arbeiten unter
dem Thema "Erd-Landschaften". Angesichts der Bedrohung
der Umwelt, speziell des Bodens durch Giftstoffe und unsachgemäße
Nutzung zeigt die Ausstellung ein breites Spektrum zwischen Gedeihen
und Bedrohung und Zerstörung. Diese Vielfalt spiegelt sich
auch in der Unterschiedlichkeit der angewendeten Maltechniken
wider. Es sind Aquarelle, aber auch Bilder in Acryltechnik oder
Gestaltungen unter Einsatz von Erdfarben zu sehen. Wenn eher
erfreuliche Eindrücke überwiegen, so drückt sich
darin die Hoffnung aus, daß das ökologische Gleichgewicht,
das der Mensch mit zu verantworten hat, erhalten bleibt. Die
Kunst kann somit das Anliegen der Umwelttechnik aufgreifen und
mit künstlerischer Wahrnehmung auf ihre Weise begleiten.
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- · Weitere Informationen:
Lehrstuhl für Umweltverfahrenstechnik und Recycling, Prof.
Dr. Thomas Neeße
Paul-Gordan-Str. 3, 91052 Erlangen
Tel.: 09131/85 -23201, Fax: 09131/85 -23178
E-Mail: thomas.neesse@rzmail.uni-erlangen.de
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Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit
(Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de
11.6.2001