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Symposium zu Ehren von Prof. Liedtke und Ausstellungseröffnung im Schulmuseum Nürnberg

Lehrer als Zauberer, Sitzmöbel als Erzähler

"26 Jahre lang hat er mich besessen", wird ein akademisches Möbelstück sich erinnern, wenn am Donnerstag, 17. Mai 2001, im Schulmuseum Nürnberg ein Symposium anlässlich des 70. Geburtstags von Prof. Dr. Max Liedtke gefeiert wird. Prof. Dr. Hartmut Heller, Prodekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, verleiht dem Sitzmöbel, das von seiner Zeit mit dem ehemaligen Inhaber des Lehrstuhls für Pädagogik berichten möchte, seine Stimme. Mit dem Symposium wird zugleich die Ausstellung "Kindheit zwischen Pharao und Internet" im Schulmuseum eröffnet. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Museum Industriekultur, Äußere Sulzbacher Straße in Nürnberg. Im Anschluss an das Symposium werden Prof. Dr. Johanna Forster, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik, und Michael Schneider, Autor des Ausstellungskonzeptes und Leiter des Schulmuseums, durch die Ausstellung führen.
 
Eine Führung für Vertreterinnen und Vertreter der Medien findet am selben Tag bereits um 12 Uhr statt.
 
Den Festvortrag zum Thema "Das pädagogische Kind. Kindheit und Jugend in Bildungsromanen des 17. und 18. Jahrhunderts" hält Prof. Dr. Alfred Treml vom Institut für Pädagogik der Universität der Bundeswehr in Hamburg. In der "Kunst, in drei Minuten zu loben" üben sich in ihren Grußworten der Rektor der FAU, Prof. Dr. Gotthard Jasper, der Dekan der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Paul Helbig, der Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, Dr. Franz Sonnenberger, Bürgermeister Hans Klement aus Ichenhausen, Bürgermeister Dr. Andreas Köll aus Matrei/Osttirol, Prof. Dr. Dipl.-Ing. Gerhard Schiller, Vorstandsdirektor der Österreichischen Elektrizitäts-Gesellschaft, und Prof. Dr. Gustav Reingrabner von der Otto-Koenig-Gesellschaft in Wien. In mehreren Sequenzen im Verlauf des Abends will Seminarrektor Wolfgang Hund seine These beweisen: "Ein Lehrer muss zaubern können."
 
 
Museums- und Institutsgründer

Prof. Dr. Max Liedtke, der am 8. März 2001 seinen 70. Geburtstag feierte, hatte von 1973 bis 1999 den Lehrstuhl für Pädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg inne. Die Historische Pädagogik zählt nach wie vor zu seinen Interessensgebieten. Sein Engagement führte dazu, dass 1974 die Schulgeschichtliche Sammlung der Universität Erlangen-Nürnberg eingerichtet wurde und dass Mitte der 80er Jahre das Schulmuseum der Universität Erlangen-Nürnberg und das Bayerische Schulmuseum Ichenhausen eröffnet werden konnten. Gegenwärtig betreut er die Konzeption der Erweiterungsbauten in Ichenhausen. Eine andere Richtung seines Forschungsinteresses, die natur- und geisteswissenschaftliche Ansätze einbezieht, wird im 1991 gegründeten Institut für Anthropologisch-Historische Bildungsforschung an der FAU weiter verfolgt.
 
Neugier, Spiel, Geborgensein

Wandel und Konstanz der Kindheit quer durch die Jahrhunderte und Kulturen will die Ausstellung "Kindheit zwischen Pharao und Internet" veranschaulichen. Das Bedürfnis nach Liebe und Geborgenheit war stets vorhanden und wurde von Eltern jeder Epoche erfüllt. Die kindliche Neugier und das spielerische Hineinwachsen in die Welt bleiben ebenfalls unveränderlich. Beispiele Traditionaler Kulturen aus Papua-Neuguinea, dem Süden Afrikas und dem Regenwald des Amazonas lassen deutlich werden, welche Gemeinsamkeiten alle Kinder auf der Erde verbinden. Unter verschiedenen historischen Blickwinkeln erscheinen Kinder dagegen als Stütze des Alters, verfügbares Eigentum des Vaters, Gottesgeschenk oder schonungsbedürftige Wesen, für die eigene, von den Erwachsenen abgesonderte Räume zu schaffen sind. Schließlich wird die Frage gestellt, ob sich die Prophezeiung eines "Jahrhunderts des Kindes" für den Zeitraum von 1900 bis 2000 bewahrheitet hat.
 
Die Ausstellung in den Räumen des Schulmuseums Nürnberg im Museum Industriekultur läuft bis zum 29. Juli 2001. Geöffnet ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr.
 
Weitere Informationen:
Michael Schneider, Leiter des Schulmuseums Nürnberg
Lehrstuhl für Pädagogik I
Regensburger Straße 160, 90478 Nürnberg
Tel.: 0911/5302 -575, Fax: 0911/5302 -588

MediendienstAktuell Nr. 2370 vom 10.5.2001

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