Ergebnis einer Benutzerbefragung in der Hauptbibliothek der Universitätsbibliothek


Neue Stühle und längere Öffnungszeiten


Nachdem im Frühjahr diesen Jahres die Universitätsbibliothek in der Hauptbibliothek in Erlangen (Schuhstraße 1) erstmalig eine repräsentative Benutzerbefragung durchgeführt hatte, werden deren wichtigste Ergebnisse derzeit im Foyer der Hauptbibliothek präsentiert.
 
Ziel dieser von der Benutzungsabteilung und vom Referat Qualitätssicherung der Universitätsbibliothek gemeinsam konzipierten und durchgeführten Befragung war die Erhebung einer Situations- und Schwachstellenanalyse der Bibliothek aus der Sicht ihrer Benutzer. Neben der Dokumentation der Nutzungsgewohnheiten sollte die Zufriedenheit mit den einzelnen bibliothekarischen Angeboten ermittelt werden. Gefragt wurde ferner nach relevanten zukünftigen Dienstleistungsangeboten und diesbezüglichen Erwartungen an die Bibliothek. Schließlich sollen die Ergebnisse der Befragung zu einer an den Bedürfnissen der Benutzer orientierten Optimierung des Betriebsablaufs beitragen.
 
Eine Stichprobenbefragung im Gebäude der Bibliothek, an der sich 728 Personen beteiligten, sowie eine parallel durchgeführte schriftliche Befragung der Lehrenden der innerstädtischen Erlanger Fakultäten dienten als Datengrundlage.
 
Ergebnisse der Befragung
Fast zwei Drittel aller Befragten besuchten die Hauptbibliothek mindestens einmal pro Woche, wobei neben der Recherche in den Katalogen die Nutzung der Bestände durch Ausleihe oder in den Räumen der Bibliothek zu den häufigsten Tätigkeiten zählen. Intensiv angewendet wurden auch die verschiedenen modernen elektronischen Online-Rechercheinstrumente.
 
Schwächen und Stärken der Bibliothek
In der Befragung wurden sowohl die Schwächen als auch die Stärken der Bibliothek aufgezeigt.
 
Zu den Bereichen mit verhältnismäßig starker Kritik zählen die Öffnungszeiten in den Semesterferien sowie die, durch die finanziellen Einsparungen der letzten Jahre erzwungene Kürzung des Medienbestandes. Die aus wirtschaftlicher Sicht gebotene Koordination der Erwerbung zwischen der Hauptbibliothek und den verschiedenen Zweig- und Teilbibliotheken der Universitätsbibliothek erschwert den Benutzern die Literaturverfügbarkeit. So vermeidet die Hauptbibliothek in der Regel Doppelanschaffungen, sofern das Werk bereits in einer Teil- bzw. Zweigbibliothek vorhanden ist. Erschwerend kommt aus Sicht der Benutzer die lokale Verteilung der Bestände auf mehrere Standorte in Erlangen und Nürnberg hinzu. Der Medienbestand der Hauptbibliothek erhielt daher insgesamt nur befriedigende Noten.
 
Wenig Einfluss besitzt die Bibliothek zwar auf die Kritik am baulichen und architektonischen Zustand der Bibliothek. Doch wurden die Wünsche der Benutzer nach einer besseren Bestuhlung der Studienräume bereits erfüllt.
 
Die Informationsvermittlung, die Rechercheinstrumente sowie die Präsentation der Bibliothek im Internet wurden positiv bewertet und zählen zu den besonderen Leistungsbereichen der Bibliothek. Der herausragende Faktor in der Befragung war aber sicherlich die äußerst positive Beurteilung des Personals, welche die Informationskompetenz der Bibliothek eindrucksvoll unterstreicht.
 
Konsequenzen aus der Befragung
Die Befragung hat, neben einer Neumöblierung einzelner Bereiche auch zu ersten Konsequenzen geführt. So wird die Bibliothek auf die Kritik an den Öffnungszeiten in den Semesterferien reagieren und bereits in den kommenden Semesterferien die Öffnungszeiten in der Hauptbibliothek ausweiten (siehe FAU-Aktuell Nr. 2481 vom 24.Juli 2001). Durch den Umstieg auf einen neuen leistungsfähigeren Großrechner wird sich ab März 2002 die Recherche- und Arbeitskapazität beträchtlich erhöhen. Bereits in den Monaten August / September wird unter der Verantwortung des Universitätsbauamtes mit einer Neuverkabelung der Hauptbibliothek begonnen. Nach Abschluss der Umbaumaßnahmen wird in den Lesesälen ein größeres Angebot an EDV-gerechten Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen.
 
Insgesamt ermittelte die Benutzerbefragung für die Beurteilung der bibiliothekarischen Arbeit und der an die Bibliothek gestellten Anforderungen wichtige Erkenntnisse, die im Zuge einer weiteren Verbesserung des Angebotes berücksichtigt werden. Dabei wurden die Abhängigkeiten zwischen den konstatierten Mängeln und der begrenzten finanziellen Ausstattung der Bibliothek deutlich aufgezeigt. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek bedeutete die Befragung eine eindrucksvolle Bestätigung ihrer Leistungsbereitschaft und Kompetenz, auf der die Bibliothek weiter aufbauen wird.
                        Dr. Rainer Plappert
 
Weitere Informationen:
Dr. Christina Hofmann-Randall, Dr. Reiner Plappert
Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg
Universitätsstrasse 4, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22157
E-Mail: rainer.plappert@bib.uni-erlangen.de
Internet: http://www.ub.uni-erlangen.de


Mediendienst Aktuell Nr. 2478 vom 24.7.2001

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