Erlangen in der Mammadiagnostik führend

Große Nachfrage nach Mammadiagnostik-Fortbildung

Liveübertragungen aus dem OP in der Frauenklinik der Universität Erlangen-Nürnberg können die 250 Ärzte beim 6. Internationalen Symposium für Mammadiagnostik vom 23. bis 25. März 2001 in der Stadthalle Erlangen erleben. Während den Brustoperationen am Samstag- und Sonntagvormittag ist jeweils eine Tonrückleitung zum Operationsteam um Prof. Dr. Norbert Lang und Dr. Stefan Krämer geschaltet, die den Teilnehmern für Fragen und - während den OP-Pausen - für eine Diskussion zur Verfügung stehen.
 
Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland vom Institut für Diagnostische Radiologie der Universität Erlangen-Nürnberg ist es heuer zum sechsten Mal gelungen, die führenden Referenten auf dem Gebiet der Mammadiagnostik für das Erlanger Symposium zu gewinnen. Über 250 Ärzte, überwiegend Gynäkologen und Radiologen, kommen in die Hugenottenstadt, um sich über den neuesten Stand der Diagnostik und der Therapie von Brusterkrankungen zu informieren. Die Nachfrage ist wie schon in den letzten Jahren so groß, dass vielen Ärzten nur ein Platz auf der Warteliste angeboten werden konnte. Für die Symposien 2002 und 2003 in Erlangen liegen bereits mehr als fünfzig Voranmeldungen vor. Damit bestätigt Erlangen erneut seine bundesweite Spitzenstellung bei der Fortbildung im Bereich Mammadiagnostik.
 
Im Rahmen des Ärztekongresses besteht für Interessierte, Betroffene und Angehörige die Möglichkeit, sich über alle mit einer Krebserkrankung im Zusammenhang stehenden Fragen zu informieren. Am Samstag, 24. März 2001 (10.00 bis 18.00 Uhr), und Sonntag, 25. März (10.00 bis 16.00 Uhr) informieren Mitarbeiter des Tumorzentrums der Universität Erlangen-Nürnberg und Mitglieder der Selbsthilfegruppe Brustkrebs über Vorsorge, Therapie und Nachsorge. Der Eintritt ist kostenfrei.
 
Das Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg war im Bereich der Gynäkologischen Diagnostik die erste Klinik, bei der alle Untersuchungsdaten von Mammographie, Ultraschall, Kernspintomographie und Stereotaxie vollständig in digitalisierter Form vorliegen. D. h., alle Untersuchungsbefunde stehen in höchster Qualität in einem einzigen Medium zur Verfügung. Diese zeit- und kostensparende und zugleich qualitätsverbessernde Datenerfassung wird bislang nur in ganz wenigen Kliniken Deutschlands angewandt.
 
Für die Patientinnen ist der wichtigste Vorteil die reduzierte Strahlenbelastung bei der digitalen Mammographie. Zwar sind Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen weiterhin erforderlich, "eine Dosisreduktion von 10% ist jedoch wissenschaftlich gesichert", erläutert Prof. Dr. Schulz-Wendtland. "In vielen Fällen ist sogar eine Reduktion der Strahlendosis um bis zu 25% möglich. Dieser Vorteil für die Frauen kann nicht hoch genug bewertet werden."
 
Aufgrund von modernen Diagnosegeräten und verbesserten Therapien bestehen bei Brustkrebs heute deutlich bessere Chancen, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Brustkrebst stellt bei Frauen im Alter zwischen 38 und 50 Jahren die häufigste Todesursache dar. Derzeit erkrankt in Deutschland eine von zehn Frauen im Verlauf ihres Lebens am Mammakarzinom. Bei allen Fortschritten in Diagnostik und Therapie bleibt das eigenhändige Abtasten der Brust nach Knoten bzw. verdächtigen Veränderungen eine der wichtigsten Früherkennungsmaßnahmen. Jede Frau sollte etwa monatlich ihre Brust nach verdächtigen Veränderungen abtasten, rät Prof. Dr. Schulz-Wendtland. "Wenn eine Veränderung der Brust bemerkt wird, besteht allerdings noch kein Grund zur Besorgnis. Dies kann vielfältige Ursachen haben. In jedem Fall sollte aber umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um weitere diagnostische Abklärung durch Mammographie und Ultraschall zu veranlassen. Wird ein Knoten in der Brust frühzeitig entdeckt, bestehen heute gute Heilungschancen", so Prof. Dr. Schulz-Wendtland weiter.
 
Auch für gesunde Frauen im Alter von 40 bis 70 Jahren ist es ratsam, im Abstand von etwa ein bis zwei Jahren eine Mammographie durchzuführen. Durch das Mammographie-Screening (Reihenuntersuchung) ist es möglich, die Überlebenschancen beim Ausbruch der Krankheit um 20 bis 50% zu verbessern. Bei einer frühen Diagnose kann bei etwa 70% der Patientinnen durch ein schonendes operatives Vorgehen die erkrankte Brust erhalten bleiben.
 
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland, Institut für Diagnostische Radiologie
Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -33460, Fax: 09131/85 -32081
MediendienstAktuell Nr. 2315 vom 19.3.2001

 

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