- Sitzung des Kuratoriums der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Pläne für Neubau Informatik/Mathematik
unterstützt
- Mit Nachdruck unterstützte das Kuratorium
bei seiner Sitzung am Donnerstag, 15. Februar 2001 auf dem Röthelheim-Campus,
die Pläne der Universität für einen Neubau für
Informatik und Mathematik auf dem Gelände der Technischen
Fakultät im Süden Erlangens. In dem Gebäude sollen
die zusätzlichen Informatiklehrstühle im unmittelbaren
Umfeld des bestehenden Informatikhochhauses untergebracht sowie
alle Mathematiker im Südgelände bei den Ingenieur-
und Naturwissenschaften zusammengefasst werden.
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- "Angesichts der großen Chancen,
die mit dem Neubau eröffnet würden, beabsichtigt die
Universität dem Projekt absoluten Vorrang einzuräumen",
so Rektor Prof. Dr. Gotthard Jasper bei der Sitzung des Kuratoriums.
Derzeit ist die Finanzierung für die erste Antragsplanung
gesichert. Ziel ist es, im Herbst 2001 der interministeriellen
Baukommission den flächenmäßig exakt begründeten
Bauantrag vorzulegen, bis 2002 eine Detailplanung zu erstellen
und im Doppelhaushalt 2003/04 die Baumittel zu erhalten. Der
Baubeginn könnte dann im Jahr 2003 erfolgen. Da die Finanzierung
über den Staatshaushalt jedoch keineswegs sichergestellt
ist, prüft die Universität auch die Möglichkeit
einer Vorfinanzierung außerhalb des Staatsbudgets; auch
dazu ermunterte das Kuratorium die Universität.
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- Das Institut für Informatik der Technischen
Fakultät ist derzeit im Händler-Hochhaus auf dem Südgelände
der Universität untergebracht. Die zur Verfügung stehende
Fläche reicht jedoch schon heute bei Weitem nicht aus. Es
mussten daher bereits drei Lehrstühle für Informatik
in Tennenlohe in angemieteten Räumen bzw. in einer früheren
Hausmeisterwohnung außerhalb des Instituts für Informatik
untergebracht werden. Diese Situation verschärft sich, da
im Doppelhaushalt 1999/2000 ein weiterer Lehrstuhl für Informatik
geschaffen wurde - der Lehrstuhl für Informatik (Software
Engineering), für den die Berufungsliste im Februar 2001
im Senat verabschiedet wurde -, und aufgrund des Informatikprogramms
der Bayerischen Staatsregierung zusätzlich ein Lehrstuhl
vorfinanziert wird - der Lehrstuhl für Informatik (Hardware-Software-Co-Design),
für den derzeit das Ausschreibungsverfahren läuft.
Demnächst wären damit fünf Lehrstühle für
Informatik außerhalb des eigentlichen Instituts in der
Martensstraße in Erlangen unterzubringen. Die Universität
beabsichtigt deshalb, ein zusätzliches Informatikgebäude
im Bereich der Technischen Fakultät für diese Lehrstühle
zu errichten.
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- In diesem Gebäude soll zugleich auch
die gesamte Mathematik der Universität zusammengefasst werden.
Die gegenwärtige Situation der Mathematik in Erlangen ist
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Lehrstühle für Angewandte
Mathematik seit jeher im Informatikhochhaus auf dem Gelände
der Technischen Fakultät untergebracht sind, während
das Mathematische Institut in der Innenstadt von Erlangen im
Bereich der Philosophischen Fakultäten seinen Sitz hat.
Eine Zusammenfassung aller Mathematiker in einem Neubau im Gelände
der Technischen Fakultät hätte daher entscheidende
Vorteile:
· der engere Kontakt zu allen ingenieur- und naturwissenschaftlichen
Disziplinen wäre hergestellt;
· in dem neuen Gebäude könnte durch die dann
nicht nur räumliche, sondern auch organisatorische Zusammenlegung
der beiden Institute der Mathematik ein Department für Mathematik
entstehen; angesichts der fließenden Grenzen zwischen angewandter
und reiner Mathematik würde dieses für die Entwicklung
der Erlanger Mathematik entscheidende Impulse ermöglichen;
· die sachlich gebotene enge Verzahnung zwischen Mathematik
und Informatik ließe sich durch die gemeinsame Unterbringung
der Mathematiker mit einigen Lehrstühlen der Informatiker
ebenfalls noch produktiver als bisher gestalten.
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- Der Neubau würde zudem weitere Perspektiven
eröffnen:
· Die Psychologen könnten nach dem Auszug der Mathematiker
im Bereich der Bismarckstraße bleiben und bräuchten
nicht, wie bisher vorgesehen, in den Röthelheim-Campus umzuziehen.
Gleichzeitig wäre dann die Kapazität vorhanden, um
in der Bismarckstraße die dringende räumliche Zusammenfassung
der Bibliotheken im Bereich der Philosophischen Fakultäten
zur realisieren.
· Das für die Psychologen vorgesehene Gebäude
auf dem Röthelheim-Campus wäre dann verfügbar
für die Unterbringung der beiden Lehrstühle für
Biotechnik und Bioverfahrenstechnik, welche der Universität
im Doppelhaushalt 2001/2002 zugewiesen sind. Der Röthelheim-Campus
wäre dann, wie ursprünglich vorgesehen, ausschließlich
für Technik und Naturwissenschaften genutzt.
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- Das Kuratorium beschäftigte sich zudem
mit Fragen der Hochschulentwicklung, dem Struktur- und Entwicklungskonzept
für das Universitätsklinikum, der Stellensituation
sowie mit weiteren Baufragen. Das Gremium diskutierte intensiv
die Entwicklung der Studierendenzahlen und nahm erfreut den markanten
Anstieg bei den Informatikern zu Kenntnis. Gleichwohl wurde die
Universität aufgefordert, weitere Anstrengungen zu unternehmen,
um für ein Studium der Natur- und Ingenieurwissenschaft
zu werben.
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- Zum Vorsitzenden des Kuratoriums wurde einstimmig
Regierungspräsident Karl Inhofer, zu seinem Stellvertreter
Hans-Peter Schmidt, Präsident der Industrie- und Handelskammer
Nürnberg für Mittelfranken, jeweils für die Dauer
von zwei Jahren gewählt.
- Außerdem gehören dem Kuratorium
an:
· Dr. Siegfried Balleis, Oberbürgermeister der Stadt
Erlangen
· Dr. Günther Beckstein, Bayerischer Staatsminister
des Innern
· Dr. Thomas Gruber, Hörfunkdirektor des Bayerischen
Rundfunks
· Dr. Dieter Haack, Bundesminister a. D., Präsident
der Landessynode der Ev. Luth. Kirche in Bayern
· Joachim Herrmann, MdL
· Heide Mattischeck, MdB
· Dr. Christian Schelter, Notar, Vorsitzender des Stiftungsrates
der Wilhelm-Sander-Stiftung
· Ludwig Scholz, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg
· Alfred Sigl, stellv. Vorsitzender des Vorstandes der
Barmer Ersatzkasse
· Dr. Klaus Wucherer, Siemens AG, Bereichsvorstand A &
D
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- Das Kuratorium der Universität Erlangen-Nürnberg
besteht sei 1983. Es ist ein externes Beratungsgremium, das in
der Regel einmal jährlich tagt. Laut Art. 33 Abs. 2 des
Bayerischen Hochschulgesetzes unterstützt das Kuratorium
die Interessen der Hochschule in der Öffentlichkeit und
fördert die Aufgabenerfüllung durch die Hochschule.
Dem Kuratorium gehören Personen an, die den Anliegen der
Hochschule besonders verbunden sind (Art. 33 Abs. 3 BayHSchG).
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- An der Sitzung nahmen auch die Ehrensenatoren
der Universität, Alt-Präsident Prof. Dr. Nikolaus Fiebiger
sowie mit Ministerialrat Siegfried Preibisch ein Vertreter des
Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung
und Kunst teil.
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- Weitere Informationen:
Doris Schuler, Assistentin des Rektors
Schlossplatz 4, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -24804, Fax: 09131/85 -22188
E-mail: doris.schuler@zuv.uni-erlangen.de
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- MediendienstAktuell Nr. 2294 vom 19.2.2001
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit
(Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de