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Neurologische Klinik mit Poliklinik

Internationaler Kongress zum Thema Autonomes Nervensystem

Von Donnerstag, 26. April 2001 (13.00 Uhr), bis Samstag, 28. April 2001 (14.00 Uhr), findet der 3. Kongress der Europäischen Föderation Autonomer Gesellschaften (European Federation of Autonomic Societies, EFAS) in der Erlanger Kopfklinik statt. Die Tagung wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe "Autonomes Nervensystem" der Deutschen Neurologischen Gesellschaft, der Arbeitsgruppe "Diabetes und Nervensystem" der Deutschen Diabetes Gesellschaft und dem Arbeitskreis "Autonomes Nervensystem" an der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt. Die Organisation liegt in Händen von Prof. Dr. Max Hilz von der Neurologischen Klinik mit Poliklinik der Universität Erlangen-Nürnberg (Vorstand und Sprecher der Arbeitsgruppe "Autonomes Nervensystem": Prof. Dr. Bernhard Neundörfer).

Im Rahmen der Tagung in Erlangen sollen Kreislaufregulationsstörungen, Störungen der Verdauungsfunktion und Störungen im Zusammenhang mit Schädigungen der Nervenfunktion bei Diabetes mellitus erörtert werden.

Gleichzeitig mit der Tagung findet im Rahmen eines Festvortrages die jährliche Ludwig Robert Müller-Gedächtnisvorlesung statt. Ludwig Robert Müller war von 1920 bis 1936 Lehrstuhlinhaber der Inneren Medizin in Erlangen und zählt zu den Begründern der modernen Forschung auf dem Gebiet des autonomen Nervensystems. Seit mehreren Jahren widmet die Neurologische Klinik eine Gedächtnisvorlesung dem Wirken von Ludwig Robert Müller auf dem Gebiet des autonomen Nervensystems.

Wie in den Vorjahren ist es auch dieses Jahr gelungen, einen international bedeutenden Forscher für diese Gedächtnisvorlesung zu gewinnen. Prof. Geoffrey Burnstock aus London, England, der Präsident der International Society of Autonomic Neurosciences, wird über Neurotransmitter, d.h. Botenstoffe im Magen-Darmtrakt referieren. Die Vorlesung findet in der Aula des Schlosses der Universität am Donnerstag, 26. April 2001, um 19.00 Uhr in feierlichem Rahmen statt.

Neben den zahlreichen geladenen Vorträgen werden von den Teilnehmern der Tagung im Rahmen moderierter Postersitzungen über 108 wissenschaftliche Beiträge zu den verschiedensten Themen des autonomen Nervensystems vorgestellt werden.

Am Samstag, 28. April 2001, wird der Kongress mit der Verleihung der verschiedenen Preise, des Preises der European Federation of Autonomic Societies, des Preises der Arbeitsgruppe "Diabetes und Nervensystem" der Deutschen Diabetes Gesellschaft sowie des Preises des Erlanger Arbeitskreises "Autonomes Nervensystem" abgeschlossen.

Die EFAS tagt erst zum dritten Mal. Es handelt sich um den Zusammenschluß nationaler wissenschaftlicher Gesellschaften, die sich mit Untersuchungen des autonomen Nervensystems befassen. Das autonome Nervensystem regelt eine Vielzahl von Körperfunktionen wie Blutdruck, Herzfrequenz, Atmung, Verdauung, Schweißsekretion und vielfältige andere Funktionen. Untersuchungen des autonomen Nervensystems gestalteten sich bis vor wenigen Jahren relativ schwierig. Erst mit der Entwicklung moderner, computergestützter Untersuchungsmethoden gelingt eine differenzierte Abklärung von Störungen dieses wichtigen Steuerungs- und Regelungssystems.

Erkrankungen des autonomen Nervensystems können sich in sämtlichen Gebieten der Medizin widerspiegeln. Ein Beispiel ist die Nervenschädigung im Zusammenhang mit dem Diabetes mellitus, d.h. der Zuckerkrankheit. Patienten, die eine Störung des autonomen Nervensystems im Zusammenhang mit einer Zuckererkrankung haben, haben eine weitaus schlechtere Überlebenschance als Patienten, die zwar zuckerkrank sind, aber keine Beeinträchtigung des autonomen Nervensystems haben. Leider sind Beteiligungen des autonomen Nervensystems sehr häufig und verschlechtern die kumulative Mortalitätsrate, d.h. die Todesfallzahl, über fünf Jahre, drastisch, nach manchen Untersuchungen auf über 50 %.

Der Stellenwert von Untersuchungen im Bereich des autonomen Nervensystems wird mit zunehmendem Verständnis des Zusammenspieles zwischen den einzelnen Organen und ihrer Funktion sowie der Auswirkungen von Störungen dieser Interaktion immer deutlicher. So führen beispielsweise Störungen der Blutdruckregulation zu Beeinträchtigungen der Herzfunktion und umgekehrt sowie zu längerfristiger Funktionsstörung der Hirndurchblutung.

Es ist gelungen, international herausragende Kliniker und Forscher für geladene Vorträge bei der EFAS-Tagung zu gewinnen. Neben Rednern aus fast allen Ländern Europas und den USA werden Gäste u.a. aus Japan, China und Azerbaijan in Erlangen erwartet.
 
Weitere Informationen:
Prof. Dr. med. Max J. Hilz, Sekretär der Arbeitsgruppe"Autonomes Nervensystem" der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Neurologische Klinik mit Poliklinik
Schwabachanlage 6, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -34444, Fax: 09131/85 -34328
E-mail: Max.Hilz@neuro.med.uni-erlangen.de

MediendienstAktuell Nr. 2348 vom 20.4.2001
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de