Deutscher Germanistentag in Erlangen vom 30.9. - 3.10.2001

Herausforderungen für eine "Germanistik im Netz"

Die Universität Erlangen-Nürnberg ist vom 30. September bis 3. Oktober 2001 Treffpunkt der deutschen Germanisten. Der Deutsche Germanistentag, die zentrale Veranstaltung zur Standortbestimmung des Faches, tagt zum ersten Mal in seiner Geschichte in Erlangen. Den Germanistentag unter dem Motto "www.germanistik2001.de" leitet Prof. Dr. Hartmut Kugler, Inhaber des Lehrstuhls für Germanische und Deutsche Philologie in Erlangen und seit 1997 Vorsitzender des Deutschen Germanistenverbandes.
 
"Die Internetadresse als Tagungsthema markiert die Vernetzungen des Faches Germanistik. Dies bedeutet Vernetzung in den elektronischen Medien und Vernetzung in den internationalen Wissenschafts- und Bildungsstrukturen", erläutert Prof. Dr. Kugler. Die Digitalisierung der sprachlichen Informations- und Kommunikationssysteme stellt eine der größten Anforderungen an die Germanistik dar. Im "Europäischen Jahr der Sprachen" erhalten wichtige Probleme des Faches einen internationalen Resonanzraum. Darüber werden in Erlangen über 600 Wissenschaftler, Wissenschaftsjournalisten und Lehrer diskutieren.
 
101 Referate, verteilt auf acht Sektionen, behandeln zum Beispiel Fragen nach Stil-(übungen), der Entnationalisierung in wissenschaftshistorischer Perspektive und im Netz der europäischen Mehrsprachigkeit. Zwei Sektionen sind den Herausforderungen des Computerzeitalters gewidmet. Sie spüren einerseits der Veränderung von Sprache und Literatur durch neue Medien und andererseits den Chancen und Möglichkeiten des EDV-Einsatzes in Forschung, Lehre und Unterricht nach. Dem didaktischen Paradigmenwechsel von der Produkt- zur Prozessorientierung in der Wissensvermittlung untersucht eine weitere Sektion. So werden etwa in der Schreibforschung und im Lernbereich Schreiben nicht mehr nur endgültige Texte thematisiert, sondern auch Entwurfs- und Überarbeitungsprozesse. Literaturunterricht an Schule und Hochschule zielt schon lange nicht mehr auf 'die eine Interpretation', sondern schreibt verschiedenen begründbaren Lesarten eine Berechtigung zu. Eine studentische Sektion zum Verhältnis von vernetzter Technik und vernetztem Denken in der Literatur- und Medienwissenschaft rundet das Angebot ab.
 
Die Sektionsarbeit wird von prominent besetzten Plenarveranstaltungen und einem umfangreichen kulturellen Begleitprogramm flankiert. Den Eröffnungsvortrag hält Prof. Dr. Hans-Ulrich Gumbrecht (Stanford University) zum Thema "Wie deutsch kann die Germanistik sein?".Vier weitere Plenarvorträge und vier Podiumsgespräche vertiefen die Sektionsthemen. Über 30 literarische Gesellschaften und Buchverlage stellen sich auf der Kulturbörse des Kongresses vor. Weiterhin werden Lesungen und eine Podiumsdiskussion mit Georg Klein, Burkhard Spinnen und weiteren Autoren veranstaltet. Das ausführliche Programm und das Anmeldeformular sind im Internet unter www.germanistik2001.de abrufbar.
 
· Weitere Informationen:
Prof. Dr. Hartmut Kugler, Vorsitzender des Deutschen Germanistenverbandes
Bismarckstr. 1B, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/ 85 -22186, Fax: 09131/ 85 -22186
E-mail: buero@germanistenverband.de

Mediendienst Aktuell Nr. 2486 vom 3.8.2001

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