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Neuer Chefapotheker am Universitätsklinikum Erlangen

Von der "Dispensieranstalt" zum Dienstleistungszentrum

In der Sicht von Dr. Frank Dörje, dem neuen leitenden Apotheker des Universitätsklinikums, muß eine moderne Krankenhausapotheke ein pharmazeutisches Dienstleistungszentrum sein. Zum 1. Februar 2001 hat Dr. Dörje die Leitung der Apotheke des Klinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg übernommen, deren bisheriger Leiter, Dr. Rainer Fernbach, Ende Dezember 2000 in den Ruhestand getreten war. Bei seiner Einführungsveranstaltung konnte Dr. Dörje seine Vorstellungen präzisieren: die effiziente Krankenhausapotheke ist demnach "eine ökonomisch erfolgreiche und kompetente zentrale Serviceabteilung für das Klinikum."
 
Der neue Chefapotheker sieht sich darin einig mit Prof. Dr. Rolf Sauer, dem Ärztlichen Direktor des Klinikums, der von einem unverzichtbaren Beitrag der Apotheke "zur Förderung einer qualitätsorientierten und zugleich ökonomischen Pharmakotherapie" sprach. Für Dr. Dörje hat in den letzten zehn Jahren auch in Deutschland ein Paradigmenwechsel stattgefunden, eine Entwicklung, die von der "Dispensieranstalt", in der Arzneien ausschließlich zubereitet und abgegeben werden, wegführt und der Klinikapotheke ein wesentlich breiteres Aufgabenspektrum zuweist.
 
Die traditionellen Bereiche der Arzneimittelherstellung, -analytik und -distribution von Medikamenten bleiben zwar bestehen. Sehr viel stärker als früher steht jedoch der einzelne Patient im Mittelpunkt. In enger Zusammenarbeit mit Ärzteschaft und Pflegepersonal wird klinisch-pharmazeutisches Fachwissen dazu eingesetzt, die Arzneimitteltherapie zu verbessern, auf individuelle Probleme einzugehen und das Risiko für den Patienten möglichst gering zu halten. Am Klinikum in Erlangen wie in zahlreichen anderen deutschen Krankenhäusern wurde in den neunziger Jahren begonnen, klinisch-pharmazeutische Beratung vor Ort auf der Station durchzuführen und damit eine intensive Zusammenarbeit über die Berufsgruppen hinweg zu fördern, die der effektiven und patientengerechten Behandlung mit Arzneimitteln spürbar zugute gekommen ist. Diesen Ansatz möchte Dr. Dörje konsequent ausbauen.
 
Qualitative, wirtschaftliche und arbeitsmedizinische Gesichtspunkte sprechen dafür, dass intravenös zu verabreichende Medikamente zentral in Klinikapotheken zubereitet werden. Speziell für die Zubereitung von Zytostatika, die die Zellteilung hemmen und gegen Krebserkrankungen eingesetzt werden, sieht Dr. Dörje keine Alternative, welche die Sicherheit von Patienten und Personal und die Qualitätssicherung ebenso effektiv gewährleisten könnte.
 
Besonders wirkungsvoll, so meint er, können Kinderklinik und Klinikapotheke im Bereich der patientenorientierten Zubereitung zusammenarbeiten, da Infusionen und Injektionen in einer applikationsfertigen Form bereitgestellt werden können, die speziell auf Kinder abgestimmt ist.
 
 
Zur Person

Dr. Dörje hat Chemie und Pharmazie an der Technischen Universität Braunschweig studiert und wurde am Pharmakologischen Institut für Naturwissenschaftler der Universität Frankfurt/Main mit "summa cum laude" promoviert. Nach einer kurzen Tätigkeit in der pharmakologischen Forschung der Firma Novo Nordisk A/S in Kopenhagen bildete er sich in der Zentralapotheke der Hansestadt Bremen und in der Apotheke des Universitätsklinikums Ulm zum Fachapotheker für Klinische Pharmazie weiter. In der Ulmer Universitätsapotheke leitete er zuletzt die Abteilung für Arzneimittelinformation und Logistik.
 
Dr. Dörje ist in mehreren Fachgesellschaften und insbesondere auch in der berufsständischen Fortbildung aktiv. Er engagiert sich außerdem dafür, dass das Fach "Klinische Pharmazie" zügig in das Pharmaziestudium integriert wird, wie es die neue Approbationsordnung für Apotheker vorsieht. Zu seinen Arbeits- und Interessensschwerpunkten zählen Pharmakoökonomie, Arzneimittelkommissionsarbeit, Arzneimittelinformation, pharmazeutische Betreuung und die Entwicklung von neuen, interdisziplinär ausgerichteten Dienstleistungskonzepten wie der klinisch-pharmazeutischen Beratung auf der Station.
 
Privat betätigt sich Dr. Dörje gerne sportlich. Er spielt Tennis, joggt und will versuchen, in Erlangen auch den Rudersport wieder aufzunehmen.
 
Weitere Informationen:
Chefapotheker Dr. Frank Dörje
Apotheke des Universitäts-Klinikums
Palmsanlage 3, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -33591, Fax: 09131/85 -39045
E-Mail: Frank.Doerje@apotheke.imed.uni-erlangen.de

MediendienstAktuell Nr. 2351 vom 26.4.2001
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de