Erlanger Geographen entwickeln PC-Spiel
zum Einsatz im Unterricht
Xenophilia gegen Fremdenfeindlichkeit
Was haben Asylbewerber und das Sylvesterfeuerwerk gemeinsam?
Wenig? Weit gefehlt! Denn sie kosten jährlich nahezu den
gleichen Betrag, nämlich 4,4 Milliarden Mark. Warum fassen
sich Inder auf Bombays Straßen ans Ohrläppchen? Sicher
nicht wegen der hygienischen Bedingungen. Vielmehr ist dies eine
Form der Entschuldigung in Indien. Nur zwei von hundert Fragebeispielen
aus "Xenophilia, dem interkulturelle Spiel über dich
und andere", das vom Bayerischen Forschungsverbund für
Regionalforschung im außereuropäischen Ausland (FORAREA)
in Erlangen für Schüler der 8. bis 10. Jahrgangsstufe
entwickelt worden ist.
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- Information ist alles, vor allem beim derzeit
so brisanten Thema "Ausländer". Denn Halbwissen
erzeugt Vorurteile und prägt Meinungen und Einstellungen.
Aus Wissen kann jedoch Verständnis erwachsen. Das ist der
Grundgedanke des Spiels, das seinen Zweck schon im Namen (aus
griechisch "xenos", der Fremde, und "philia",
die Freundschaft) trägt. "Xenophilia soll Jugendliche
zwischen dreizehn und siebzehn für den Umgang mit Menschen
aus anderen Ländern fit machen und für das Gefühl
des Fremdseins sensibilisieren", erläutert FORAREA-
Geschäftsführerin Sonja Hock, die das Spiel gemeinsam
mit Marco Fischer, Tanja Kraus, Alexandra Popp, Gerrit Nawracala,
Ulrich Ermann und André Gundel am Institut für Geographie
in Erlangen entwickelt hat.
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- Das Spiel ist in die Themenkomplexe "Fremd
sein in Deutschland" und "Fremdsein im Ausland"
gegliedert. Im Quizformat stehen das Wissen und die Einstellungen
der Schülerinnen und Schüler um kulturelle Werte, Regeln
und Gewohnheiten einerseits und um die Situation von Ausländern
in Deutschland andererseits in 100 Fragen auf dem Prüfstand.
Mehrere alternative Antworten stehen zur Auswahl, alle Antwortmöglichkeiten
sind mit einem Kommentar versehen. "Den jugendlichen Spielern
soll kein vorgefertigter Verhaltenskodex für den Umgang
mit Fremden geboten werden", so Hock. "Wir setzen auf
Respekt, Einfühlungsvermögen und Verständnis,
um Missverständnisse und Fehldeutungen von Verhaltensweisen
zu vermeiden." Unaufdringlich und unterhaltsam präsentiert
"Xenophilia" im peppigen Design die wesentlichen Informationen
und räumt gründlich auf mit bekannten und häufig
geäußerten Vorurteilen.
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- Der Inhalt wurde unter Berücksichtigung
der geltenden Lehrpläne aufbereitet und bietet vielfältige
Anlässe zur Diskussion und Anknüpfungspunkte im Unterricht.
Die ersten Testläufe in verschiedenen Schulen hat das Spiel
bereits absolviert. Auch die Resonanz bei den Schülern ist
positiv: sie finden "Xenophilia" ein "suuuper
Lernspiel" und "echt cool".
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- Die CD-Rom kann für 39 Mark beziehungsweise
49 Mark (CD-Rom und Informationsbroschüre) bei der Geschäftsstelle
von FORAREA, Institut für Geographie, Kochstraße 4,
91054 Erlangen, bestellt werden. Zum Informieren und Ausprobieren
steht eine Demoversion unter www.xenophilia.de
im Internet.
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- Am Donnerstag, 13. Dezember 2001, 19.00 Uhr,
präsentiert das FORAREA-Team "Xenophilia" bei
Jörg Hahn in der Sendung "Starke Köpfe" im
Frankenfernsehen.
Weitere Informationen
- Sonja Hock
Institut für Geographie
- Tel.: 09131/ 85 -22011
forarea@geographie.uni-erlangen.de
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- Mediendienst Aktuell Nr. 2639 vom 12.12.2001
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de