Kunst im öffentlichen Raum auf dem
Nordgelände des Klinikums
"Samenkapseln" und "Kreislauf"
Kunst im öffentlichen Raum wird in Erlangen in den letzten
Jahren maßgeblich von der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg geprägt. Der Campus der Technischen
und Naturwissenschaftlichen Fakultäten mit seinen zahlreichen
attraktiven, zum Teil ungewöhnlichen Großplastiken
ist dafür ein sprechender Beweis. In den letzten Tagen sind
nun im Auftrag des Universitätsbauamtes mehrere Kunstwerke
auf dem Nordgelände des Klinikums rund um die Baustelle
des Nichtoperativen Zentrums aufgestellt worden. Im Rahmen eines
Presserundgangs erläuterten die Künstlerin Conny Siemsen
und der Künstler Claus Bury ihre Werke.
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- Im Außenbereich zwischen Nicht-Operativem-Zentrum,
dem Haupteingang des Versorgungszentrums und dem Küchen-
und Aphotekengebäude befindet sich seit kurzem die Corto-Stahlkonstruktion
von Claus Bury, der seine Skulpur folgendermaßen beschreibt:
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- Skulptur "Kreislauf"
"Die aus dem Kreislauf zunehmender
Radien entwickelte Skulptur wurde durch rechtwinklige Abknickungen
im Verhältnis 2/3 zu 1/3 der jeweiligen Kreisbögen
und leichter Verschiebungen der Radienmittelpunkte zu einem spannungsvollen
Raumkörper zusammengefügt. Die Skulptur bildet somit
eine Konzentrationsfläche als 'Kreislauf' und korrespondiert
mit den vorgegebenen Raumverhältnissen der Universitätsgebäude
sowie dem schräg abfallenden Parkgelände. Vom Eingangsbereich
kommend bewegt sich der Betrachter über eine breite Treppenanlage
auf die Corten-Stahlskulptur zu, die auf dem offenen Umfeld der
leicht abfallenden Rasenfläche positioniert ist, die Bewegung
der Topografie aufgreift und mit den versetzten Kreisformen gegenläufig
reagiert. Immer neue Blickwinkel ermöglichen dem Betrachter
auf die Ansichten des Raumes zu reflektieren, den "Kreislauf"
als körperliche und gedankliche Auseinandersetzung zu verstehen
und den Ort als Mittelpunkt einer städtebaulichen Situation
innerhalb des Klinikgeländes zu begreifen."
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- Claus Bury, Jahrgang 1946, studierte an der
Kunst und Werkschule Pforzheim, Stipendien und Studienaufenthalte
führten in nach England, Frankreich, USA, Italien und nach
Australien und waren meist mit Einzelausstellungen in diesen
Ländern verbunden. 1989 waren von ihm Arbeiten im Germanischen
Nationalmuseum in Nürnberg sowie in der Nürnberger
Schmidt-Bank-Galerie zu sehen. Seit 1997 hat Claus Bury eine
Professur an der Bergischen Universität - Gesamthochschule
Wuppertal. Er lebt und arbeitet in Frankfurt/M. und Wuppertal.
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- Samenkapseln von diversen Bäumen
In Conny Siemsens bildhauerischer
Arbeit spielt der Baumstamm eine große Rolle, in erster
Linie als Werkstoff, aber auch durch seine Formvorgabe und Beschaffenheit.
Rund um den Neubau Nichtoperatives Zentrum spielen Bäume
eine große Rolle, in der Form, dass sie gefällt werden
mussten und entsprechend neu gepflanzt wurden. Das Zusammentreffen
dieser beiden Faktoren führte Conny Siemsen zu der Idee,
sich mit dem Ursprung des Wachstums der Bäume zu beschäftigen.
Conny Siemsen sagt über ihre Arbeiten:
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- "Mit meinen Bronzeskulpturen soll den
Konvergenzen zwischen Bäumen und Menschen nachgegangen werden.
Das Gehäuse einer Samenkapsel gleicht den sackartigen Hohlformen
der menschlichen Organe. Die Samen ernähren den Embryo und
lassen ihn so ungünstige Bedingungen oder klimatisch rauhe
und lange Zeiten überdauern. Die Fruchtkörper sind
im Patientengarten und im bestehenden Park verstreut, sie bilden
eine ideelle Verbindung zwischen dem alten Baumbestand und dem
teilweise neu bepflanzten Bereich. Der Wind könnte sie hergetragen
haben. Durch enorme Vergrößerung wird man an Überbleibsel
aus einer anderen Zeit erinnert und zu einem intensiven Erleben
angeregt. Die Plastiken sind modelliert, abgeformt und in Bronze
gegossen. Die Oberfläche der geschlossenen, organischen
Formen ist bestimmt von der Struktur die beim Modellieren entsteht.
Es geht nicht um eine mimetische Nachbildung, sondern um die
Auseinandersetzung mit Urformen. Die Bronzen haben durch Oxidieren
eine unterschiedliche Farbigkeit, die sich mit dem Wetter und
den Jahren verändert."
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- Conny Siemsen, Jahrgang 1955, lebt und arbeitet
in München. Ihr Studium absolvierte sie an der Akademie
der Bildenden Künste in München. Anschließend
wurde sie durch die Hacker-Pschorr-Stiftung, die Prinzregent
Luitpold-Stiftung sowie durch das Bayerische Staatsministerium
gefördert. Ihre Arbeiten waren wiederholt in Gruppen- und
Einzelausstellungen in zahlreichen Großstädten zu
sehen, u.a. in Deutschland, Tschechien, der Ukraine, der Schweiz
und in Südafrika. In diesem Jahr zeigten die Städtische
Galerie in Regensburg und die Galerie Seippel in Köln Werke
von Conny Siemsen.
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- Weitere Informationen
- Kurt Bachmann
Tel.: 09131/85 -24900
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- Mediendienst Aktuell Nr. 2629 vom 5.12.2001
Sachgebiet
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