Ausstellung des Instituts für Geschichte und der Universitätsbibliothek


Karl Hegel - Historiker im 19. Jahrhundert


Karl Hegel, ältester Sohn des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel, ist eine Ausstellung im Neubau der Universitätsbibliothek (Schuhstraße 1a, 91054 Erlangen) gewidmet, die gemeinsam vom Institut für Geschichte und der Universitätsbibliothek erarbeitet wurde. Die Ausstellung wird am Montag, 19. November 2001, um 18.00 Uhr durch einen Einführungsvortrag von Prof. Dr. Helmut Neuhaus, Inhaber des Lehrstuhls für Neuere Geschichte I, eröffnet und ist bis 16. Dezember 2001 täglich von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 16 Uhr zu sehen. Einen Öffentlichen Vortrag zum Thema "Karl Hegel und Erlangen" hält Prof. Neuhaus am Mittwoch, 5. Dezember 2001, dem 100. Todestag von Karl Hegel, um 17.15 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses.
 
Karl Hegel - am 7. Juni 1813 in Nürnberg geboren und am 5. Dezember 1901 in Erlangen gestorben - war der älteste Sohn des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel und seiner Ehefrau Maria Helena Susanna von Tucher. Nach Schul- und Studienjahren in Berlin und Heidelberg sowie einer langen Italienreise (1838/39) trat er zunächst in den preußischen Schuldienst, wurde 1841 Geschichtsprofessor in Rostock, war in den Revolutionsjahren 1848/49 als Chefredakteur der neuen "Mecklenburgischen Zeitung" politisch aktiv und wechselte 1856 auf einen neugeschaffenen Lehrstuhl für Geschichte an die Universität Erlangen. Hier wurde er - verheiratet mit Susanna Maria von Tucher - der "erste wirkliche Historiker modernen Stils" (T. Kolde). War er mit seiner "Geschichte der Städteverfassung von Italien" (1847) mit einem Schlage berühmt geworden, so rückte er mit seinen weiteren Forschungen und der Herausgabe von 27 Bänden "Chroniken der deutschen Städte" in die erste Reihe der deutschen Historiker auf und wurde zum international hoch angesehenen "Städtehegel" (R. Fester).
 
Vor allem der wiederentdeckte Nachlass Karl Hegels und die in mehr als 30 Archiven und Bibliotheken Deutschlands aufgespürten Briefe und Akten ermöglichten es, Leben und Wirken dieses in seiner Zeit hochgeehrten, heute aber fast vergessenen Historikers in einer Ausstellung zu dokumentieren. Sie verfolgt in zehn Abteilungen die Ziele, ihn aus dem Schatten seines berühmten Vaters zu befreien, ihn als bedeutenden Vertreter geschichtswissenschaftlicher Grundlagenforschung in Erinnerung zu rufen und als Repräsentanten des vorherrschenden Gelehrtentyps des 19. Jahrhunderts vorzustellen, das auch eine geisteswissenschaftliche Gründerzeit war.
 
Zur Ausstellung ist ein Katalog, herausgegeben von Prof. Neuhaus, als Band 7 der Erlanger Studien erschienen.
 
Weitere Informationen
Prof. Dr. Helmut Neuhaus
Tel.: 09131/85 -22357
E-Mail: galas@phil.uni-erlangen.de



Mediendienst Aktuell Nr. 2592 vom 12.11.2001

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