Institut für Geschichte der Medizin
Zwangsabtreibende Ärzte als Nazihelfer
An der Universitäts-Frauenklinik Erlangen sind von 1943
bis 1945 mindestens 136 Zwangsabtreibungen an Ostarbeiterinnen
vorgenommen worden. In einem Vortrag im Rahmen der medizinhistorischen
Vortragsreihe spricht dazu am Dienstag, 23. Oktober 2001, 19.30
Uhr, Dr. Wolfgang Frobenius von der Universitäts-Frauenklinik
Erlangen-Nürnberg unter dem Titel "Zwangsabtreibungen
bei Ostarbeiterinnen 1943 - 1945 in Erlangen: Wie angesehene
Hochschulmediziner zu Helfershelfern des NS-Regimes wurden"
(Hörsaal der Vorklinik, Zahnklinik, Glückstr. 9-11,
Erlangen).
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- Dr. Frobenius wird in seinem Vortrag nicht
nur die damaligen Ereignisse darstellen, sondern auch mögliche
Gründe dafür aufzeigen, weshalb sich die beteiligten
Ärzte zu Helfershelfern des verbrecherischen NS-Regimes
gemacht haben. Dabei wird deutlich werden, dass die Unterstellung
ideologischer Motive oder eines "Befehlsnotstandes"
zu kurz greift. Vielmehr lassen sich soziale Faktoren erkennen,
die für das Arzt-Patient-Verhältnis Allgemeingültigkeit
haben und deshalb auch für Probleme der Gegenwart von brennender
Aktualität sein können.
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- Dr. Wolfgang Frobenius, Oberarzt an der Universitäs-Frauenklinik
Erlangen-Nünrberg, beschäftigt sich seit seiner Dissertation
über ein medizinhistorisches Thema mit der Geschichte seines
Fachgebietes. Schwerpunkte bilden dabei die Endokrinologie, die
gynäkologische Radiologie, die Geburtshilfe und speziell
die Geschichte der Universitäts-Frauenklinik Erlangen-Nürnberg.
Zur Zeit ist er mit der wissenschaftlichen Vorbereitung der Veranstaltungen
zum Jubiläum "175 Jahre Frauenklinik" im Jahr
2003 befasst.
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- Weitere Informationen:
Prof. Dr. Renate Wittern-Sterzel, Institut für Geschiche
der Medizin
Glückstr. 10, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/ 85 -22094, Fax: 09131/ 85 -22852
http://www.gesch.med.uni-erlangen.de
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- Mediendienst Aktuell Nr. 2556 vom 22.10.2001
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