Ringvorlesung des Instituts für Geschichte
Mythos Nürnberg, Mythos Rom
Die Stadt Nürnberg kann als "deutscher Mythos"
betrachtet werden, der ganz ähnlich gepflegt wird wie die
Sage von den Zwillingsbrüdern Romulus und Remus, die von
einer Wölfin gesäugt wurden, und der Gründung
Roms. Mythen ranken sich um die kriegerische Jungfrau Jeanne
d'Arc ebenso wie um General Charles de Gaulle. Ab 23. Oktober
2001 setzt das Institut für Geschichte der Universität
Erlangen-Nürnberg seine Ringvorlesung "Mythen in der
Geschichte", die im vergangenen Sommersemester großen
Erfolg zu verzeichnen hatte, mit 13 Vorträgen im Wintersemester
2001/02 fort. Die Vorträge beginnen jeweils dienstags um
19.15 Uhr im Kollegienhaus, Universitätsstraße 15
in Erlangen, Hörsaal 2.011.
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- Modernen Mythen, wie die des Nationalstaates,
der Revolution oder des Fortschritts, lassen sich mit den alten
Abstammungs- und Staatsgründungsmythen durchaus vergleichen.
An ausgewählten Beispielen will das Institut für Geschichte
den Prozess der Mythenbildung über viele Jahrhunderte hinweg
verfolgen und dessen Funktion nachvollziehen, Sinn und Identität
zu stiften. Damit wird gezeigt, dass Mythen nicht etwa nur in
grauer, vorgeschichtlicher Zeit entstanden und dass die Geschichtswissenschaft
seit ihren Anfängen an den Mythenbildung mitwirkte.
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- Der zweite Teil der Ringvorlesung beginnt
am 23. Oktober 2001 mit einem Vortrag des Erlanger Philosophen
Maximilian Forschner über "Schöpfungsmythos und
Fortschrittsidee in der neuzeitlichen Wissenschaft" und
endet am 29. Januar 2002 mit einer Hinwendung des Freiburger
Historikers Ulrich Herbert zum Mythos "1968". Dazwischen
kommen Altphilologen, Kunsthistoriker, Japanologen und Historiker
zu Wort. Unter anderem geht es um die Inquisition, die Dolchstoßlegende,
um Schlachtenmythen und die "Frontier" in Nordamerika.
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- Programme liegen im Institut für Geschichte
aus (Kochstraße 4, Erlangen, 3. Stock) und sind vor den
einzelnen Vorträgen im Kollegienhaus erhältlich.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Helmut Neuhaus, Lehrstuhl für Neuere Geschichte
Kochstraße 4, 91054 Erlangen
Tel.: 09131/85 -22357, Fax: 09131/85 -26514
E-Mail: galas@phil.uni-erlangen.de
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- Das Programm:
23. 10. 2001 Maximilian Forschner
(Erlangen)
Schöpfungsmythos und Fortschrittsidee in der neuzeitlichen
Wissenschaft
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- 30. 10. 2001 Severin Koster (Erlangen)
Gründungsmythos Rom
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- 06. 11. 2001 Werner K. Blessing (Erlangen)
Der Mythos "Bayern" im 20. Jahrhundert
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- 13. 11. 2001 Gerd Krumreich (Düsseldorf)
Die kulturelle Präsenz Jeanne d'Arcs im Wandel der Zeiten
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- 20. 11. 2001 Manfred Berg (Berlin)
Der Mythos der Frontier und die amerikanische Identität
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- 27. 11. 2001 Karl Möseneder (Erlangen)
Bild und Mythographie.
Annibale Carraccis Galleria Farnese in Rom
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- 04. 12. 2001 Peter Segl (Bayreuth)
Die Inquisition - eine schwarze Legende?
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- 11. 12. 2001 Peter Ackermann (Erlangen)
Stationen der japanischen Geschichte:
Mythenbildung als Abwehr gegen die geistesgeschichtlichen Diskurse
des eurasischen Kontinents
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- 18. 12. 2001 Elisabeth Erdmann (Nürnberg)
Die Dolchstoßlegende in deutschen Schulbüchern von
den 1920er Jahren bis zur Gegenwart
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- 08. 01. 2002 Frank-Lothar-Kroll (Chemnitz)
Mythos und Utopie im Nationalsozialismus
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- 15. 01. 2002 Bernhard R. Kroener (Potsdam)
"Nun danket alle Gott" ... "bis zur letzten Patrone".
Schlachtenmythen als Bestandteil einer politisch instrumentalisierten
kollektiven Erinnerungskultur am Beispiel von Leuthen, Sedan
und Stalingrad
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- 22. 01. 2002 Thomas Nicklas (Erlangen)
Konsens im Mythos?
Charles de Gaulle und die "gaullistische Legende" als
Faktor nationaler Integration
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- 29. 01. 2002 Ulrich Herbert (Freiburg i.
Br.)
1968 im internationalen Vergleich: Ereignis, Bedeutung, Mythos
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- Mediendienst Aktuell Nr. 2549 vom 16.10.2001
Sachgebiet
Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle) pressestelle@zuv.uni-erlangen.de