Dermatologische Klinik schult Neurodermitiskranke
Wenn der Juckreiz zur Tortur wird
- Laura blickt gequält. Immer wieder
taxiert sie aus den Augenwinkeln ihre Mutter. Blickt sie weg,
kann sich Laura nicht beherrschen. Sie kratzt sich mit der rechten
Hand heftig am linken Oberarm. Der ist bereits gerötet und
zeigt deutliche Kratzspuren. Die Reaktion von Lauras Mutter ist
entsprechend ungehalten. Ein typischer Teufelskreis für
neurodermitiskranke Kinder und ihre Eltern. Allein in Deutschland
leiden ungefähr drei Millionen Menschen an dieser Krankheit.
Besonders betroffen vom quälenden Juckreiz der entzündeten
Haut sind Kinder und Jugendliche. Für sie und deren Angehörige
bietet die Dermatologische Universitätsklinik in Erlangen
(Direktor: Prof. Dr. Gerold Schuler) ab dem 5. November 2001
wieder spezielle Schulungskurse an. Anmeldungen hierzu sind ab
sofort möglich.
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- In der Schulung werden Kinder und Jugendliche
in Kleingruppen von vier und sechs Kindern über die oft
chronische Erkrankung aufgeklärt und erhalten praktische
Fähigkeiten im alltäglichen Umgang mit der Erkrankung
vermittelt. Somit hofft man, dem Ausbruch neuer Krankheitsschübe
vorzubeugen, sie gegebenfalls besser zu bewältigen und schneller
zu lindern. Die krankheitsbezogenen Belastungen in der Familie
sollen gesenkt und damit die Lebensqualität der Familie
insgesamt verbessert werden.
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- Eltern von Kindern bis sieben Jahren nehmen
an Elternkursen teil. Für Familien mit Kindern zwischen
acht und zwölf Jahren finden kombinierte Eltern-Kind-Kurse
statt. sie werden getrennt, aber zeitgleich geschult. Für
Jugendliche ab 13 Jahren werden gesonderte Kurse angeboten. Das
Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche mit einer mittelschweren
bis schweren Ausprägung der Neurodermitis.
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- Seit Anfang 2001 werden die Schulungskurse
der Dermatologischen Universitätsklinik unter der Leitung
von Prof. Dr. Manigé Fartasch in Erlangen durchgeführt.
Ein Team von Ärzten, Psychologen, speziell geschulten Krankenschwestern
und Diätassistentinnen behandelt dabei umfassend alle Lebensbereiche,
die bei Neurodermitis eine Rolle spielen. Zwar ist Neurodermitis
eine anlagenbedingte Erkrankung, allerdings können auch
eine Vielzahl von Faktoren wie zusätzlich erworbene Allergien,
mangelnde Hautpflege oder psychische Belastungssituationen die
Erkrankung auslösen, aufrechterhalten oder sogar verschlimmern.
In sechs Doppelstunden klärt das Team der Universitätsklinik
daher auf über - auch alternative - Behandlungsmöglichkeiten,
richtige Ernährung, Umwelteinflüsse und Bewältigungsstrategien.
Praxisnah werden der Umgang mit dem Juckreiz, Änderungsstrategien
zum Kratzverhalten sowie Tipps zum Cremen und Salben vermittelt.
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- In einem weltweit einmaligen Modellversuch
des Bundesministeriums für Gesundheit und der gesetzlichen
Krankenkassen werden derzeit in acht deutschen Städten (neben
Erlangen in Berlin, Gießen, Hannover, Köln, München,
Osnabrück und Westerland) Schulungen für neurodermitiskranke
Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern angeboten. Bundesweit
werden rund 1.300 Familien in das Modellvorhaben einbezogen,
etwa 130 davon in Erlangen. Um die Wirksamkeit der Maßnahme
zu überprüfen, wird nur die Hälfte der Familien
sofort geschult, die andere Hälfte als Kontrollgruppe erst
nach einer Wartezeit von einem Jahr.
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- Informationen über die Schulungen gibt
es unter der Telefonnummer 09131/ 85 -33850 oder per E-mail unter
Elisabeth.Haas@derma.med.uni-erlangen.de. Anmeldungen sind auch
über den Haut- bzw. Hausarzt möglich.
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- · Weitere Informationen:
Dipl.-Psych. Marion Kling, Dermatologische Klinik
Hartmannstr. 14, 91052 Erlangen
Tel. 09131-85 32727, Fax: 09131-85 33850
E-mail: Heidrun.Kling@derma.med.uni-erlangen.de
www.derma.med.uni-erlangen.de/klinik
Mediendienst Aktuell Nr. 2539 vom 5.10.2001
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit (Pressestelle)
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