Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät


Reicher Lohn

Drei hervorragende wissenschaftliche Leistungen wurden auf der Promotionsfeier der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg am 13. November 2001 mit dem Preis der Weißenburger Hermann Gutmann-Stiftung gewürdigt. Für ihre außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen erhielten Matthias Fischer, Alexandra Groß-Schuler und Dagmar I. Siebold die mit 5.000 Mark dotierte Auszeichnung. Insgesamt beendeten in diesem Jahr 57 Doktoranden und Doktorandinnen ihre Promotion an der WiSo-Fakultät und erhielten die Doktorwürde.
 
Stiftungsvorsitzender Hans Novotny, selbst Absolvent der ehemaligen Nürnberger Handelshochschule, aus der die WiSo-Fakultät hervorgegangen ist, unterstrich in seiner Laudatio eine Besonderheit der diesmaligen Preisverleihung: "Bisher konnten wir den Preis vor allem an männliche Promovierende für ihre hervorragenden Leistungen vergeben. Jetzt haben die Damen aufgeholt und gleich zwei Doktorandinnen wurden für ihre sehr guten Ergebnisse geehrt." Die dreifache Vergabe der begehrten Auszeichnung liegt in der Zensurengleichheit von zwei Kandidaten im Juli begründet: In gerechter Anerkennung der Leistungen hat die Stiftung daher beschlossen, beiden Kandidaten den Preis nachträglich zu verleihen.
 
In seiner Arbeit mit dem Thema "Ausgewählte unendlich teilbare Verteilungen als Modelle für Finanzmarktdaten: Unbedingte Anpassung und Optionsbewertung" nimmt Diplom-Kaufmann Matthias Fischer eine Verallgemeinerung der bekannten Optionspreisformel von Black und Scholes vor. Im Gegensatz zum allgemein anerkannten Modell von Black und Scholes, das von einer Normalverteilung der Renditen der zugrunde gelegten Aktienkurse ausgeht, gelangt Fischer in seiner Untersuchung zu völlig neuen Erkenntnissen. Die Dissertation wurde von Prof. Dr. Ingo Klein, Lehrstuhlinhaber für Statistik und Ökonometrie, betreut.
 
Die Dissertation von Diplom-Volkswirtin Alexandra Groß-Schuler behandelt die "Irreversibilität und Investitionsentscheidung: Das Konzept der sunk costs und seine Entscheidungsrelevanz" und wurde von Prof. Dr. Manfred Neumann, emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie, betreut. In ihrer Arbeit analysiert Groß-Schuler die Auswirkungen versunkener Kosten auf Markteintrittsentscheidungen, Finanzierungsentscheidungen, Entscheidungen über die Organisationsform einer Transaktion und Investitionsentscheidungen im Spannungsfeld zwischen Investitionsrisiko und einzigartigem Wettbewerbsvorteil.
 
Mit dem Thema "Die Welthandelsorganisation und die Europäische Gemeinschaft. Ein Beitrag zur globalen wirtschaftlichen Integration" beschäftigte sich Diplom-Kauffrau Dagmar I. Siebold. Betreut wurde sie von Prof. Dr. Karl Albrecht Schachtschneider, Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Zusammenhänge und Auswirkungen, insbesondere auch die rechtlichen Grundlagen und Grenzen des staatsüberschreitenden Wirtschaftsverkehrs. Eine zentrale Problematik stellt hierbei ­ aus deutscher und damit europäischer Sicht ­ die globale wirtschaftliche Integration dar.
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Tel.: 0911/5302-437
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MediendienstAktuell Nr. 2601 vom 19.11.2001
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