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Gastroenterologen demonstrieren neue Methoden per Lernvideo

Dünndarmtumoren kommen wesentlich häufiger vor, als bislang angenommen. Das konnte Prof. Dr. Helmut Neumann, Professor für Molekulare Endoskopie an der Medizinischen Klinik 1 – Gastroenterologie, Pneumologie und Endokrinologie (Direktor: Prof. Dr. Markus F. Neurath) des Universitätsklinikums Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), per Endoskopie nachweisen. Gemeinsam mit Medizinern der Klinik für Gastroenterologie in Bottrop entwickelt er wegweisende neue Methoden zur endoskopischen Untersuchung des Dünndarms. Diese Methoden demonstriert er jetzt in einem Lernvideo für die Amerikanische Gesellschaft für Endoskopie (ASGE), die damit zum ersten Mal überhaupt ein Video von Wissenschaftlern aus Europa in ihr Repertoire aufgenommen hat. Die ASGE veröffentlicht pro Jahr rund drei bis fünf Videos mit neuesten Forschungs- und Untersuchungsmethoden, die Gastroenterologen auf der ganzen Welt zur Weiterbildung nutzen.

Prof. Dr. Helmut Neumann.

Foto: Uni-Klinikum Erlangen

„In dem Video behandeln wir ausführlich sämtliche Verfahren zur Untersuchung des Dünndarms, einschließlich der Kapselendoskopie und ballongeführter endoskopischer Verfahren“, sagt Prof. Neumann. „Es erklärt die technischen Hintergründe der jeweiligen Verfahren, zeigt Tipps und Tricks für die Durchführung und gibt einen Überblick über die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Dünndarms, zum Beispiel von Polypen, Morbus Crohn oder der Zöliakie.“

Die Untersuchung des Dünndarms per Endoskopie ist erst seit wenigen Jahren möglich. Vorher wurden Untersuchungen des Dünndarms allein per röntgenologischer Verfahren durchgeführt. Bei auffälligen Befunden musste operiert werden. Erst die Endoskopie mit der Möglichkeit zur Entnahme von Gewebeproben hat die Diagnostik erweitert. Das Verfahren ermöglicht somit eine wesentlich präzisere Diagnose und kann ambulant durchgeführt werden.

Endoskopie in Erlangen

Unter der Leitung von Prof. Dr. Ludwig Demling galt Erlangen in den 1970er- und 1980er-Jahren als europäisches Zentrum der Endoskopie. Hier wurde zum Beispiel die erste Spiegelung der Gallenwege in Europa durchgeführt und die sogenannte Polypektomieschlinge zur Entfernung von Polypen im Darm entwickelt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Markus F. Neurath genießt die Endoskopie in Erlangen auch heute wieder ein hohes internationales Renommee, insbesondere auf dem Gebiet neuer bildgebender Verfahren.

Weitere Informationen für die Medien:

uni | mediendienst | aktuell Nr. 101/2012 vom 16.5.2012