Aktuelles


Zwei Jahre im Dienst

Für die beste Lebensqualität am Lebensende

Mit Dankbarkeit und Freude blickt Prof. Dr. Christoph Ostgathe am Donnerstag, 26.04.2012, auf das zweijährige Bestehen der Palliativmedizinischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen zurück. Das Team der Palliativmedizin durfte bisher über 900 Patientinnen und Patienten auf den verschiedenen Stationen des Uni-Klinikums und auf der eigenen Palliativmedizinischen Station am Ende ihres Lebens begleiten. „Unser Ziel war und ist es – egal ob auf unserer Zehn-Betten-Station oder über einen eigenen palliativmedizinischen Dienst – für jeden einzelnen schwerkranken Patienten eine möglichst hohe Lebensqualität für die letzte Lebenszeit zu erreichen“, sagte Prof. Ostgathe.

Palliativmedizin / Foto: UK

Das rund 20-köpfige Team um Prof. Dr. Christoph

Ostgathe (Mitte) ist immer für die Patienten da.

Foto: Uni-Klinikum Erlangen

Auf rund 1.200 m2 Fläche wurde die Palliativmedizinische Abteilung des Uni-Klinikums in der ehemaligen Geburtsabteilung der Erlanger Frauenklinik vor zwei Jahren eröffnet. Die Abteilung wurde von der Deutschen Krebshilfe mit rund 877.000 € gefördert. Vergleichbare Einrichtungen gibt es bundesweit nur in Aachen, Köln, Bonn, Freiburg Göttingen und München. Ein rund 20-köpfiges Team aus Ärzten, Pflegenden, Psychologen, Sozialarbeitern, Physiotherapeuten und Seelsorgern kümmert sich auf der Palliativstation um das Wohl von bis zu zehn stationären Patienten. Zusätzlich gibt es zwei Stellen für Forschung und Lehre. „Ziel unserer palliativmedizinischen Behandlung und Begleitung ist es, belastende Symptome zu lindern“, sagte Prof. Ostgathe. Dabei soll das Umfeld des Patienten behutsam einbezogen werden. Grundsätzlich werde angestrebt, die Patienten nach Hause oder in eine weitergehende pflegerische Versorgung, z. B. in ein Hospiz, zu entlassen. „Dies erfordert eine möglichst individuelle Behandlung, Pflege und Begleitung zur Linderung der körperlichen Beschwerden und Unterstützung auf psychischer, spiritueller und sozialer Ebene“, so Prof. Ostgathe.

Raum der Stille / Foto: UK

Der „Raum der Stille“ bietet eine Rückzugs-

möglichkeit für Patienten und Angehörige:

Hier können sie lesen, schreiben, meditieren

oder sich unterhalten.

Foto: Uni-Klinikum Erlangen

Kunst- und Betreuungsprojekte von Ehrenamtlichen gaben positive Impulse

Angst vor einer Lebensverlängerung um jeden Preis müsse niemand haben. „Auch die medizinische und pflegerische Behandlung des Sterbenden ist eine Aufgabe, die den ganzen Arzt, das ganze Team fordert“, sagte Prof. Ostgathe. Er sieht seine Abteilung als Teil eines Netzwerkes zur palliativmedizinischen Versorgung an: „Unsere Station soll keine einsame Insel sein, sondern Kristallisationspunkt vielfältiger Aktivitäten, um die Situation von Schwerkranken am Ende ihres Lebens bestmöglich zu gestalten.“ Seit Eröffnung der Station konnten mit verschiedenen Kunst- oder Betreuungsprojekte von Schülern oder ehrenamtlichen Helfern aus Erlangen und Umgebung positive Impulse für die Patienten der Station gegeben werden. Zur Feier des zweijährigen Bestehens will Prof. Ostgathe symbolhaft zwei Geburtstagskerzen ausblasen. „Wenn auf unserer Station ein Patient verstirbt, entzünden wir eine Kerze. Daneben liegt ein Buch, in dem Freunde und Angehörige für jeden Verstorbenen eine individuelle Seite gestalten. So bleibt von jedem eine Erinnerung, auch wenn die Kerze verloschen ist“, erläuterte Prof. Ostgathe.

Weitere Informationen: www.palliativmedizin.uk-erlangen.de.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Christoph Ostgathe

Telefon: 09131/85-34064

christoph.ostgathe@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 75/2012 vom 25.4.2012

Nach oben