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Es stellen sich vor: Kardiotechnik und Pflegedienst

Mädchen für Technik begeistern und Jungs für soziale Berufe gewinnen: Diese Idee steckt hinter dem bundesweiten Girls’ und Boys’Day. Der Tag findet heuer am Donnerstag, 26. April 2012, statt. Auch das Universitätsklinikum Erlangen beteiligt sich wieder daran. Sechs Schülerinnen dürfen sich – wie schon im vergangenen Jahr – den Kardiotechnikern des Universitäts-Herzzentrums Erlangen anschließen. Auf 16 Schüler wartet ein spannender Vormittag im Pflegedienst des Uni-Klinikums Erlangen.

Beim Girls’Day stellen Frank Münch, leitender Kardiotechniker, und seine Kollegin Sabrina Bohn interessierten Schülerinnen ihren wenig bekannten Beruf vor: Zu ihren Hauptaufgaben gehört das Bedienen von Herz-Lungen-Maschinen – diese erhalten den Herz- und Lungenkreislauf des Patienten während eines künstlichen Herzstillstands aufrecht. Zusätzlich kontrolliert und bedient ein Kardiotechniker externe und interne Herzunterstützungssysteme wie Herzschrittmacher, Defibrillatoren oder Assist-Systeme. Am Uni-Klinikum Erlangen überwachen Frank Münch und seine sechs Kollegen über 320 technische Geräte. Das Aufgabengebiet in diesem Beruf wächst stetig an, der Mangel an entsprechend ausgebildeten Fachkräften in Deutschland nimmt zu. Rund 400 Menschen arbeiten hierzulande als Kardiotechniker, die Frauenquote ist mit zurzeit rund 16 Prozent sehr niedrig.

Beim Girls’Day lernen die teilnehmenden Mädchen, wie eine Herz-Lungen-Maschine und ein Kunstherz funktionieren, dürfen selbst diese Geräte (ohne Patienten) bedienen sowie bei einer Herzoperation zuschauen. Zusätzlich erhalten sie nützliche Informationen, welche Voraussetzungen nötig sind, um Kardiotechniker zu werden. In der Regel sind für eine solche Ausbildung ein Realschulabschluss oder ein Abitur sowie eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung im medizinischen oder medizintechnischen Bereich erforderlich.

Was machen Gesundheits- und Krankenpfleger?

Auch Schüler bekommen beim Boys’Day im Uni-Klinikum die Möglichkeit, in einen Beruf zu schnuppern, in dem sie unterrepräsentiert sind: Denn unter den in Pflegeberufen Tätigen sind bundesweit nur rund 15 Prozent männlich, bei den Ausbildungsanfängern liegt die Quote bei rund 20 Prozent. Gesundheits- und Krankenpfleger kümmern sich im Krankenhaus um das Wohl der Patienten: Sie nehmen beispielsweise Blut ab, versorgen Wunden, legen Verbände oder Schienen an und verabreichen Medikamente. Zusätzlich assistieren sie dem behandelnden Arzt bei Untersuchungen und Behandlungen. Im Uni-Klinikum Erlangen kommen über 2.800 Menschen den Aufgaben eines Gesundheits- und Krankenpflegers im Pflege- und Funktionsdienst nach. Und auch hier steigt bundesweit die Nachfrage, der Fachkräftemangel nimmt zu.

Beim Boys’Day stellen Birgit Frerichs, Fabian Bätz und Maresa Siebert, alle Pflegekräfte am Uni-Klinikum, ihre Arbeit auf der Station sowie im OP-Saal vor. Zusätzlich dürfen die teilnehmenden Schüler selbst z. B. einen Gips anlegen, Blutdruck messen und Reanimationsmaßnahmen an Simulatoren üben. Außerdem erhalten die Jungen von Schülerinnen der Staatlichen Berufsfachschule für Krankenpflege Informationen darüber, wie die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger geregelt ist und welche Voraussetzungen dafür nötig sind.

Vertreterinnen und Vertreter der Medien können nach Absprache am Programm des Girls’ und Boys‘Day teilnehmen, Foto- und Filmaufnahmen sind ebenfalls möglich. Um Anmeldung wird gebeten.

Weitere Informationen für die Medien:

uni | mediendienst | aktuell Nr. 74/2012 vom 24.4.2012