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Förderung hochbegabter Kinder

Neu eingerichtete Beratungsstelle an der FAU öffnet ihre Pforten

Um hochbegabte Kinder optimal zu fördern, wird an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) die Landesweite Beratungs- und Forschungsstelle für Hochbegabung (LBFH) eingerichtet. Angesiedelt am Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie von Prof. Dr. Dr. Albert Ziegler will die Beratungsstelle betroffenen Kindern und ihren Eltern Strategien näherbringen, mit dieser besonderen Begabung umzugehen und sie für sich zu nutzen. Am Mittwoch, 2. Mai 2012, findet an der LBFH die erste Veranstaltung statt: eine Gruppendiagnostik, bei der die Wissenschaftler unter anderem ein individuelles Lernprofil der Teilnehmer erstellen. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen, nach Absprache mit Dr. Bettina Harder unter Tel.: 0911/5302-598 oder per E-Mail unter lbfh@uni-erlangen.de bei einer Gruppendiagnostik zuzusehen und die hochbegabten Kinder sowie ihre Eltern zu interviewen.

Hochbegabte können per Definition Neues effektiver aufnehmen, verarbeiten und machen schnellere Lernfortschritte. Dadurch können sie außergewöhnliche Lernziele erreichen. Doch bleibt die Hochbegabung gerade bei Kindern meist unentdeckt, weshalb viele Lernpotentiale ungenutzt bleiben. Dem will die Landesweite Beratungs- und Forschungsstelle vorbeugen. „Um eine positive Gesamtentwicklung zu gewährleisten, muss ein Kind oder Jugendlicher in den verschiedenen Bereichen seines Alltags kompetent agieren können“, sagt Prof. Dr. Dr. Albert Ziegler, Direktor der LBFH und Generalsekretär der Internationalen Begabungsforschervereinigung IRATDE. „Dies setzt Lernprozesse voraus, die aber nur dann effektiv ablaufen können, wenn die Umgebung stimmt. Diese wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst wie das Elternhaus, die Lehrer, den Freundeskreis oder Lerngelegenheiten.“ Prof. Ziegler und sein Team versuchen mit diagnostischen Verfahren, speziellen Trainings und individueller Beratung das aktuelle Zusammenwirken aller relevanten Einflüsse zu erfassen und anschließend eine positive Entwicklung des jeweiligen Kindes zu unterstützen.

Da die Beratungsstelle sich momentan noch im Aufbau befindet, stehen hochbegabten Kindern und Jugendlichen bislang nur ausgewählte Beratungsangebote zur Verfügung. Aktuell besteht unter anderem die Möglichkeit zur Erstellung eines Lernprofils. In einer kleinen Gruppe führen die Wissenschaftler verschiedene Tests durch, mit denen sie die kognitiven Fähigkeiten, Fertigkeiten zur Steuerung des eigenen Lernens sowie die Motivation von Schülern der vierten bis zehnten Jahrgangsstufe erfassen. Auf Basis der so gewonnenen Ergebnisse erstellen die Experten ein Gutachten mit individueller Förderempfehlung.

Des Weiteren trainieren die Experten mit den Kindern und Jugendlichen der dritten bis achten Klasse selbstreguliertes Lernen. Unter anderem vermitteln sie dabei den Hochbegabten die Fähigkeit, ihr eigenes Lerntempo besser einzuschätzen und für sich selbst geeignete Lernstrategien zu entwickeln. Und auch Kinder zwischen fünf und sieben Jahren werden an der LBFH gefördert: Für sie bietet die Beratungsstelle ein Programm an, mit dem die Kleinen ihr logisches Denkvermögen trainieren.

Zurzeit sind alle Beratungen nur in der Gruppe möglich. Ab 2013 will die LBFH auch Einzelfallberatungen mit individueller Diagnostik anbieten. Außerdem soll das Trainingsangebot ausgeweitet werden.

Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.lbfh.uni-erlangen.de.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Bettina Harder

Tel.: 0911/5302-598

lbfh@uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 72/2012 vom 24.4.2012

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