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Sommer in der Stadt

FAU-Forscher untersuchen, wie die Nürnberger mit dem Klimawandel umgehen

Heiße Sommer, heftige Regengüsse, Stürme und Gewitter: Die Folgen des Klimawandels sind zunehmend spürbar und beeinflussen besonders das Leben in städtischen Ballungsräumen. Nürnberg ist da keine Ausnahme. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben jetzt für das Umweltamt der Stadt Nürnberg untersucht, wie die Einwohner der Stadt die Klimaveränderungen wahrnehmen und wie sie damit umgehen. Die Ergebnisse stellt der Leiter der Untersuchung, Dr. Reinhard Wittenberg vom Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung der FAU, am Donnerstag, 9. Februar, um 18.30 Uhr, am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Findelgasse 7/9 (Foyer und Audimax), Nürnberg, vor.

Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes wird es auch in Nürnberg zunehmend Sommer wie den Rekordsommer von 2003 geben – mit Hitzeperioden, in denen das Thermometer weit über 30 Grad klettert, und mit Tropennächten, in denen die Temperaturen nicht unter 20 Grad fallen. Außerdem drohen häufiger Extremwetterlagen mit Starkniederschlägen oder Sturm.

Das Umweltamt der Stadt Nürnberg befasst sich bereits intensiv mit dem Thema Klimawandel und entwickelt für die Kommune eine Strategie, wie man das Leben in der Stadt an die Klimaveränderungen anpassen kann. Kernstück soll ein Handlungskonzept sein, dass Potentiale und Maßnahmen für zwei Stadtteile auflistet, in denen besonders viele Menschen auf engem Raum wohnen und wo es nur wenig Grün gibt: die Nürnberger Altstadt und die Weststadt. Während länger anhaltender Hitzeperioden heizen sich diese Stadtgebiete tagsüber besonders stark auf und kühlen nachts nur wenig ab.

Für Konzeption und Umsetzung entsprechender Maßnahmen braucht die Abteilung Umweltplanung neben zum Beispiel meteorologischen Daten vom Wetterdienst auch Informationen darüber, wie in diesen beiden Stadtteilen die individuelle Betroffenheit der Bürger und Bürgerinnen durch den Klimawandel konkret aussieht: Fühlen sich die Nürnberger durch die Hitze belastet? Wer fühlt sich besonders betroffen? Welche Meinungen haben die Alt- und Weststadtbewohner zum Thema Klimaanpassung? Gibt es Ideen zum Umgang mit den Folgen des Klimawandels? Und wie wird der Handlungsbedarf eingeschätzt? Sind seitens der Bevölkerung bereits Maßnahmen zur Klimaanpassung ergriffen worden?

Um diese Fragen beantworten zu können haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Soziologie und Empirische Sozialforschung der FAU und mehr als einhundert Studierende der Sozialökonomik in Kooperation mit der Umweltplanung ein umfangreiches Lehrforschungsprojekt durchgeführt. Erste Ergebnisse aus verschiedenen Umfragen mit insgesamt rund 2.500 Befragten, Gruppendiskussionen mit Expertinnen und Experten sowie Inhaltsanalysen der Lokalzeitungen werden bei der Präsentation am 9. Februar vorgestellt.

Im Rahmen dieser Veranstaltung findet außerdem eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der Nürnberger Stadtratsfraktionen statt. In der Moderation von Andreas Franke (Nürnberger Nachrichten) diskutieren Sebastian Brehm (CSU), Marion Padua (Linke Liste), Thomas Schrollinger (ÖDP), Christine Seer (Bündnis 90/Die Grünen) und Richard Würffel (SPD) die Ergebnisse aus kommunalpolitischer Sicht. Die wissenschaftliche Perspektive vertritt Prof. Dr. Perdita Pohle vom Lehrstuhl für Geographie (Kulturgeographie und Entwicklungsforschung) der FAU.

Die ausführlichen Ergebnisse der Untersuchungen sind ab Donnerstag Mittag hier zu finden:

www.soziologie.wiso.uni-erlangen.de

Informationen zum gesamten Projekt erhält man hier:

www.klimaanpassung.nuernberg.de

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Reinhard Wittenberg

Tel.: 0911/5302-699

wittenberg@wiso.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 19/2012 vom 7.2.2012

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