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Richtiger Hautschutz bei eisiger Kälte

Dermatologen der Hautklinik geben Tipps für die Hautpflege

Wenn die Temperaturen in den kommenden Tagen mit einem Kältetief aus Russland in den zweistelligen Minusbereich sinken, ist die Haut besonderen Belastungen ausgesetzt. „Umso wichtiger ist es, die Haut richtig zu pflegen und vor den Kälteattacken zu schützen“, sagt Prof. Dr. Michael Sticherling, stellvertretender Klinikdirektor der Hautklinik des Universitätsklinikums Erlangen. Durch eisige Temperaturen nimmt die Durchblutung der Haut ab und ihr wird Wasser entzogen bzw. Wasser auf der Haut gefriert. Dadurch können Eiskristalle entstehen, welche die Haut weiter schädigen. Zusätzlich stellen die Talgdrüsen ihre Funktion ein und vermindern die Rückfettung der Haut.

Wer folgende Tipps beherzigt, kann die Winterfreuden ungetrübt genießen:

  1. Wind kann die Temperatur an der Haut zusätzlich senken („gefühlte Temperatur“) und zu weiterer Austrocknung führen. Deshalb ist guter Schutz der Haut durch wärmende und (wind-)dichte Textilien notwendig. Da mehr als ein Drittel der Körperwärme über den Kopf abgegeben wird, immer eine Mütze tragen.
  2. Das Auftragen von wenig wasserhaltigen oder wasserfreien Salben („Norwegische Salben“), vermindert die Entstehung von Eiskristallen auf der Gesichtshaut und gleichzeitig die Kälteleitung. Cremes mit Alkohol oder Menthol vermeiden, da beides verdunstet und die Haut zusätzlich kühlen würde. Ein Lippenpflegestift sollte verwendet werden. Bei gleichzeitiger starker Sonneneinstrahlung, die durch Schneereflexion noch gesteigert wird, ist ein guter Schutz gegen ultraviolettes Licht notwendig. Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden (LSF 50).
  3. Die Hände sollten möglichst nach jedem Händewaschen gut abgetrocknet und mit eher fettigen Cremes eingecremt werden – das verhindert schmerzende Hautrisse. Möglichst dicke Handschuhe tragen, die nicht zu eng sitzen.
  4. Die Schleimhäute von Mund und Nase sollten warm gehalten werden. Daher möglichst auch beim Sport durch die Nase atmen und den Schal über Mund und Nase ziehen. Trockene Schleimhäute sind oft das Einfallstor für Infektionen.
  5. In schlecht durchbluteten Bereichen (zu enge Schuhe) wie den Zehen, aber auch bei Fingern, Nase oder Ohren kann es bei frostigen Temperaturen gelegentlich zu so genannten „Frostbeulen“ kommen. Diese Bereiche sind oft rot oder bläulich gefärbt. Zudem schmerzt, brennt und juckt es, wenn die Stellen wieder erwärmt werden. Das ist unangenehm und mögliche Schwellungen bilden sich unter Umständen erst nach mehreren Tagen wieder zurück. Die betroffenen Stellen am besten mit Wärme behandeln, aber in keinem Fall mit heißem Wasser. Badezusätze oder Salben, die Nicotinamid enthalten, fördern die Durchblutung und verringern die Schmerzen. Bei Erfrierungen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Michael Sticherling

Tel.: 09131/85-33851

michael.sticherling@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 16/2012 vom 31.1.2012

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