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Prognosen über die Zukunft im Fokus der Wissenschaft

Internationale Konferenz von Dienstag, 28. bis 30. Juni 2011, Kulturzentrum E-Werk, 2. OG, Fuchsenwiese 1, Erlangen

Wie sieht meine Zukunft aus? Welches Schicksal erwartet mich? Aussagen und Prognosen über die Zukunft artikulieren sich als anthropologisches Phänomen in allen Kulturen auf unterschiedliche Weise. Auf Einladung des Internationalen Kollegs für Geisteswissenschaftliche Forschung “Schicksal, Freiheit und Prognose. Bewältigungsstrategien in Ostasien und Europa” an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) informieren und diskutieren internationale Experten über das Thema “Schicksal und Vorhersage in chinesischen und europäischen Traditionen. Schlüsselbegriffe und Organisation des Wissens”. Die Vorträge sind zum Teil deutsch- und zum Teil englischsprachig. Die Veranstaltung ist öffentlich, die Teilnahme kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten unter petra.hahm@ikgf.uni-erlangen.de.

In wohl keiner Zivilisation scheinen Schicksal und Vorhersage – zwei eng miteinander verwobene Konzepte – einen so herausgehobenen Status wie in China gehabt zu haben. Doch welche Vorstellungen von Schicksal und Vorhersage lassen sich in chinesischen Zusammenhängen ausmachen? Wie sind sie in der Wissensorganisation verortet? In welchen theoretischen Systemen sind vergleichbare Konzepte in der europäischen Tradition definiert und organisiert? Und wie wird das Wissen hierfür überliefert? Um diesen Grundfragen während der Konferenz näher zu kommen, konzentrieren sich die Vorträge des ersten Abschnitts auf die terminologischen und semantischen Grundlagen von Schicksal und Vorhersage sowie deren konzeptionelle Zusammenhänge in chinesischen und europäischen Kontexten. Der zweite Teil der Konferenz legt den Fokus auf verschiedene Wege der Wissensorganisation in China und Europa. Innerhalb des chinesischen Kontextes bieten Bibliographien und frühe Enzyklopädien einen hervorragenden Einblick in die Anordnung und Kategorisierung von Prognose und mantischen Praktiken. Für die europäische Organisation des Wissens liefern die artes liberales sowie Enzyklopädien wertvolle Informationen über die historischen Topoi des Wissens.

Mehr als 20 Vorträge beleuchten verschiedenste Aspekte von Schicksal und Vorhersage in chinesischen und europäischen Traditionen. Als Gäste erwarten die Organisatoren unter anderen Richard Smith von der Rice University. Er geht ein auf das Thema “Key Concepts of Fate and Prediction in the Yijing”. Martin Kern von der Universität Princeton beleuchtet das Thema mit Blick auf das Alte China in seinem Vortrag “Ways of Organizing Knowledge in Early China”. Als Kenner arabisch-lateinischer Quellen im Bereich der Astrologie spricht Charles Burnett vom Warburg Institute, London, über “The Place of Divinatory Sciences in Arabic and Latin Divisions of Knowledge”. Während Agostino Paravicini Bagliani (Université de Lausanne) “Naturwissenschaften und Wissenskonzeptionen am päpstlichen Hof des XIII. Jahrhunderts” thematisiert, analysiert Chu Pingyi von der Academia Sinica, Taiwan, mit seinem Vortrag “Fortuna at the Crossroad: When Christianity met Chinese Mantic Practices” die christliche und insbesondere jesuitische Reaktion auf chinesische mantische Praktiken.

Mehr Informationen und das gesamte Programm gibt es im Internet unter www.ikgf.uni-erlangen.de

Dr. Esther-Maria Guggenmos, Tel.: 09131/85-20620, Esther-Maria.Guggenmos@ikgf.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 177/2011 vom 24.6.2011

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