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Bach-Konzert in der Neustädter Kirche

Erlös kommt der Restaurierung der historischen Chor-Orgel zugute

Mit einem Benefizkonzert am Dienstag, 28. Juni, 20 Uhr, eröffnet Prof. Dr. Konrad Klek, Universitätsmusikdirektor der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), eine Reihe von Veranstaltungen, deren Erlös der Restaurierung der Chor-Orgel in der Neustädter Universitätskirche zugute kommt. Zu erleben ist eine seltene Gesamtaufführung von Bachs „Clavierübung Dritter Theil“, die Vorzeige-Publikation des Thomaskantors in Sachen Orgelmusik mit Choralvorspielen zu den Messgesängen und Katechismusliedern, vier Manualiter-Duetten und Praeludium und Fuge Es-Dur als Rahmensätze. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Der aufgeführte, einzigartige Werkzyklus mit 27 Sätzen wurde jüngst als Startband der neuen Orgelwerke-Gesamtausgabe im Verlag Breitkopf & Härtel von Prof. Dr. Werner Breig ediert. Der in Erlangen ansässige Emeritus der Musikwissenschaft, Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der FAU und einer der führenden Bach-Experten in Deutschland wird eine Einführung in das Werk geben. Die Darbietung der Musik wird auf die Orgelsituation in der Neustädter Kirche so zugeschnitten, dass die großen Sätze mit Pedal von der Hauptorgel erklingen, die kleineren Sätze ohne Pedal von der Chor-Orgel. An bestimmten Verdichtungspunkten erklingen beide Orgeln gemeinsam im „Surround“-Effekt.

Als Alleinstellungsmerkmal hat die Neustädter Universitätskirche eine für die Kirchenbesucher nicht sichtbare „Chor-Orgel“, die hinter dem Hochaltar über dem Sakristeiraum aufgestellt ist, aber von der Hauptorgel an der Kirchenrückseite aus anspielbar ist. Dies wurde bei einem Orgelumbau im Jahre 1936 unter Federführung des damaligen Universitätsmusikdirektors Georg Kempff bewerkstelligt. Das mit 17 Registern stattlich besetzte Orgelwerk hatte zuvor als hinter der Hauptorgel platziertes Schwellwerk gedient. Die elektrische Tontraktur ermöglichte damals schon die Überbrückung des gesamten Kirchenraums.

Beim Neubau der Hauptorgel durch die renommierte Luzerner Firma Goll im Jahr 2005 wurde – auch mit Unterstützung des Erlanger Universitätsbundes – die Anspielbarkeit der Chor-Orgel vom Hauptspieltisch mit opto-elektronischen Kontakten technisch neu eingerichtet. Die klangliche und interne technische Restaurierung des Orgelwerks der damals berühmten Firma Steinmeyer aus Oettingen aus dem Jahre 1919 konnte aus Kostengründen 2005 noch nicht realisiert werden. Nachdem der Orgelbauförderverein mit seinem Präsidenten Prof. Dr. Gotthard Jasper seit 2005 kontinuierlich weiter für die Chororgel Gelder eingeworben hat, kann die Realisierung der Chororgel-Restaurierung mit einem Kostenumfang von etwa 100 000 Euro nun ins Auge gefasst werden, um das große Orgelprojekt in der Universitätskirche zum Abschluss zu bringen.

Mehr Informationen:

Prof. Dr. Konrad Klek

Tel.: 09131/85-22226

konrad.klek@theologie.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 175/2011 vom 24.6.2011

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