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Nie zu alt fürs Internet

FAU-Institut startet Pilotprojekt in Mehrgenerationenhäusern

Kostenlos über das Internet telefonieren, Bankgeschäfte erledigen oder Reisen buchen – das können Senioren im Rahmen von „eLSe – E-Learning für Senioren“ lernen. Das Institut für Lerninnovation (ILI) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bietet Online-Kurse an, die speziell auf die Bedürfnisse Älterer zugeschnitten sind. Auf Basis dieser Kurse startet das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend jetzt gemeinsam mit dem ILI das bundesweite Pilotprojekt „Lern@Haus – Nie zu alt fürs Internet“. Die Projektpartner wollen ermitteln, inwieweit neue, innovative Formen des Lernens in Mehrgenerationenhäusern angesiedelt werden können.

Zwölf Mehrgenerationenhäuser nehmen an dem Projekt teil und rund 100 bis 150 Seniorinnen und Senioren, die in Gruppen von zehn bis 15 Personen aufgeteilt werden. Die Lernenden sollen sich bei Problemen oder Fragen im Rahmen der Online-Kurse zunächst gegenseitig helfen. Das kann auch überregional geschehen, wenn die Senioren zum Beispiel in der Lage sind, miteinander via E-Mail zu kommunizieren. Genügt das nicht, springen so genannte Teletutoren ein, ehrenamtliche Betreuer/innen, die zeitversetzt per E-Mail oder in Online-Foren helfen oder direkt während der Lerneinheiten die Älteren unterstützen, sei es telefonisch, via Skype oder per Fernsteuerung des Rechners. Sollte diese Hilfestellung noch immer nicht ausreichen, unterstützen Mitarbeiter/innen aus dem Projektteam des Ministeriums oder des ILI die Lernenden. Als ehrenamtliche Helfer sollen sowohl Senioren als auch junge Helfer, sogenannte „Junioren“, eingesetzt werden. Damit soll getestet werden, welche dieser Kombinationen bei den Senioren für einen größeren Lernerfolg sorgt.

Die virtuellen Kurse sind so aufgebaut, dass Lerntempo und Lernprozesse, Motivation, Veranschaulichung und Betreuung auf die Bedürfnisse der Älteren abgestimmt sind. Das Lernen erfolgt in kleinen Schritten und flexibel, bereits bekannte Inhalte können jederzeit übersprungen werden. Andererseits kann der Lernstoff jederzeit wiederholt werden. Es gibt viele Angebote des Übens und des Feedback. Lernziele werden ausführlich erläutert, Hilfen sind kontextorientiert verfügbar. Bilder, Animationen und Lehrfilme veranschaulichen die Lerninhalte. Mehr als 700 Teilnehmer haben inzwischen die vom Institut für Lerninnovation entwickelten Online-Kurse absolviert. Mit dem jetzt anlaufenden Pilotprojekt soll getestet werden, inwieweit dieses Angebots auf Mehrgenerationenhäuser ausgeweitet werden kann.

Weitere Informationen für die Medien:

Elena Coroian

Tel.: 09131/85-26878

elena.coroian@fim.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 165/2011 vom 10.6.2011

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