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Alter und Altern

Ringvorlesung des Interdisziplinären Zentrums Literatur und Kultur der Gegenwart 12. Mai  bis 28.  Juli 2011

„Old age isn’t a battle, old age is a massacre“, lässt Philip Roth seinen namenlosen „Everyman“ ausrufen. Gleichlautend ist der Vortrag von Prof. Dr. Rudolf Freiburg überschrieben, der den Auftakt einer Ringvorlesung zum „Alter und Altern in der Literatur und Kultur der Gegenwart“ gibt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Diese radikal pessimistische Vorstellung vom alternden Mann in Roths Romanen The Dying Animal (2001), Everyman (2006) und The Humbling (2009) untersucht Freiburg, der den Lehrstuhl für Anglistik, insbesondere Literaturwissenschaft innehat. Ein Schwerpunkt des Vortrags liegt auf der Analyse der Funktion der Sexualität des Rothschen Altersdiskurses (12.5.).

Alter-und-Altern / Foto: Rudolf Freiburg

Über „Alter und Altern“ reflektiert die Ring-

vorlesung des Interdisziplinären Zentrums

Literatur und Kultur der Gegenwart.

Foto: Rudolf Freiburg

Die Beschäftigung mit den Phänomenen der „medical tourists“ und „gray nomads“ stellt Prof. Dr. Rüdiger Kunow (Potsdam) unter den Titel „Alter und Globalisierung“ (19.5.).

Mit dem Erleben von Zeit im Alter beschäftigt sich Prof. Dr. Frieder Lang, der den Lehrstuhl für Psychogerontologie innehat. Individuelle Berichte wie auch literarische Darstellungen verweisen auf ein beschleunigtes Zeiterleben, das im Widerspruch zu jeder Empirie steht. Verweisen diese Diskrepanzen auf mögliche psychische Anpassungen in der zweiten Lebenshälfte, fragt Lang in seinem Vortrag „Langes Leben und knappe Zeit“ (26.5.).

Ein Schwerpunkt der Ringvorlesung liegt in der Auflösung personaler Identität und dem Verlust der Memoria, den Vortragende thematisieren anhand deutscher (Arno Geiger, Katharina Hacker) und französischer Gegenwartsliteratur (9.6., 7.7., 14.7).

Mit „Rückschau – Erinnerung – Abschied: Lebensbilanzen in der Literatur der Moderne“ schließt Prof. em. Dr. Jürgen Lehmann die Ringvorlesung. Anhand von Gedichten und autobiografischer Prosa des 20. Jahrhunderts perspektiviert Lehmann das artifizielle Konstrukt eines Selbstbildes, das fern scheinbarer Selbstfindung immer bloß authentische Selbstsuche offenlegen kann.

12.5.-28.7. jeweils Do. 19 Uhr (außer 2.6. u. 23.6.), Kollegienhaus, Raum KH 0.016, Universitätsstraße 15, Erlangen: Die Veranstaltung ist kostenfrei, Konferenzsprache ist Deutsch, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Das gesamte Programm finden Sie unter www.schauinsblau.de/izg/vorlesungen

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Rudolf Freiburg

Tel.: 09131/85-22434

rudolf.freiburg@angl.phil.uni-erlangen.de 

uni | mediendienst | aktuell Nr. 121/2011 vom 5.5.2011

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