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Kooperation zwischen Unis und Fachhochschulen

Technische Fakultät der FAU entwickelt wegweisendes Konzept für Promotionen

Ehre für die Technische Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Für ihren Beitrag „Kooperative Promotionen (mit Fachhochschulen)“ wird sie von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (ACATECH) ausgezeichnet in der Kategorie „Neue Modelle der Promotionsförderung“. Das Modell der Technischen Fakultät soll Promotionen, die in Kooperation zwischen Universitäten und Fachhochschulen entstehen, vereinfachen. Stellvertretend für die FAU nimmt Prof. Dr. Peter Wellmann vom Lehrstuhl für Werkstoffwissenschaften (Werkstoffe der Elektronik und Elektrotechnik) die Auszeichnung am 24. Mai in Berlin entgegen.

„Dass wir den Preis erhalten, ist aus verschiedenen Gründen erfreulich“, sagt Prof. Wellmann, der federführend an der Initiative beteiligt war. „Zum einen wird die FAU mit ihrer Technischen Fakultät deutschlandweit als Universität mit modernen Konzepten wahrgenommen. Zum anderen können wir mit unserem Beitrag das komplizierte Thema um Promotionsrecht und Fachhochschulen konstruktiv in unserem Sinne mitgestalten.“ Wellmann geht davon aus, dass andere Universitäten dem an der FAU ausgearbeiteten Konzept zumindest in Teilen folgen werden. Das Verfahren kann ebenfalls im neu gegründeten Nuremberg Campus of Technology (NCT) von Bedeutung sein.

Bereits seit Längerem können besonders begabte Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen nach erfolgreichem Bestehen einer Promotionseignungsprüfung regulär an der FAU promovieren. Allein in den vergangenen drei Jahren nahmen mehr als 30 Personen diese Möglichkeit wahr. Im Rahmen großer Forschungsverbünde kam jedoch zunehmend der Wunsch auf, Promotionen auch an Fachhochschulen unter Betreuung eines Fachhochschulprofessors durchzuführen und dennoch durch eine Universität promoviert werden zu können. Diesem Wunsch trägt das von der Technischen Fakultät der FAU ausgearbeitete Konzept jetzt Rechnung. Es sieht vor, dass ein Fachhochschulprofessor als Betreuer und Gutachter der Promotion fungieren kann, während das Promotionsrecht nach wie vor der Universität obliegt. Der Promovend erhält damit eine vollwertige Promotion durch die Universität, nicht durch die Fachhochschule.

Um die wissenschaftliche Qualität einer solchen Doktorarbeit zu gewährleisten, hat der Fakultätsrat der Technischen Fakultät Leitlinien für kooperative Promotionen herausgegeben. Darin ist unter anderem festgehalten, dass die Doktorandinnen und Doktoranden Mitglieder der Graduiertenschule der Fakultät sein müssen und in diesem Rahmen alle von der Graduiertenschule angebotenen Fortbildungen wahrnehmen können. Außerdem soll es regelmäßig fachliche Treffen geben, an denen neben den Promovenden auch die betreuenden Professoren von Universität und Fachhochschule teilnehmen und in denen fachliche Fragen erörtert werden.

Derzeit laufen an der Technischen Fakultät bereits zwei kooperative Promotionen. In den kommenden fünf Jahren rechnen die Initiatoren mit etwa zehn weiteren Projekten, die nach ihrem Abschluss im Rahmen einer Evaluierung untersucht werden sollen.

Anwendung finden könnte das Modell zum Beispiel beim Energie Campus Nürnberg. Darin kooperieren die FAU, die Ohm-Hochschule in Nürnberg und andere Forschungseinrichtungen der Region.

Weitere Informationen für die Medien:

Christiane Maerten

Tel.: 09131/85-27282

christiane.maerten@zuv.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 147/2011 vom 24.5.2011

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