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Bewerbungsstart: Graduiertenkolleg Islamische Theologie

Stiftung Mercator vergibt Promotionsstellen an sechs Standorten – darunter die FAU

In dem von der Stiftung Mercator geförderten Graduiertenkolleg Islamische Theologie sind von heute an bis zu acht Promotionsstellen ausgeschrieben. Bis zum 31. Mai können sich Hochschulabsolventinnen und -absolventen bewerben, die eine wissenschaftliche Karriere im Feld der Islamischen Theologie einschlagen möchten. Das Graduiertenkolleg ist standortübergreifend an den Universitäten in Münster, Erlangen-Nürnberg, Frankfurt am Main, Hamburg, Osnabrück und Paderborn eingerichtet. Es vereint die derzeitige wissenschaftliche Expertise in Islamischer Theologie in Deutschland und bildet den akademischen Nachwuchs u. a. für die zukünftigen Zentren für Islamische Studien aus.

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) gehört zu den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Standorten für Islamische Theologie. Die FAU verfügt über eine Reihe von Einrichtungen, die im Bereich von Religion als Theologie und gesellschaftlicher Wirklichkeit gegenwartsorientiert und praxisnah forschen: Über das Interdisziplinäre Zentrum für Islamische Religionslehre (IZIR) wurden 2003 bundesweit die Grundlagen für islamischen Religionsunterricht an der öffentlichen Schule geschaffen. Hinzu kommt das Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE), das seit 2009 zu den Interaktionen europäischer Rechtsordnungen und muslimischer Präsenz und Selbstdefinition im europäischen Rahmen forscht. Inhaltliche Ergänzung finden die beiden etablierten Zentren über das neu initiierte Zentralinstitut Anthropologie der Religion(en) (ZAR), das eine disziplinen- und fakultätsübergreifende Kooperationsplattform für religionsbezogene und anthropologische Forschung darstellt. Das ZAR befördert und koordiniert die themenbezogene Zusammenarbeit christlich-theologischer Fächer, zukünftiger islamischer Theologie und der bereits bestehenden religionsbezogenen nicht-bekenntnisorientieren Forschung an der FAU, die sich derzeit auf die drei Forschungsfelder „Raum“, „Körper“ und „Normen“ konzentriert.

Einen erheblichen Beitrag zur islamisch-theologischen Grundlagenforschung leisten auch die Orientwissenschaften an der FAU mit ihren Schwerpunkten auf arabischer Sprache und Koranwissenschaften. Weitere thematische Schwerpunkte liegen auf Fragen von religionsbezogener Publizistik und Ethik der Textkulturen sowie auf dem Islam als wirtschaftswissenschaftliches, politologisches und geographisches Thema. Mit den benachbarten Universitäten Bamberg und Bayreuth sowie Fachhochschulen in der Region gibt es Kooperationen in den Bereichen Religionspädagogik, Islam-, Kultur- und Religionswissenschaften. Die FAU pflegt Partnerschaften mit zahlreichen Universitäten in islamischen Ländern.

Zum Grund der Förderung des Graduiertenkollegs Islamische Theologie nimmt der Geschäftsführer der Stiftung Mercator, Dr. Bernhard Lorentz, Stellung: „Mit dem Graduiertenkolleg qualifizieren wir den herausragenden akademischen Nachwuchs im Bereich der Islamischen Theologie und gehen einen großen Schritt in Richtung einer angemessenen Repräsentation von Muslimen in Wissenschaft, Schule und Öffentlichkeit. Dadurch nutzen wir das Potenzial, das die Verankerung des Islams in Deutschland für die Integration besitzt.“ Die Stiftung Mercator stellt für das Graduiertenkolleg Islamische Theologie, das von der Universität Münster koordiniert wird, über die Laufzeit von sechs Jahren insgesamt 15 Stellen und 3,6 Millionen Euro zur Verfügung.

Bewerben können sich Personen mit einem einschlägigen Hochschulabschluss, der zum Eintritt in das Graduiertenkolleg qualifiziert, etwa in den Islam-, den Religionswissenschaften, der Islamischen Theologie sowie weiteren auf den Islam bezogenen Fächern. Bewerberinnen und Bewerber sind aufgerufen, ihre fachliche Eignung mit Bezug auf ihren Werdegang sowie auf ihr Forschungsvorhaben in einem Exposé darzulegen. Inhaltliche Schwerpunkte des Graduiertenkollegs sind u. a. Koranwissenschaften, Islamisches Recht, Geschichte und Gegenwartskulturen des Islams sowie islamische Religionspädagogik. Die sechs beteiligten Universitäten setzen unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte innerhalb der islamischen und komparativen Theologie. Das ermöglicht es, unterschiedliche Fragestellungen auf hohem akademischem Niveau zu behandeln und Promotionen zu einer großen Bandbreite von Themen anzunehmen.

Informationen zu den Bewerbungsvoraussetzungen und zum Graduiertenkolleg Islamische Theologie finden Sie unter www.graduiertenkolleg-islamische-theologie.de.

Über die Stiftung Mercator

Die Stiftung Mercator gehört zu den großen deutschen Stiftungen. Sie initiiert und unterstützt Projekte für bessere Bildungsmöglichkeiten an Schulen und Hochschulen. Im Sinne Gerhard Mercators fördert sie Vorhaben, die den Gedanken der Weltoffenheit und Toleranz durch interkulturelle Begegnungen mit Leben erfüllen und die den Austausch von Wissen und Kultur anregen. Die Stiftung zeigt neue Wege auf und gibt Beispiele, damit Menschen – gleich welcher nationalen, kulturellen und sozialen Herkunft – ihre Persönlichkeit entfalten, Engagement entwickeln und Chancen nutzen können. So will sie Ideen beflügeln. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von einer unternehmerischen, internationalen und professionellen Haltung. Dem Ruhrgebiet, der Heimat der Stifterfamilie, fühlt sie sich in besonderer Weise verbunden.

Weitere Informationen für die Medien:

Pascale Anja Dannenberg

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

Tel.: 09131/85-24031

anja.dannenberg@zuv.uni-erlangen.de

Marisa Klasen

Stiftung Mercator

Tel.: 0201-24522-53

klasen@stiftung-mercator.de

Jan Felix Engelhardt

Universität Münster

Tel: 0251-8326-115

janfelix.engelhardt@uni-muenster.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 96/2011 vom 7.4.2011

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