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Ausgezeichnet für gute Lehre

Wissenschaftler der FAU erhalten europäischen Preis

Dr. Georg Hager und Dr. Jan Treibig vom Regionalen Rechenzentrum Erlangen (RRZE) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sowie Prof. Dr. Gerhard Wellein, Inhaber der Professur für Höchstleistungsrechnen an der FAU, wurden auf dem „7. European Computer Science Summit 2011“ in Mailand (Italien) mit dem „Informatics Europe Curriculum Best Practices Award: Parallelism and Concurrency” ausgezeichnet. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben und wird von der Firma Intel gesponsert. Die Erlanger Wissenschaftler teilen sich die Auszeichnung mit zwei russischen Informatikern der Nischni Nowgorod Staatsuniversität und der Lomonossow-Universität Moskau.

Gute-Lehre / Foto: privat

V.l.n.r.: Prof. Mark Harris (Vorstandsmitglied

Informatics Europe), Carlo Parmeggiani (Intel),

Prof. Bertrand Meyer (ETH Zürich und Präsident

von Informatics Europe), Dr. Georg Hager und

Dr. Jan Treibig bei der Preisverleihung. Prof.

Gerhard Wellein konnte nicht anwesend sein.

Foto: privat

„Wir fühlen uns tief geehrt und sind sehr stolz auf diese Anerkennung“, sagt Prof. Wellein. Das Preiskomitee setzt sich aus renommierten Informatikern aus der ganzen Welt zusammen und würdigte die herausragenden Aktivitäten der Gruppe bei der Aus- und Weiterbildung von Studenten und Wissenschaftlern auf dem Gebiet des

parallelen Rechnens, einem Teilgebiet des Höchstleistungsrechnens. Die Erlanger Wissenschaftler vermitteln ihr Wissen nicht nur in Lehrveranstaltungen an der FAU, sondern auch in internationalen Workshops und Tutorien. Über den von ihnen vermittelten Stoff haben sie ein Lehrbuch geschrieben, das weltweit Eingang in zahlreiche Lehrveranstaltungen gefunden hat. Die internationale Akzeptanz gab bei der Vergabe des Preises den Ausschlag, denn die Aktivitäten der Preisträger sollen ausdrücklich einen messbaren Einfluss auf die Lehre außerhalb der eigenen Universität haben.

„Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Parallelisierung und Programmoptimierung – als Werkzeuge des wissenschaftlichen Rechnens – mit dem sinnvollen Einsatz von Performancemodellen kombiniert werden können“, erläutert Dr. Treibig. „Ein Performancemodell beschreibt die Wechselwirkung eines Programmcodes mit der Hardware, auf der er läuft. Dadurch wird es möglich zu beurteilen, wie gut die Ressourcen der Hardware ausgenutzt werden und ob weitere Optimierungen angebracht sind, um die Programmausführung zu beschleunigen.“ Auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Höchstleistungsrechnens zählt in den meisten Fällen nur die Zeit, in der ein numerisches Problem gelöst werden kann – deswegen ist ein wirtschaftlicher Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen oberstes Gebot.

„Die langjährige Förderung durch KONWIHR hat maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Gruppe ihre eigene Lehrsystematik etablieren konnte. Wir sehen den Preis als Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, ist Dr. Hager überzeugt. KONWIHR steht für „Kompetenznetzwerk für wissenschaftliches Hochleistungsrechnen in Bayern“ und bezeichnet eine Initiative des Freistaates Bayern, die den Einsatz von Hochleistungsrechnern fördern will, wie sie zum Beispiel für die Berechnung aufwändiger Simulationen gebraucht werden. Seit dem Jahr 2000 unterstützt KONWIHR auch das RRZE.

Die „European Computer Science Summit“ ist die jährliche Konferenz von „Informatics Europe“, einer Organisation von Informatik-Departments und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa, die sich die Verbesserung der Qualität von Lehre und Forschung in der Informatik zum Ziel gesetzt hat. Im kommenden Jahr wird der Preis für hervorragende Beiträge zur Lehre auf dem Gebiet „Mobile and Embedded Computing“ vergeben.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Georg Hager

Tel.: 09131/85-28973

Georg.Hager@rrze.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 299/2011 vom 21.11.2011

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