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Emotion und Ethik in der Medizin

10. Ethiktag an FAU und Uni-Klinikum beleuchtet die Rolle von Gefühlen bei Entscheidungen am Krankenbett

Wie können philosophische, psychologische oder neurobiologische Erkenntnisse über Emotionen für die Entscheidungsfindung am Krankenbett genutzt werden? Darüber diskutieren Experten am Samstag, 5. November, 10.00 bis 17.30 Uhr, beim Ethiktag des Klinischen Ethikkomitees (KEK) des Universitätsklinikums Erlangen und der Professur für Ethik in der Medizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Die jährliche Veranstaltung informiert die Öffentlichkeit über die Arbeit des Ethikkomitees und dient Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums als Fortbildung zur Medizinethik. Der Ethiktag ist seit Gründung des Ethikkomitees 2002 etabliert und findet dieses Jahr zum zehnten Mal statt. Veranstaltungsort ist das neue Hörsaalgebäude, Ulmenweg 18, Erlangen.

Emotionen spielen nicht nur im klinischen Alltag, sondern auch in der Medizinethik eine wichtige Rolle. In zwei Plenarvorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen sollen die verschiedenen Aspekte von Emotion und Ethik in der Medizin vertieft werden. Der 10. Ethiktag versammelt hierzu Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Philosophie, Geschichte, Psychologie und Theologie, um aktuelle Forschungsansätze und klinische Erfahrungen gemeinsam zu erörtern.

Prof. Dr. Günter Fröhlich, Humboldt-Studienzentrum der Universität Ulm, beleuchtet im ersten Plenarvortrag das Thema „Fühlen, Handeln, Denken und das Problem moralischer Motivation“ aus philosophischer Perspektive. Prof. Dr. Christiane Woopen, Universität Köln und Mitglied des Deutschen Ethikrates, lenkt im zweiten Plenarvortrag „Moralisches Urteilen in der Praxis. Zur Funktion von Emotionen in der Medizinethik“ den Fokus auf die klinische Medizinethik. Ein anschließendes Streitgespräch geht der Frage nach, ob und in welcher Form Gefühle in der Medizinethik eine Rolle spielen. Vor dem Hintergrund der Plenarvorträge diskutieren der Wissenschaftsphilosoph Prof. Dr. Dr. Philipp Balsiger, die Ärztin und Ethikberaterin Dr. Anne Mackensen sowie die Diplom-Psychologin und Psychoonkologin Hannelore Sinzinger.

In fünf parallelen Workshops haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit, sich intensiver mit dem Einfluss von Gefühlen auf klinische Entscheidungen zu beschäftigen. Zur Auswahl stehen die Themen „Vertrauen als emotionale Grundlage der Arzt-Patient-Beziehung“ (Dr. Susanne Michl), „Eine andere Sicht der Dinge? Pflegende, Ärzte und ihre Entscheidungen“ (Sylvia Agbih), „Enhancement der Emotionen? ‚Neuro-Doping‘ und Ethik“ (Dr. Stefan Sorgner), „Emotionen am Lebensende. Erfahrungen aus der Hospizarbeit“ (Dr. Brigitte Hoffmann) und „Ethikberatung und Emotion“ (Dr. Florian Bruns). Im abschließenden Roundtable-Gespräch werden Ergebnisse und Konsequenzen sowie das aktuell erschienene „Jahrbuch Ethik in der Klinik“ (2011) vorgestellt.

Der Ethiktag ist eine Fortbildungsveranstaltung für Ärztinnen, Ärzte und Pflegende sowie für alle anderen interessierten Berufsgruppen im Gesundheitswesen. Auch Bürgerinnen und Bürger sind zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen. Anmeldung bitte unter 09131/85-26430 oder im Internet unter www.ethiktag.uni-erlangen.de (bitte den Workshop der Wahl angeben). Für Mitarbeiter des Universitätsklinikums und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ist die Teilnahme kostenlos. Externe Gäste können gegen einen Unkostenbeitrag von 30 Euro teilnehmen.

Weitere Informationen www.ethiktag.uni-erlangen.de

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Florian Bruns

Klinisches Ethikkomitee

Tel.: 09131/85-26435

florian.bruns@ethik.med.uni-erlangen.de

Prof. Dr. Andreas Frewer, M.A.

Professur für Ethik in der Medizin

Tel.: 09131/85-26430 (Sekretariat)

andreas.frewer@ethik.med.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 277/2011 vom 31.10.2011

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