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Uni setzt alles auf eine Karte

Multifunktionale FAUcard ersetzt Studierenden- und UB-Ausweis, Mensa- und Kopierkarte

Der Studierendenausweis aus Papier hat ausgedient: Vom Wintersemester an bekommen die Studentinnen und Studenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) stattdessen eine Chipkarte, die gleich vier Funktionalitäten in sich vereint. Sie dient als Studierenden- und Bibliotheksausweis sowie als Mensa- und Kopierkarte. Weitere Funktionen wie etwa die Zugangskarte für Labors und Rechnerräume sollen in naher Zukunft ebenfalls integriert werden.

Was einfach klingt, hat es in sich: Vier bislang vollkommen voneinander getrennte Systeme sowie vier unterschiedliche Ausgabestellen – Universitätsverwaltung, Universitätsbibliothek, Studentenwerk und der Hersteller der Kopiergeräte – mussten für die neue FAUcard unter einen Hut gebracht werden. Knapp zwei Jahre lang hat eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aller beteiligten Einrichtungen sowie des Regionalen Rechenzentrums Erlangen und des Kartenherstellers an der bestmöglichen Lösung gearbeitet. „Die Konsolidierung der Chipkartenlandschaft an der FAU klingt ja zunächst einmal recht einfach“, sagt Daniel de West, Leiter der Abteilung Datenbanken und Verfahren im Regionalen Rechenzentrum Erlangen, „aber durch die verschiedenen wechselseitigen Abhängigkeiten wurde das ganze schnell sehr komplex.“ Und Mathias M. Meyer, stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerks und Leiter der Hochschulgastronomie im Studentenwerk ergänzt: „Ich habe mein Berufsleben als Koch begonnen. Inzwischen würde ich auch als Projektmanager in einem Softwarekonzern eine gute Figur machen.“

Für die Einführung der multifunktionalen Chipkarte gab es mehrere gewichtige Gründe. Einen davon fasst Thomas A.H. Schöck, Kanzler der FAU, unter dem Stichwort „Service für die Studierenden“ zusammen: „Bislang mussten sich unsere Studentinnen und Studenten den Studierendenausweis selbst ausdrucken und zudem an drei unterschiedlichen Stellen die anderen Karten beantragen bzw. abholen. Das fällt nun weg: Die FAUcard bekommen sie direkt bei der Einschreibung, die weiteren bisherigen Schritte sind nicht mehr erforderlich.“

Das Studentenwerk hatte noch eine zusätzliche Motivation, sich dem Projekt anzuschließen. „Unsere bisherige Mensakarte basierte auf einer veralteten Technologie, bei der uns der Chaos Computer Club schon vor einigen Jahren auf Sicherheitsmängel aufmerksam gemacht hat“, erläutert Mathias M. Meyer. „Diese Lücke haben wir dann zwar geschlossen, aber mit der neuen Karte haben wir uns in Sachen Daten- und Fälschungssicherheit nochmals deutlich verbessert.“ Um ganz sicher zu gehen, wurden die Informatiker der FAU gebeten, das neue System auf Herz und Nieren zu überprüfen. Dabei wurden zusätzliche Anforderungen an die Sicherheit formuliert, die vom Hersteller der Systeme berücksichtigt und nachträglich eingearbeitet wurden. „Das hat leider zu einem Mehraufwand geführt, der alle Beteiligten ganz schön ins Schwitzen gebracht hat“, sagt Daniel de West. „Trotzdem hat sich der Versand der Karten an die Studierenden nur um 14 Tage verzögert. Das ist zwar auch ärgerlich, aber gerade noch im Toleranzbereich.“

Am 30.9. und 4.10. wurden nun die ersten 32.000 FAUcards an die bislang für das Wintersemester 2011/2012 an der FAU eingeschriebenen Studierenden versandt. Die zugesandten Karten gelten ab sofort als Studierendenausweis und vom 10. Oktober an als Nutzerausweis für die Universitätsbibliothek. Auf der Vorderseite der FAUcard ist bereits ein erster Gültigkeitsaufdruck aufgebracht, den die Studierenden nach erfolgter Rückmeldung in den folgenden Semestern an einer der zehn in der Universität verteilten Validierungsstationen selbst aktualisieren können. Dabei wird der zuvor aufgebrachte Aufdruck gelöscht und durch den neuen Aufdruck ersetzt. Der Barcode, mit dem die UB die Nutzerdaten erfasst, ist unveränderlich auf der Rückseite der Karte aufgedruckt.

Vom 10. Oktober an dient die FAUcard zudem als elektronische Geldbörse, mit der in den Mensen und Cafeterien des Studentenwerks sowie an den Kopiergeräten der FAU bezahlt werden kann. Das Aufladen der Karten erfolgt wie bisher auch an Aufwertungsautomaten, die in den Mensen und Cafeterien sowie an zentralen Standorten in der FAU aufgestellt werden. „Am 10. Oktober müssen also alle Automaten stehen und funktionieren“, betont Mathias M. Meyer. „Das ist ein Termin, dem wir zwar nervös, insgesamt jedoch durchaus zuversichtlich entgegen sehen. Eigentlich sollte alles funktionieren, aber natürlich kann immer etwas schief gehen. Für die Mitarbeiter der beteiligten Firmen und für uns wird das auf jeden Fall ein spannendes Wochenende.“ Falls das Zusammenspiel von Karten, Soft- und Hardware Schwierigkeiten machen sollte, gibt es Fall-Back-Szenarien, so dass niemand am 10. Oktober auf sein Mensaessen verzichten muss.

Allerdings ist das Projekt selbst nach der erfolgreichen Installation und Inbetriebnahme der Terminals noch nicht abgeschlossen. Als nächste Funktion soll die Zugangskontrolle zu Bereichen wir Labors und Computerpools realisiert werden. „Daran wird bereits gearbeitet, weil das Thema angesichts steigender Sicherheitsanforderungen immer mehr an Bedeutung gewinnt“, so Kanzler Schöck. „Wegen der hohen Komplexität können wir allerdings jetzt noch keinen Termin nennen.“

Detaillierte Informationen zur neuen FAUcard hat die Universität unter www.card.fau.de zusammengestellt.

Weitere Informationen für die Medien:

Thomas A.H. Schöck

Kanzler der FAU

Tel.: 09131/85-26603

kanzler@zuv.uni-erlangen.de

Mathias M. Meyer

Stellv. Geschäftsführer Studentenwerk und Leiter der Hochschulgastronomie

Tel.: 09131/8002-30

mathias.m.meyer@stw.uni-erlangen.de

Daniel de West

Leiter der Abteilung Datenbanken und Verfahren im Regionalen Rechenzentrum Erlangen

Tel.: 09131/85-26708

daniel.de.west@rrze.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 243/2011 vom 5.10.2011

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