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Sprache und Fremdsprachen im Film

Internationale Klassiker und aktuelle Kinofilme mit Diskussionen zum Making of im Filmhaus Nürnberg

Die sprachliche Vielfalt der Gesellschaften, in denen wir leben, bildet sich im Kino ab. Das Independent- und das Mainstream-Kino beschäftigen sich über Genregrenzen hinweg mit dieser Mehrsprachigkeit. Ihr Einfluss auf eine Vielzahl von Filmhandlungen und auf die Produktion von Filmen ist kaum zu unterschätzen: Sie beeinflusst Erzählungen, Synchronisation und Untertitelung, aber auch die Möglichkeit der internationalen Verbreitung von Filmen. Die Programmwoche „Sprache. Beruf. Kino“ vom 10. bis 16. November im Filmhaus Nürnberg, Königstraße 93, zeigt neun ausgewählte Filme, die auf besondere Weise Vielsprachigkeit und die Arbeit verschiedener Sprach-Berufe in der Produktion von Filmen darstellen. Zu diesen gehören nicht nur Schauspieler und Regisseure, sondern auch Synchronübersetzer, Synchronregisseure, Bildregisseure oder Drehbuchübersetzer.

Poster-Sprache-Beruf-Kino /  Foto: Universum Film

Körpersprache und reine Sprachgeräusche sind

zu sehen und zu hören in Jacques Tatis Playtime.

Foto: Universum Film

Die in einer Kooperation zwischen den Instituten für Romanistik sowie Theater- und Medienwissenschaft der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und dem Filmhaus entstandene Reihe richtet ihr Augenmerk auch auf Arbeitsfelder der Übersetzung und der interkulturellen wie medienpraktischen Kommunikation. Das ausführliche Programm zu „Sprache. Beruf. Kino“ gibt es unter www.sprache-beruf-kino.de.

Das Programm zeigt Klassiker wie „Playtime“ (Jacques Tati, F/I 1967, 124 min., OF), in dem die Körpersprache und reine Sprachgeräusche zu sehen und zu hören sind, Kinolegenden wie „Inglourious Basterds“ (Quentin Tarantino, USA/D 2009, 153 min., OmU), in dem Christopher Waltz mehrsprachig brilliert, oder Publikumslieblinge wie „Willkommen bei den Sch’tis“ (Dany Boon, F 2008, 106 min., OmU und DF, jeweils zur Hälfte) und“ Almanya. Willkommen in Deutschland“ (Yasemin Samdereli, D 2011, 97 min., OF), in denen Verstehen und Nicht-Verstehen von Dialekten und Standardsprachen die Grundlage einer universellen Alltagskomik bilden. Das Programm zeigt auch poetische Filme von Weltreisen („Night on Earth“, Jim Jarmusch, F/USA/GB/D/J 1991, 121 min., OmU; „Calendar“, Atom Egoyan, Armenien/CA/D 1993, 74 min., OmU; „Film socialisme“, Jean-Luc Godard, F/CH 2010, 101 min., OmU), Filme zur Geschichte des internationalen Terrorismus („Carlos“, Olivier Assayas, F/D 2010, 185 min., OmU) und beschließt die Reihe mit dem Film eines deutsch-argentinischen Exils („Die Tränen meiner Mutter“, Alejandro Cardenas-Amelio, ARG/D 2008, 91 min., OF).

Alle Filme werden durch kurze Einführungen eingeleitet (u.a. Ates Gürpinar, Michael Hörner, Anna Pfäffl, Christiane Schleindl, Jochen Schmidt, Roger Schöntag) und teils durch anschließende, moderierte making-of-Gespräche ergänzt. Diese finden zwischen Studierenden oder Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Philologie oder Filmwissenschaft statt sowie ‚Kino-Sprach-Profis‘ mit langjähriger Erfahrung im Bereich Medienpraxis. Zu Gast sind unter anderen Klaus Bauschulte, Produktionsleiter der Berliner Synchron-AG, Tanja Frank, Übersetzerin von Willkommen bei den Scht‘is, und Alejandro Cardenas-Amelio, Regisseur von Die Tränen meiner Mutter.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Andreas Blum

Institut für Romanistik der FAU

Tel.: 09131/85-22026

andreas.blum@roman.phil.uni-erlangen.de

Mikosch Horn

Filmhaus Nürnberg

Tel: 0911/231-7478

mikosch.horn@stadt.nuernberg.de

Dr. Jens Ruchatz

Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU

Tel. 09131/85-29340

jens.ruchatz@thewi.uni-erlangen.de

alle auch erreichbar unter:

spracheberufkino@email.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 272/2011 vom 27.10.2011

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