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Einschreibezahlen erreichen historischen Höchststand

FAU verzeichnet im Wintersemester erstmals über 33.000 Studierende

An der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sind im Wintersemester (WS) 2011/12 so viele Studierende eingeschrieben wie nie zuvor: Genau 33.340 Studentinnen und Studenten sind aktuell (Stand: 18. Oktober 2011) an der größten nordbayerischen Universität immatrikuliert. 6.789 Studienanfängerinnen und -anfänger haben sich erstmals für ein Studium eingeschrieben, befinden sich also im ersten Hochschulsemester. Im Jahr zuvor waren es 5.375, dies entspricht einem Plus von 26 Prozent. „Damit haben wir unser ambitioniertes Ausbauziel für den doppelten Abiturjahrgang vollständig erfüllt“, fasst Uni-Präsident Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske die Gesamtentwicklung zusammen. „Dieser deutliche Zuwachs beweist einmal mehr die Attraktivität der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.“ Erstmals zählt die FAU nun zu den zwölf größten Universitäten in Deutschland.

Ein besonderes Augenmerk gilt bei der diesjährigen Studierendenstatistik natürlich den Absolventinnen und Absolventen des doppelten Abiturjahrgangs. Ein Drittel der neu eingeschriebenen Studierenden (2.205 bzw. 32 Prozent) hat sein Abitur nach acht Jahren an einem bayerischen Gymnasium gemacht, 14 davon waren bei der Einschreibung noch unter 18 Jahre alt. Weitere 29 Prozent (1.936) gehören dem letzten G9-Jahrgang an, die restlichen 39 Prozent haben ihre Hochschulreife bereits länger in der Tasche oder kommen aus anderen Bundesländern. „Unsere Entscheidung, schon im Sommersemester in nahezu allen Studiengängen einen Studienstart zu ermöglichen, war goldrichtig“, so Prof. Grüske. „Wenn die 2.500 Erstsemester, die im Mai neu zu uns kamen, jetzt erst angefangen hätten, wäre der Ansturm kaum zu bewältigen gewesen.“ Auch wenn die FAU sich so gut wie möglich auf den doppelten Abiturjahrgang vorbereitet habe, so werde es jetzt im „Praxistest“ darauf ankommen, möglichst flexibel auf die Rekordzahl an Studierenden im Detail zu reagieren. „Ich bin überzeugt, dass wir mit ein wenig gutem Willen auf allen Seiten mit der Situation zurecht kommen werden“, meinte der Uni-Präsident. „Dabei soll die Wohnsituation nicht verharmlost werden. Die FAU appelliert deshalb zum wiederholten Male an die Bevölkerung, Zimmer für Studierende anzubieten.“

Mehr Männer als Frauen bei den Neueinschreibungen

Zum ersten Mal seit acht Jahren haben bei den Neueinschreibungen wieder die Männer die Nase vorn. Der Wegfall der Wehrpflicht führte dazu, dass 3.482 (51 Prozent) der Erstsemester männlich sind. Insgesamt jedoch sind nach wie vor die Studentinnen in der Überzahl. Sie stellen 16.834 (entspr. gut 50 Prozent) aller Studierenden und haben damit knapp die Nase vorn.

Eine Steigerung ist auch bei den ausländischen Studierenden zu verzeichnen. Zu Semesterbeginn waren an der FAU 2.634 Studentinnen und Studenten aus anderen Ländern eingeschrieben (Vorjahr: 2.537). Da die Einschreibefrist für die Studierendengruppe noch nicht ganz abgeschlossen ist, wird die Zahl in den kommenden Wochen noch weiter leicht steigen. Die meisten ausländischen Studierenden verzeichnet die Technische Fakultät (788), bei den Herkunftsländern führt China (303) vor der Türkei (259) und der Russischen Föderation (157). Die weiteste Anreise hat ein Student aus Neuseeland hinter sich, aus Deutschlands direkten Nachbarländern kommen 258, aus ganz Europa 1.519 Studierende. Insgesamt sind an der FAU Studentinnen und Studenten aus 108 Ländern eingeschrieben.

Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die größten Zuwächse in jenen Fakultäten zu verzeichnen sind, die von der FAU zur Bewältigung des doppelten Abiturjahrgangs gezielt ausgebaut wurden. So stieg die Zahl an Ersteinschreibungen an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät um 43 Prozent von 1.223 im WS 2010/11 auf 1.751. In der Technischen Fakultät stieg die Zahl der eingeschriebenen Studierenden im 1. Hochschulsemester gegenüber dem WS 2010/11 um 26 Prozent von 1.567 Erstsemestern auf 1.972. Doch auch in den weiteren Fakultäten gibt es jeweils ein deutliches Plus bei den Ersteinschreibungen zu vermelden – etwa 26 Prozent für die Naturwissenschaftliche Fakultät bzw. 20 Prozent für die Medizinische Fakultät. Auch die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie verzeichnet einen Zuwachs in Höhe von 13 Prozent.

Entwicklungen in den Fakultäten

Mit 9.289 Studierenden bleibt die Philosophische Fakultät und Fachbereich Theologie die größte Fakultät der FAU. Für das 1. Hochschulsemester haben sich 1.569 Studierende immatrikuliert, im Wintersemester 2010/11 waren es 1.386. Mit einem Frauenanteil von 71 Prozent weist die Philosophische Fakultät den weitaus größten Frauenanteil aller Fakultäten auf. Beliebte Fächer sind hier z. B. die Pädagogik mit gut dreimal so vielen Studienanfängern wie vor einem Jahr (237 im WS 2011/12 gegenüber 66 im WS 2010/11) oder auch die Theater- und Medienwissenschaften mit 161 Erstimmatrikulationen gegenüber 89 im WS 2010/11. Einige 2-Fach-Bachelor können an der Philosophischen Fakultät zum WS 2011/12 erstmals in Teilzeit studiert werden, darunter Geschichte, Pädagogik und Ökonomie.

An der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät sind im WS 2011/12 insgesamt 7.523 Studierende eingeschrieben – und damit fast 1.300 mehr als im Vorjahr. 55 Prozent der Studierenden sind hier weiblich, im Jahr zuvor waren es noch 57 Prozent. Enorm nachgefragt ist der Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaften. 893 Erstsemester haben sich hier eingeschrieben, mehr als in jedem anderen Studiengang der FAU. Gegenüber dem Vorjahres-Wintersemester entspricht dies einer Zunahme um 52 Prozent. Doch auch die Rechtwissenschaft erfreut sich großer Beliebtheit bei den Studienanfängerinnen und -anfängern. Gegenüber 278 im WS 2010/11 nahmen heuer 380 Erstsemester ein Jura-Studium auf (+ 37 Prozent).

An der Medizinischen Fakultät sind im Wintersemester 2011/12 3.068 Studierende eingeschrieben, darunter 272 Studierende im 1. Hochschulsemester (Vorjahr: 2.929 und 226). Den 1.947 Studentinnen stehen dabei lediglich 1.121 Studenten gegenüber. Die 37 Erstsemesterplätze für Molekulare Medizin sind äußerst begehrt – mehr als 1.100 Bewerbungen gingen für diesen Bachelorstudiengang ein, in dem nun insgesamt 127 Studierende immatrikuliert sind. Einzigartig für Bayern ist ein neues Ausbildungsmodell, das in Kooperation der FAU mit der Berufsfachschule für Logopädie in Erlangen entstanden ist. Vom WS 2011/12 an kann man an der FAU den B.A.-Studiengang Logopädie studieren. Hierfür liegen aktuell 15 Einschreibungen vor.

Die Naturwissenschaftliche Fakultät verzeichnet einen Anstieg von 4.388 Studierenden im Wintersemester 2010/11 auf aktuell 5.159. Darunter befinden sich 1.225 Studierende im 1. Hochschulsemester, im Vorjahr waren es 973. Das Verhältnis von Studentinnen zu Studenten gestaltet sich an der Naturwissenschaftlichen Fakultät fast ausgewogen, der Frauenanteil liegt mit 2.496 Studentinnen bei 48 Prozent. Einen sehr hohen Zuwachs gibt es mit 115 Erstimmatrikulationen in den Geowissenschaften. Nach 47 Studienanfängern im vergangenen Jahr ist dies ein Anstieg um 145 Prozent. Auch die Nachfrage nach den weiteren Bachelor-Angeboten der Naturwissenschaftlichen Fakultät ist gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich gestiegen. In der Mathematik beispielsweise hat sich die Erstsemesterzahl auf 56 Studienanfänger verdoppelt, die Chemie verzeichnet mit 106 Neueinschreibungen ein Plus von 58 Prozent.

Überaus attraktiv für Studienanfängerinnen und Studienanfänger ist das Angebot der Technischen Fakultät. Die 1.972 Erstsemester, die sich für ein ingenieurwissenschaftliches Studium entschieden haben, machen fast ein Drittel aller Studienanfängerinnen und -anfänger der FAU aus. Insgesamt sind im Wintersemester 2011/12 8.391 Studierende eingeschrieben, so viele wie nie zuvor. Innerhalb von nur fünf Jahren hat sich die Zahl der angehenden Ingenieurwissenschaftler an der FAU nahezu verdoppelt: Im WS 2006/2007 waren es noch 4.416. Spitzenreiter beim Zuwachs ist die Informatik mit einem Plus von 106 Prozent (144 Studierende im 1. Hochschulsemester), gefolgt von dem Studiengang Materialwissenschaft und Werkstofftechnik und der Energietechnik mit Steigerungen von 81 und 73 Prozent auf 85 bzw. 256 Studierende im 1. Hochschulsemester. Der am stärksten nachgefragte Studiengang der technischen Fakultät ist der Maschinenbau mit 274 Erstsemestern (+ 64 Prozent). Der Frauenanteil beträgt bei den Studierenden wie im Vorjahr 19 Prozent.

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Prof. Dr. Karl-Dieter Grüske

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uni | mediendienst | aktuell Nr. 262/2011 vom 20.10.2011

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