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Internationale Konferenz zu Ehren Gao Xingjians

Der chinesische Literaturnobelpreisträger referiert zu „Freiheit und Literatur“ und präsentiert seine Werke aus Film, Kunst und Schrift

Das Internationale Kolleg für Geisteswissenschaftliche Forschung (IKGF) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) veranstaltet vom 24. bis 27. Oktober ein internationales Symposium zu Ehren des chinesischsprachigen Nobelpreisträgers für Literatur Gao Xingjian. Dabei handelt es sich um das wohl größte Symposium, das je zu und mit Gao Xingjian abgehalten wurde.

xingjian-gao Foto: Olliver Roller

Gao Xingjian

Foto: Olivier Roller

Gao Xingjian, am 4. Januar 1940 in China geboren, studierte bis 1962 am Institut für Fremdsprachen in Peking französische Literatur, wurde im Zuge der Kulturrevolution zur Umschulung aufs Land geschickt und sah sich gezwungen, alle seiner bisher verfassten Manuskripte zu verbrennen. In den 1980er-Jahren wurde Gao während der „Kampagne gegen Geistige Verschmutzung“ zur Zielscheibe massiver Angriffe auf seine Person, er verließ China und ließ sich 1988 als politischer Flüchtling in Frankreich nieder, wo er seither lebt. Im Jahr 2000 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.

Die Konferenz unter dem Titel: „Gao Xingjian: Freedom, Fate, and Prognostication“ findet im E-Werk, Erlangen, statt und fragt nach „Freiheit, Schicksal und Prognose“ in den Werken Gao Xingjians. Hierzu sind mehr als 25 renommierte Experten aus aller Welt eingeladen, aus Frankreich, USA, Australien, Irland, Schottland, Slowakei, China, Hong Kong, Indien, Südkorea, Singapur und Deutschland. Die Betonung des Symposiums liegt – auf Gaos Wunsch hin – auf der Freiheit, und hier vor allem auf der inneren Freiheit des Individuums, Gao das höchste menschliche Gut. Auch Gao selbst wird sich mit diesem Thema beschäftigen und zu „Freiheit und Literatur“ referieren. Die Konferenzsprachen sind Englisch und Chinesisch – alle Vorträge liegen in Zusammenfassung in englischer Sprache vor.

Gao Xingjian ist nicht nur ein herausragender Schriftsteller, sondern zudem Regisseur und Dramaturg, Essayist, Maler und Filmemacher. Daher werden in Ergänzung zur Konferenz drei seiner Filmwerke („La silhouette sinon l’ombre“, „Après le déluge“ und „Snow in August“) im Anschluss an die Vorträge im Großen Saal des E-Werks gezeigt.

Darüber hinaus organisiert das IKGF in Kooperation mit der Stadt Nürnberg zwei weitere Veranstaltungen: Unter dem Titel „Gao Xingjian – Nobelpreisträger für Literatur. Malerei in Chinatusche auf Reispapier“ wird ab 27. Oktober im Museum Tucherschloss eine Ausstellung des Künstlers zu sehen sein. Bei den ausgestellten Werken handelt es sich um Malereien mit traditioneller chinesischer Tusche auf Reispapier. Die zeitgenössischen Gemälde werden als zweite Erzählebene in die vorhandene Dauerausstellung des Tucherschlosses integriert und kontrastiv zu den Renaissancekunstwerken in Szene gesetzt. Die Ausstellung wird am 27. Oktober um 19 Uhr feierlich in Anwesenheit Gao Xingjians eröffnet und bis 24. November zu sehen sein.

Am 28. Oktober um 19 Uhr laden das IKGF und die Stadtbibliothek Nürnberg zu einer Lesung Gao Xingjians im Zeitungs-Café der Stadtbibliothek ein. Gao setzt sich in seinem literarischen Schaffen mit Fragen der Freiheit und Identität auseinander. Die Lesung wird einen kleinen Einblick in das Leben und Werk Gaos geben. Im Mittelpunkt wird sein Roman „Der Berg der Seele“ stehen.

Alle Veranstaltungen sind öffentlich und kostenfrei – aus organisatorischen Gründen wird um Registrierung auf der Webseite des Kollegs bis 17. Oktober gebeten.

Weitere Informationen für die Medien:

Nikola Markewitsch, M.A.

Tel.: 09131/85-20614

nikola.markewitsch@ikgf.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 251/2011 vom 11.10.2011

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