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Statistiker-Tagung in Nürnberg

Meldungen und Termine

Dienstag, 14. September, bis Freitag, 17. September 2010, Lange Gasse 20, Nürnberg

“Energie” und “Armutsforschung” sind nur zwei der Themen, über die rund 350 Statistiker aus dem In- und Ausland diskutieren bei der Jahrestagung der Deutschen Statistischen Gesellschaft, die am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) stattfindet. Höhepunkte sind die so genannte Gumbel-Vorlesung, die von einem herausragenden Nachwuchswissenschaftler gehalten wird – in diesem Jahr von Patrik Guggenberger von der University of California, San Diego, USA – und das Nachwuchs-Minisymposium, das dieses Mal Christoph Rothe organisiert, von der Toulouse School of Economics, Frankreich.

Die rund 180 Vorträge werden zumeist in englischer Sprache gehalten. Im Anschluss an die ersten Reden begrüßt der bayerische Innenminister Joachim Herrmann am Donnerstag um 10.45 Uhr die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Teilnahme ist gebührenpflichtig, Anmeldungen werden unter tagungsbuero@statistische-woche-2010.dstatg.de entgegengenommen. Die Veranstaltung wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt und ist Teil der Statistischen Woche, die der Verband Deutscher Städtestatistiker und die Deutsche Gesellschaft für Demographie jährlich organisieren.

Von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg nimmt unter anderen Prof. Dr. Lutz Bellmann an der Konferenz teil, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Arbeitsökonomie. In seinem Vortrag zum Thema “Beschäftigungs- und Lohneffekte der laufenden Wirtschaftskrise: Erste Ergebnisse aus dem Betriebspanel” untersucht er das deutsche Jobwunder, dessen Begriff der Nobelpreisträger für Wirtschaft, Paul Krugman, geprägt hat. In der Wirtschaftskrise hat die Arbeitslosigkeit in Deutschland im internationalen Vergleich nur gering zugenommen. Auf der Grundlage des Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) findet Professor Bellmann Hinweise darauf, dass in den Branchen, die am stärksten von der Krise betroffen waren (Automobil-Industrie, Maschinenbau und Chemie), die Beschäftigung vor allem der Un- und Angelernten zurückgegangen ist. Ein möglicher Grund für den relativ geringen Personalabbau könnte darin bestehen, dass die Wirtschaftskrise in Deutschland vor allem Betriebe in hochproduktiven Wirtschaftssektoren getroffen hat. In diesen zieht ein Produktionsrückgang einen geringeren Personalabbau nach sich als in Betrieben aus Wirtschaftssektoren mit geringerer Produktivität.

Daniel Schnitzlein vom Lehrstuhl für Statistik und empirische Wirtschaftsforschung spricht über “Hat Familie einen Einfluss? Korrelationen von permanentem Einkommen zwischen Geschwistern in Deutschland und den USA”. Unter permanentem Einkommen verstehen Ökonomen das durchschnittliche, mittel- bzw. langfristig erzielbare, verfügbare Realeinkommen. Um den Einfluss des Familienhintergrunds auf den ökonomischen Erfolg zu beurteilen, berechnet Schnitzlein den Zusammenhang zwischen permanentem Einkommen von Geschwisterpaaren aus Deutschland und den USA und vergleicht beide miteinander. Die berechneten – recht hohen – Korrelationen verringern sich deutlich, wenn man den Einfluss des elterlichen Familieneinkommens herausrechnet.

An der Tagung nehmen neben Ökonomen auch Wissenschaftler aus Technik, Naturwissenschaften und weiteren Fachgebieten teil.

Prof. Dr. Ingo Klein, Tel.: 0911/5302-290, ingo.klein@wiso.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 196/2010 vom 13.9.2010

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