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Tag des offenen Denkmals: Kultur in Bewegung – Reisen, Handel, Verkehr

Meldungen und Termine

Sonntag, 12. September 2010, 15 Uhr, Altbau der Universitätsbibliothek, Universitätsstraße 4, Erlangen

Wie Kommunikation in einer Zeit ohne Briefkasten, Telefon oder E-Mail funktionierte und welch ein Aufwand an Innovation und Einfallsreichtum, aber auch Geld hierfür notwendig war, erläutert Dr. Joachim Helbig vom Institut für Europäische Postgeschichte in Aschheim bei München. Anlässlich des Tags des offenen Denkmals am 12. September, an dem sich die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg beteiligt, referiert Dr. Helbig über diese kommunikativen Schwierigkeiten, die dennoch internationale wissenschaftliche Netzwerke entstehen ließen. Der Vortrag zu den Kommunikationsstrukturen in der Frühen Neuzeit beginnt um 15 Uhr im historischen Sitzungssaal, Altbau 2. OG.

Dr. Helbig beschreibt beispielsweise, dass ein Brief, der um 1580 von Venedig nach Nürnberg geschickt werden sollte, über Zwischenstationen in Venedig, Trient, Innsbruck und Augsburg transportiert werden musste, bis er endlich von einem städtischen Boten an seinen Zielort in Nürnberg gebracht werden konnte. Der Weg des Briefes lässt sich anhand von Postwert- und anderen Zeichen sowie Vermerken auf Briefumschlägen rekonstruieren, die Joachim Helbig aus der Briefsammlung Christoph Jacob Trews ausgewählt hat.

Christoph Jacob Trew wurde 1695 in Lauf geboren und starb 1769 in Nürnberg. Er war als Arzt und Botaniker tätig, lehrte an der Universität Altdorf und war Mitglied der Kaiserlich-Leopoldinisch-Carolingischen Akademie der Naturforscher. Seine umfangreiche Briefsammlung mit mehr als 19.000 Briefen ist eine der wichtigsten Quellen für Medizingeschichte. Als Herausgeber einer der ersten Medizinzeitschriften korrespondierte er mit Kollegen aus ganz Europa.

Dr. Christina Hofmann-Randall, Tel.: 09131/85-22158, Christina.hofmann@bib.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 193/2010 vom 6.9.2010

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