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Studie zu Wahrnehmung und Stress

Uni-Klinikum Erlangen sucht Probanden

Die Institutsambulanz der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Johannes Kornhuber) des Universitätsklinikums Erlangen sucht Probanden für eine Biofeedback-Studie. Die Erlanger Wissenschaftler wollen herausfinden, ob und wie psychische Erkrankungen die Wahrnehmung der Betroffenen verändern. Gesucht werden Menschen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren, die unter Angststörungen mit Panikattacken oder psychisch beeinflussten körperlichen Beschwerden (Somatisierungsstörungen) leiden; eine psychotherapeutische und/oder medikamentöse Behandlung sollte möglichst noch nicht begonnen haben. Die Studie ist äußerst umfassend konzipiert und bezieht explizit auch die Untersuchung von gesunden Probanden mit ein; so soll nicht nur die entsprechende Therapie von psychisch Erkrankten spezifiziert, sondern auch die Prävention verbessert werden.

“Wir möchten untersuchen, wie sich Menschen unterscheiden hinsichtlich der Fähigkeiten, ihren Körper wahrzunehmen und auf Stress zu reagieren”, erklärt der Leiter der Studie, Diplompsychologe Jan Limmer. “Dabei interessieren uns einerseits Erkrankungen, die höchstwahrscheinlich mit veränderter Wahrnehmung und Stressreaktion einhergehen, andererseits aber auch der Vergleich mit gesunden Personen.” Dafür bedienen sich die Erlanger Wissenschaftler eines Biofeedback-Gerätes: Dieses misst medizinische Werte wie Hautwiderstand, Puls, Atemfrequenz und Muskelanspannung. So lässt sich beispielsweise überprüfen, in welchem Zusammenhang das Stress- und Angstempfinden der Probanden mit körperlichen Stressreaktionen steht. In ihrer Komplexität nehmen die Erlanger Untersuchungen eine Vorreiterrolle unter Studien auf diesem Forschungsgebiet ein.

Direkter Nutzen für Probanden

Der begleitende Einsatz von Biofeedback in der Therapie von Angststörungen und somatoformen Störungen hat sich in vielen Studien bewährt. Patienten, die die körperlichen Vorgänge kennen, die ihre Störung begleiten, sind ausgeglichener und können lernen, unangenehme körperliche Symptome zu kontrollieren.

Studienverlauf

Zunächst füllen die Probanden eine Reihe psychologischer Fragebögen aus. Anschließend werden sie an ein Biofeedback-Gerät angeschlossen und durch die Bearbeitung einer einfachen Aufgabe leichtem Stress ausgesetzt. Jeder Einzelne schätzt nun die Höhe seines Stresspegels ein sowie nach einer kurzen Pause – Darbietung eines Ruhebilds und Musik – das Ausmaß der Entspannung. Die Forscher vergleichen die persönlichen Angaben mit den tatsächlichen Messwerten. Das Verfahren wird einige Tage später wiederholt (Stabilitätsmessung) und die Befunde abschließend mit den Probanden durchgegangen. Die Daten werden für die Auswertung der Studie anonymisiert, sodass sich später keine Rückschlüsse auf die Person ziehen lassen.

Interessenten erhalten weitere Informationen telefonisch unter 09131/85-34133 oder per E-Mail an jan.limmer@uk-erlangen.de

Weitere Informationen für die Medien:

Jan Limmer

Tel.: 09131/85-34597

jan.limmer@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 185/2010 vom 17.8.2010

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