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Die Gesundheit unserer Kinder

Uniklinikum informiert über Versorgungssituation bei Jugendlichen

Mit Unverständnis reagierte der Leiter der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit am Universitätsklinikum Erlangen, Prof. Dr. Gunther Moll, auf die Aussage des Bayerischen Gesundheitsministeriums, keinen Bedarf für mindestens vier neue Eltern-Kind-Plätze in der Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Fürth zu sehen. “Da es für die Altersgruppe der Säuglinge und Kleinkinder noch fast überhaupt keine Behandlungseinrichtungen gibt, werde ich mich weiterhin gemeinsam mit den Vorständen des Universitätsklinikums Erlangen und des Klinikums Fürth für den Aufbau einer ‘Kinderpsychiatrie der ersten Lebensjahre’ in der Region Erlangen-Fürth einsetzen. Denn wir brauchen endlich den Wechsel von einem Krankheits- und Reparatursystem in ein echtes Gesundheitssystem”, sagte Prof. Moll. Zusammen mit Prof. Dr. Wolfgang Rascher, Direktor der Kinder- und Jugendklinik am Universitätsklinikum Erlangen, möchte Prof. Moll anlässlich eines Besuchs von Theresa Schopper, Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Bayern und Gesundheitspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, bei einem Pressegespräch am 28. April über die aktuelle Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit psychischen, psychosomatischen und körperlichen Störungen und Erkrankungen in der Metropolregion berichten.

“Wenn heute ein Kind Zahnschmerzen hat, bekommt es am gleichen Tag einen Termin beim Zahnarzt und wird behandelt, wenn ein Lehrer die psychische Behandlungsbedürftigkeit eines Schülers feststellt, dauert es etwa vier Monate, bis eine erste Diagnose gestellt wird und weitere drei bis vier Monate, bis die Therapie beginnen kann”, beschreibt Prof. Moll die aus seiner Sicht “katastrophale Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit psychischen und psychosomatischen Auffälligkeiten und Erkrankungen”. Bereits in den ersten Lebensjahren würden sich therapiebedürftige Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die behandelt werden sollten. “Eine frühzeitige Therapie hilft, die Chronifizierung einer psychischen Störung im Jugend- und Erwachsenenalter zu verhindern. Psychische Störungen im frühen Kindesalter sind mindestens genauso häufig wie zu späteren Zeitpunkten im Leben”, sagt Prof. Moll.

Einladung zum Pressegespräch “Über den Gesundheitszustand unserer Kinder”

Vertreter der Medien sind zu einem Pressegespräch über den Gesundheitszustand von Säuglingen, Kleinkindern, Schulkindern und Jugendlichen sowie die aktuelle Versorgungssituation in der Metropolregion herzlich eingeladen. Es findet statt am Mittwoch, 28. April, 16.30 – 17.30 Uhr, im Seminarraum der Kinder- und Jugendabteilung für Psychische Gesundheit, Harfenstraße 22, 91054 Erlangen. Zu Beginn des Pressegespräches werden gemeinsam Tulpenbäume vor der Abteilung gepflanzt. Um Anmeldung bei der Pressestelle des Uniklinikums wird gebeten.

Weitere Informationen für die Medien:

Johannes Eissing

Tel.: 09131 / 85-36102

presse@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 82/2010 vom 27.04.2010

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