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Kompetenz im Klassenzimmer

Kolloquium startet Qualitätsoffensive zur modularisierten Lehrerbildung

Die Lehrerbildungszentren der bayerischen Universitäten haben die Initiative ergriffen: Sie wollen einen Prozess in Gang setzen, der auch die Schulen stärker in die Abstimmung der neuen Studienstrukturen mit Referendariat und Examina einbindet. An der Philosophischen Fakultät und Fachbereich Theologie der Universität Erlangen-Nürnberg findet dazu am Montag, 1. März, und Dienstag, 2. März 2010 ein Symposium statt. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Kompetenzen für künftige Lehrerinnen und Lehrer notwendig sind und wie sie am besten vermittelt werden. Tagungsort ist der Campus Nürnberg der Fakultät in der Regensburger Straße 160.

Zum ersten Mal in Bayern kommen dazu Vertreter aus Politik und Ministerien, aus Universitäten und Schulen, aus Referendariat und Weiterbildung zusammen. Zu dem intensiven Gedankenaustausch über die fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und erziehungswissenschaftlichen Inhalte künftiger Lehrerbildung werden die Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie für Unterricht und Kultus, Dr. Wolfgang Heubisch und Dr. Ludwig Spaenle, erwartet.

Um den Anforderungen des Bologna-Prozesses gerecht zu werden, haben fast alle bayerischen Universitäten ihre Lehramtsstudiengänge modularisiert. Parallel dazu wird trotz der zahlreichen studienbegleitenden Prüfungen an den Staatsexamina festgehalten. Wissenschafts- und Kultusministerium, Politik, Hochschullehrer und Lehrerbildungszentren arbeiten auf bisher einmalig breiter Front zusammen, um dieses sehr komplexe und komplizierte System zu koordinieren. Dabei sind vor allem die Lehrerbildungszentren bemüht, auch die Verantwortlichen außerhalb der Hochschulen in diesen Prozess einzubinden. In den Hochschulen selbst hat die veränderte Studienstruktur zu einer eingehenden Diskussion zwischen Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Erziehungswissenschaften geführt.

Führende deutsche Bildungswissenschaftler wie PD Dr. Mareike Kunter, Max-Planck-Institut Berlin, Prof. Dr. Hilbert Meyer, Universität Oldenburg, Prof. Dr. Hermann Saterdag, Kultusminis­terium Rheinland-Pfalz, und Prof. Dr. Uwe Schaarschmidt, Universität Potsdam, liefern während des Symposiums Denkanstöße, die zu einer neuen Qualitätsoffensive in der bayerischen Lehrerbildung führen sollen. In einer Podiumsdiskussion zu Beginn der Tagung am Montag, 10.30 Uhr, stellen sich die beiden Staatsminister den Fragen von Universitätsvertretern. Das Bayerische Fernsehen wird die Diskussion, die von der TV-Moderatorin Ursula Heller moderiert wird, aufzeichnen, was das öffentliche Interesse an diesem Symposium unterstreicht. Ein zweites Podiumsgespräch am Dienstag um 15.30 Uhr, bei dem die Präsidenten der bayerischen Universitäten unter der Moderation von Professor Christoph Stölzl , Berlin, das Spannungsfeld von Exzellenz und Lehrerbildung erörtern, bildet den Abschluss.

Das Symposium dient dazu, Erreichtes kritisch zu reflektieren, Konsequenzen daraus zu ziehen und Aufträge für Universitäten, Politik und Ministerien zu formulieren. In mehr als 35 Workshops werden die 400 Teilnehmer diskutieren, welchen Herausforderungen sich angehende Lehrer und Lehrerinnen ebenso wie die Vertreter auf allen Ebenen der Lehrerbildung zu stellen haben.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Dieter Poschardt

Tel.: 0911/5302-500

drposcha@ewf.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 40/2010 vom 24.2.2010

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