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Roboter spürt Darmkrebs auf

Neue Technologie unterstützt Erlanger Krebsforschung

Forscher des Universitätsklinikums Erlangen wollen den Ursachen für Darmkrebs mithilfe eines neu entwickelten Roboters auf die Spur kommen. Hintergrund: Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in den westlichen Ländern. Ein Drittel der Patienten verstirbt daran. Klinische Studien zeigen, dass die bestmögliche Therapieart und deren Erfolg entscheidend vom Stadium der Erkrankung und der genetischen Veranlagung des Patienten abhängen. Technisch könnten beide Parameter präzise in Tumoren analysiert werden, aber die Probengewinnung ist komplex und sehr zeitaufwendig. Abhilfe soll jetzt der Einsatz eines Roboters zur Probenanalyse schaffen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,5 Millionen Euro gefördert und erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Uni-Klinikum Frankfurt am Main. Die Erlanger Forscher sind überzeugt, dass die neue Technologie die patientennahe Krebsforschung am Uni-Klinikum Erlangen in hohem Maße unterstützen wird. „Wir sind sicher, dass am Ende unserer Forschungsarbeit eine weitere Verbesserung der Behandlung von Darmkrebs steht“, sagt Prof. Dr. Michael Stürzl aus der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen, der zusammen mit seinem Kollegen PD Dr. Roland S. Croner das Forschungsprojekt betreut.

Der neue Extraktionsroboter wurde von Siemens Healthcare entwickelt. Er ermöglicht es, die zur Darmkrebs-Diagnostik benötigten Proben (Ribonukleinsäuren für Genexpressionsanalysen) voll automatisiert in sehr kurzer Zeit zu isolieren. „Der bestechende Vorteil dieses Ansatzes ist, dass die Probenentnahmen aus formalin-fixierten und in paraffin-eingebetteten Tumorproben erfolgen können, die im Rahmen der klinischen Routinebehandlung gewonnen wurden und somit den Patienten nicht zusätzlich belasten“, so Prof. Stürzl. Im Rahmen eines Verbundprojekts stellte Siemens jetzt dem Uni-Klinikum Erlangen einen Roboter-Prototyp zur molekularen Diagnostik bei Darmkrebs zur Verfügung.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Michael Stürzl

Tel.: 09131/85-36331

michael.stuerzl@uk-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 267/2010 vom 9.11.2010

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