Aktuelles


Fit im Alter

Zwölf Jahre Erlanger Fitness und Osteoporose Präventions-Studie (EFOPS)

Zweimal wöchentlich Ausdauer- und Krafttraining: Wer denkt bei dieser Vorstellung zuerst an Seniorinnen, die alle älter sind als 60 Jahre? Einer ganz bestimmt: Dr. Simon von Stengel vom Institut für Medizinische Physik (IMP) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Er betreut die EFOPS-Studie, eine Untersuchung zu Fitness im Alter, die seit nunmehr zwölf Jahren am Osteoporoseforschungszentrum durchgeführt wird, das zum IMP gehört. Das Ergebnis der Studie: Im Vergleich zu Frauen desselben Alters, die sportlich wesentlich weniger aktiv sind, zeigte die Trainingsgruppe ein deutlich geringeres Risiko für Stoffwechselerkrankungen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Auch Knochenbrüche traten bei den Sportlerinnen seltener auf. Die Messwerte für Kraft, Ausdauer und Geschicklichkeit stiegen dafür und sind inzwischen besser als zu Beginn der Studie – trotz des gestiegenen Alters der Probandinnen. Mittlerweile avancierte die Untersuchung zur weltweit längsten und mit mehr als 1200 „Patientenjahren“ zur wohl umfangreichsten Bewegungsstudie, die es je gab.

Als Prof. Dr. Willi A. Kalender, Direktor des Instituts für Medizinische Physik, Prof. Dr. Klaus Engelke, Leiter des Osteoporoseforschungszentrums, und Dr. Wolfgang Kemmler vom Lehrstuhl für Medizinische Physik das Projekt EFOPS im Jahr 1998 initiierten, war es ursprünglich auf nur drei Jahre angelegt. Später dehnten die Erlanger Wissenschaftler es zunächst auf weitere fünf Jahre aus. „Die Motivation der Teilnehmerinnen, weiterhin regelmäßig Sport zu treiben, erwies sich im Laufe der Zeit als so groß, dass wir uns entschieden haben, die Studie noch weiter auszudehnen und sie von einer rein wissenschaftlichen Untersuchung im universitären ‚Elfenbeinturm‘ in ein wissenschaftlich begleitetes, im Verein installiertes Sportprogramm zu überführen“ erläutert Prof. Kemmler. Der Verein stellt die Finanzierung, die Räume und die Betreuung durch professionelle Trainer für die Sportlerinnen sicher und ermöglicht dadurch die Fortführung der Studie auf unbegrenzte Zeit. Von anfänglich 86 Probandinnen nehmen heute immerhin noch 70 Seniorinnen an der Langzeitstudie teil.

Am EFOPS-Projekt sind unterschiedliche Kompetenzpartner der FAU beteiligt aus Diagnostik (Institut für Medizinische Physik), Sportwissenschaft (Institut Sportwissenschaften und Sport) und Medizin (Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen). Zudem unterstützen die Stadt Erlangen, der Bayerische Behinderten- und Rehabilitationssportverband und die Siemens Betriebs-Krankenkasse die Studie.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Simon von Stengel

Tel.: 09131/85-23999

simon.von.stengel@imp.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 293/2010 vom 29.11.2010

Nach oben