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Schüler lernen die Erde zu begreifen

Neue Lehrerhandreichung “Lernort Geologie” für Bayerns Schulen

Je mehr Kinder und Jugendliche über die Umwelt wissen, umso leichter können sie sorgsam und verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Deshalb haben Geologen der Universität Erlangen-Nürnberg um Prof. Dr. Helga de Wall in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, dem Institut für Schulqualität und Bildungsforschung, dem Landesamt für Umwelt und zahlreichen Pädagogen die Lehrerhandreichung “Lernort Geologie” entwickelt, die am 25. September 2009, 10.30 Uhr, im Senatssaal des Erlanger Schlosses vorgestellt wird. Mit Hilfe der neuen Unterrichtsmaterialien lernen Schülerinnen und Schüler sowie alle anderen Interessierten viele faszinierende Aspekte der Entstehung und Entwicklung unseres Planeten kennen. Zahlreiche Arbeitsblätter sind für den fächerübergreifenden Unterricht an Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien konzipiert, eignen sich aber auch für den Projektunterricht, den Schullandheimaufenthalt oder Exkursionen.

“Um die Erde zu begreifen,
muss man sie auch anfassen”,
ist die Idee hinter der neuen
Lehrerhandreichung “Lernort
Geologie”.
Foto: Geozentrum KTB

“Die bundesweit einzigartige Lehrerhandreichung ist ein gelungenes Beispiel für die Bildung zur Nachhaltigkeit: Nur was man kennt, kann man auch schützen. Kinder und Jugendliche müssen daher frühzeitig lernen, wie sich unser Lebensraum gebildet hat, wie er aufgebaut ist und welche Prozesse die geologischen Abläufe in und auf der Erde steuern”, erklärt Ministerialrätin Christina von Seckendorff vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit. “Dies ist die Grundlage zum Verständnis der Erde als ein Gesamtsystem, in dem jeder Eingriff an einer einzelnen Stelle zu Veränderungen an anderer Stelle führt.”

Die Lehrerhandreichung “Lernort Geologie” bietet diese Einblicke in sieben Themenblöcken, von der Entstehung der Erde bis zur Wissenschaftsgeschichte der Geologie. Module zu geologischen Arbeitsmethoden und außerschulischen Lernorten in Bayern mit Bezug zur Geologie und Karten ergänzen die Handreichung. “Geologie muss auch außerhalb des Klassenzimmers erfahren werden, denn um die Erde begreifen zu können, muss man sie auch anfassen”, betont die Erlanger Professorin Helga de Wall. Die Handreichung gibt ausführliche Beschreibungen und Materialien zu 18 ausgewählten Exkursionsorten aus den sieben bayerischen Regierungsbezirken. Es finden sich Hinweise auf Schülerlabore, geologische Lehrpfade und Museen, auf Indus­triebetriebe mit Besichtigungsmöglichkeit. Aus allen diesen Möglichkeiten können sich die Lehrkräfte Ausflüge zusammenstellen und haben mit den Sachinformationen das nötige Rüstzeug, dem Interesse der Schüler an der Erdgeschichte und der Landschaftsentwicklung in Bayern mit Fachwissen zu begegnen. Eine CD-ROM mit sämtlichen Arbeitsunterlagen wird mitgeliefert.

Die Lehrerhandreichung “Lernort Geologie” wurde aus Mitteln des Umweltfonds des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit finanziert. Beteiligt waren neben dem Institut für Schulqualität und Bildungsforschung und dem GeoZentrum Nordbayern der Universität Erlangen-Nürnberg auch Lehrer aus Haupt- und Realschulen und Gymnasien und Fachleute vom Landesamt für Umwelt. Die Handreichung wird an alle Schulen in Bayern verteilt, kann in vielen Fächern eingesetzt werden und eignet sich auch hervorragend für den Einsatz in der außerschulischen Bildung. Sie ist für fachlich Interessierte auf Anforderung beim Umweltministerium erhältlich oder unter www.boden.bayern.de demnächst auch im Internet zu finden. Hier kann auch die schon 2006 erschienene Handreichung zum “Lernort Boden” heruntergeladen werden.

Weitere Informationen für die Medien:

Prof. Dr. Helga de Wall

Tel.: 09131/85-25915

dewall@geol.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 234/2009 vom 23.09.2009

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