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Sinne, Sinn, Sinnlichkeit

Ringvorlesung der Universität Erlangen-Nürnberg

Die Ringvorlesung der Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigt sich im Sommersemester 2009 mit dem Thema “Sinne, Sinn, Sinnlichkeit”. Dabei soll interdisziplinär der Frage nachgegangen werden, wie Reize aus unserer Umwelt zu Wahrnehmungen verarbeitet werden und Bedeutungen zugewiesen bekommen. Die Vorlesungen finden ab 17. Juni jeweils mittwochs von 18.15 bis 19.45 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses statt.

Der erste Vortrag am 17. Juni mit dem Titel “Licht und Farbe – Newton und Goethe zu Optik und Farbenlehre” von Rudolf Kötter bildet gewissermaßen eine Brücke zum Thema Optik, mit der sich die Universitätsringvorlesung im vergangenen Wintersemester beschäftigte: Das unsinnliche Licht der Optik hat für uns die Wahrnehmungsqualität “Farbe” und eröffnet dadurch vielfältige Betrachtungsmöglichkeiten, die Anlass zu mancherlei Diskussionen und Missverständnissen boten und bieten.

Obwohl unsere Kultur geprägt ist von einer Dominanz des Visuellen, darf nicht vergessen werden, dass sich die Welterfahrung des Menschen in einem Sinnesraum konstituiert, der mehr als eine Dimension besitzt. Mit den Themen “Die Haut – unser größtes Sinnesorgan” (24. Juni) und “Riechen und Schmecken – die verkannten Sinne” (8. Juli) greifen die Mediziner Michael Sticherling und Holger Schulze zwei in ihrer Bedeutung für unser Leben oft unterschätzte Sinnesorgane auf und zeigen, wie stark wir von deren Leistungsfähigkeit abhängig sind. Matthias Rose wird sich dem “Hören” zuwenden. In seinem Vortrag am 1. Juli “Neue Klangwelten – Klangwelten der Gegenwart und Zukunft” wird er die phantastischen Möglichkeiten aufzeigen, die die moderne Technik heute besitzt, um ein kaum vorstellbares Hörerleben zu vermitteln. Dieser Vortrag wird im Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen-Tennenlohe stattfinden, um den Zuhörern auch akustische Demonstrationen vorführen zu können.

Das “Hören”, genauer das Hören von Musik, spielt bei der sinnlichen Erfahrung mystischer Versenkung eine große Rolle, wie der Theologe Martin Nicol in seinem Vortrag “Sinnlichkeit und Gottverlangen – mystische Erfahrung im Protestantismus” (15. Juli) zeigen wird. Mit visueller Wahrnehmung wird die Reihe eingeleitet, mit ihr wird sie auch beendet werden. Erika Greber wird dabei am 22. Juli einen besonderen Aspekt behandeln: die Visualisierung poetischer Formen in der konkreten Poesie; ihr Thema lautet “Sinnlich und konkret: Die visuelle Poesie im 20. Jahrhundert”.

Alle Vorträge finden jeweils am Mittwoch von 18.15 – 19.45 Uhr in der Aula des Erlanger Schlosses statt, einzige Ausnahme ist der Vortrag von Matthias Rose, der im Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), Am Wolfsmantel 33, in Erlangen-Tennenlohe gehalten wird.

Weitere Informationen für die Medien:

Dr. Rudolf Kötter

Tel.: 09131/85-23032, -22123

rfkoette@phil.uni-erlangen.de

uni | mediendienst | aktuell Nr. 147/2009 vom 12.06.2009

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